0949 - Beherrscher der Tiere
Preis dafür", sagte Tekener gedehnt.
„Wegen der Vergeltungsschläge? Meine Freunde nehmen dadurch nicht so großen Schaden, wie es von Gostabaar aus scheinen mag. Sie sind rechtzeitig durch mich gewarnt und ziehen sich zurück."
Tekener beschloß, das Thema zu wechseln.
„Wir haben eine ganz besondere Frage", sagte er. „Haben Sie schon einmal etwas von den Horden von Garbesch gehört?"
„Die Horden ..."
Plötzlich veränderte sich Kihnmyndens Gesicht. Es wurde noch faltiger, und Tränen liefen ihm über das Gesicht. „Die Schlauboje", wimmerte er „Mein Archiv. Alles verbrannt. Alle Daten vernichtet. Kein Name mehr in den Speichern ..."
Jennifer beugte sich hastig vor. Sie hatte die Absicht, Kihnmynden zu beruhigen, aber Tekener hörte plötzlich etwas, das ihn alles andere vergessen ließ.
Es kamen Gleiter!
Er sprang auf und packte Kihnmynden bei den Schultern.
„Hilf mir!" rief er Jennifer zu. „Wir müssen weg von hier. Diese Wahnsinnigen werden alles zerstören!"
Sie trugen den alten Arkoniden zwischen sich und liefen nach draußen. Die Tiere waren in heller Aufregung. Alles quirlte durcheinander.
„Beruhigen Sie sie!" befahl Tekener dem Alten. „Sagen Sie ihnen, daß sie fliehen sollen. Schnell, es bleibt nicht mehr viel Zeit!"
Aber Kihnmynden schien ihn gar nicht zu hören. Er jammerte immer noch vor sich hin, und offenbar erfaßte er nichts von dem, was gerade geschah.
Sie stießen die Tiere zur Seite. Zum Glück waren die armen Kreaturen zu verwirrt, um die Terraner anzugreifen.
Einige wollten sich Kihnmynden nähern, aber sie spürten wohl, daß ihr Herr und Meister ihre Gegenwart jetzt nicht zu würdigen wußte, und so zogen sie sich zurück.
„In den Gleiter mit ihm!" befahl Tekener keuchend. „Übernimm du das Steuer. Los jetzt!"
Die Gleiter waren bereits erschreckend nahe. An die zwanzig Maschinen flogen genau auf Kihnmyndens Heimstatt zu. Als die Insassen die Tiere und die Terraner erblickten, eröffneten sie das Feuer, aber sie waren doch noch ein wenig zu weit entfernt, um sicher zielen zu können. Jennifer startete den Gleiter, und Tekener bereitete sich darauf vor, die Angreifer abzuwehren.
„Es ist unsere Schuld", murmelte er wütend. „Wir haben sie mit dem Gleiter auf unsere Spur gelockt. Wir hätten Kihnmynden gleich wegbringen sollen. Warum, zum Teufel, haben wir nicht daran gedacht!"
Kihnmynden hörte ihn nicht. Er saß auf dem Rücksitz und jammerte vor sich hin. Der Gleiter startete und raste einer Schlucht entgegen, die sich nach Westen öffnete. Sofort änderten einige der gegnerischen Fahrzeuge den Kurs, um die Verfolgung aufzunehmen. Tekener sah, wie die ersten Strahlschüsse auf Kihnmyndens Heimstatt hinabzuckten, und er drehte sich besorgt zu Kihnmynden um. Aber der alte Mann starrte in die verkehrte Richtung.
Sie erreichten die Schlucht und tauchten in die Dunkelheit zwischen den steilen Felsen ein. Jennifer fing den Gleiter erst knapp über dem Boden ab und brachte ihn nach wenigen Metern zum Stillstand. Tekener beugte sich weit zurück, zielte nach oben und wartete geduldig. Als der erste Gleiter in Sicht kam, drückte er ab. Auch jetzt benutzte er den Paralysator, ungeachtet der Tatsache, daß der Gegner sich tödlicher Waffen bediente. Der Schuß ging ins Ziel, die Insassen des Fahrzeugs wurden gelähmt, und der Gleiter flog automatisch weiter, um irgendwo zu landen oder, wenn der entsprechende Befehl aus der Stadt kam, dorthin zurückzukehren.
Die Männer, aus Gostabaar waren wie blind vor Wut. Sie hatten den Gleiter in die Schlucht fliegen sehen und kamen gar nicht auf den Gedanken, daß der Gegner angehalten haben könnte, um sich seiner Verfolger in aller Ruhe entledigen zu können. Sieben Fahrzeuge konnte Tekener nacheinander unschädlich machen. Dann erst trat eine verdächtig lange Pause ein.
„Nach oben", kommandierte der Terraner. „Ich muß wissen, was da los ist."
Es war ein Fehler, wie er sogleich feststellte. Als sie den Rand der Schlucht erreichten, sahen sie den Feuerschein.
Und diesmal blickte Kihnmynden genau in die richtige Richtung. Tekener hörte den alten Mann aufstöhnen, und als er nach hinten blickte, sah er zu seinem Entsetzen, wie der Arkonide sich ans Herz griff und in sich zusammensackte.
Er schob sich über den Sitz und tastete nach dem Puls des Alten. „Er lebt noch", sagte er leise. „Aber ich fürchte, daß ihm nicht mehr viel Zeit bleibt."
„Dort unten gibt es Höhlen", murmelte sie. „Vielleicht
Weitere Kostenlose Bücher