0949 - Beherrscher der Tiere
kommt er noch einmal zu sich, dann sollte es ruhig um ihn herum sein."
Sie ließ den Gleiter wieder nach unten sinken. Die restlichen Gleiter aus Gostabaar kreisten um Kihnmyndens Haus.
Entweder hatten sie über ihrem Triumph das geflohene Fahrzeug vergessen, oder sie waren der Ansicht, daß ihnen das Wild ohnehin nicht entkommen könne, da ihm ja genug Verfolger auf den Fersen saßen. Jedenfalls kümmerte sich im Augenblick niemand um Kihnmynden und die beiden Terraner.
Eine Höhle fanden sie schnell. Jennifer bugsierte den Gleiter hinein, sprang dann aus dem Fahrzeug und lief zum Eingang, um Wache zu halten. Tekener bemühte sich inzwischen um den Arkoniden.
Diesmal hatte Gursc sein Ziel so gut wie erreicht. Kihnmynden war zu Tode getroffen. Der Anblick des brennenden Hauses war in diesem Fall genauso wirksam wie eine Kugel oder ein Strahlschuß. Es stand völlig außer Zweifel, daß es zu Ende ging. Aber noch war Leben in dem ausgemergelten Körper, und Tekener tat alles, was in seiner Macht stand, um dieses Leben noch ein wenig festzuhalten und Kihnmynden zu Bewußtsein zu bringen.
„Sie kommen!" rief Jennifer ihm zu.
„Versuche, sie aufzuhalten", bat er verzweifelt.
Die kleine Bordapotheke gab nicht viel her, und als seine Mittel erschöpft waren, konnte er nichts mehr tun, als dazusitzen und abzuwarten. Er sah, wie Jennifer ruhig und konzentriert auf etwas schoß, was sich außerhalb seines Sichtbereichs befand. Noch kamen die Gegner nur aus einer Richtung, und Jennifer hatte wenig Mühe, mit ihnen fertig zu werden. Plötzlich aber zuckte ein Blitz auf, und unmittelbar vor dem Eingang zur Höhle glühte ein Felsbrocken hell auf, um sich dann in eine Pfütze glutflüssiger Gesteinsmasse zu verwandeln. Jennifer taumelte zurück, und Tekener sprang aus dem Gleiter und lief zu ihr hin.
„Geh zu Kihnmynden!" schrie er ihr zu.
Er sah einen Schatten auf die Höhle herabstoßen und schoß. Der Schatten verschwand. Tekener entdeckte eine Bodenspalte, sprang kurz entschlossen hinein und lief ein Stück von der Höhle weg. Als er wieder nach oben sah, setzten zwei Gleiter zum Sturzflug an. Den einen erwischte er, als er sich noch im oberen Teil der Schlucht befand.
Die Automatik zog das Fahrzeug aus dem Bereich der gefährlichen Felswände heraus. Die Insassen der zweiten Maschine kamen weniger glimpflich davon. Der Gleiter prallte gegen eine Felsnase, trudelte herab und setzte viel zu hart auf.
Fast gleichzeitig kam ein dritter Gleiter die Schlucht heraufgerast. Energiestrahlen blitzten auf, gingen aber an der Höhle vorbei. Augenblicke später hatte Tekener die Schützen paralysiert.
Und dann geschah etwas, das ihm so unmöglich erschien, daß er es zunächst gar nicht glauben wollte: Ein vierter Gleiter wurde von einer über der Schlucht kreisenden Maschine unter Feuer genommen und zum Absturz gebracht.
Das Wrack stürzte brennend in die Schlucht. Keiner der Insassen konnte diesen Angriff überlebt haben.
„Verdammter Narr!" knurrte Tekener vor sich hin. „Das war doch völlig überflüssig!"
Aber dann kamen fünf Gleiter auf einmal herangerast, einer von schräg oben, zwei von links und die letzten beiden von rechts, und er war heilfroh, daß der Unbekannte ihm einen Teil der Arbeit abnahm, wenn er auch nicht damit einverstanden war, wie der Fremde das tat. Dieser Bursche schoß rücksichtslos auf die Triebwerke der Gleiter und brachte sie zur Explosion. Die Schlucht füllte sich mit Rauch, es regnete glühende Trümmer, und Tekener dachte mit Bitterkeit an die Opfer dieser unnötigen Schlacht.
Irgendwann war keine einzige Maschine mehr übrig. Der größte Teil mochte von der Automatik geführt auf dem Rückweg zur Stadt sein, und ihre Insassen würden außer einem schmerzhaften Erwachen nichts von ihrem Abenteuer zurückbehalten. Aber sechs Gleiter waren zerstört, und soweit Tekener hatte sehen können, hatten sich in jedem davon wenigstens drei Arkoniden befunden.
Der Gleiter mit dem unbekannten Helfer setzte zur Landung an. Tekener ging ihm mit grimmigem Gesicht entgegen, fest entschlossen, diesem Burschen gehörig die Meinung zu sagen. Aber als er sah, wer sich in der Kanzel befand, verschlug es ihm die Sprache.
Gursc kletterte seelenruhig aus dem Fahrzeug und streckte dem Terraner die Hand hin. Tekener übersah diese Geste und betrachtete den Arkoniden mit steinerner Miene.
„Was haben Sie sich dabei gedacht?" fragte er eisig. „Warum haben Sie nicht den Paralysator benutzt? Was wollen
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