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0949 - Das Kind, das mit den Toten sprach

0949 - Das Kind, das mit den Toten sprach

Titel: 0949 - Das Kind, das mit den Toten sprach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dich machen, denn wir haben dich sprechen gehört. Und du weißt, daß es mir nicht zum erstenmal zu Ohren gekommen ist.«
    »Na und?« Die Worte hatten patzig geklungen. »Ich habe dir doch schon gesagt, was ich damit meine. Ich – ich kann manchmal nicht schlafen. Das liegt an der Pubertät, habe ich gelesen. Und weil ich nicht schlafen kann, bin ich eben wach geblieben. So einfach ist das, Mummy.«
    »Du hast auch gesprochen.«
    »Klar, es war mir zu langweilig. Ich wollte mich auch nicht vor die Glotze setzen.«
    »Hast du mit dir geredet?« fragte ich sie.
    Marion schaute ihre Mutter ärgerlich an. »Muß ich überhaupt mit dem reden?«
    »Es wäre vielleicht besser.«
    »Wie du willst, Mummy.« Ihre Stimme klang nicht echt, sondern sehr gekünstelt. »Ja, ich habe mit mir selbst gesprochen, Mister. Das tue ich nämlich öfter.«
    Ich blieb gelassen und lächelte. Mittlerweile stand ich auch im Zimmer, gab mich aber locker und schaute mich auch nicht so um, daß es unbedingt gesehen werden konnte. »Heißt du auch Caroline, wenn du mit dir selbst sprichst?«
    Das Mädchen schwieg. Diese Frage hatte Marion aus dem Konzept gebracht. Sie leckte über ihre Lippen und ballte ihre rechte Hand zur Faust. »Was soll die Frage, Mummy? Was will dieser komische Typ von mir?«
    »Er hat dich etwas gefragt.«
    »Das habe ich gehört.«
    »Und?«
    »Ich brauche ihm keine Antwort zu geben, Mummy. Das brauche ich nicht. Das will ich auch nicht.«
    »Warum willst du nicht über Caroline reden?«
    »Das ist meine Sache.«
    »Gibt es sie denn?« fragte ich.
    »Für mich schon.«
    »Für uns also nicht?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    Wieder spiegelte sich der Ärger in ihrem Gesicht. Sie ließ ihn nicht an mir, sondern an ihrer Mutter aus. »Ich will diesem Typ nicht antworten. Das brauche ich auch nicht, Mummy. Hörst du? Ich will es nicht. Er soll verschwinden, verdammt!«
    »Bitte, Marion! – Was sind das nur für Worte? Mr. Sinclair ist gekommen, um uns zu helfen.«
    Wahrscheinlich wollte sie lachen, aber es wurde nur ein Kieksen daraus. »Wer soll uns denn helfen? Helfen kann man nur, wenn etwas passiert ist. Aber hier ist nichts passiert.«
    »Das sagst du, Marion. Wir sind anderer Meinung.«
    »Quatsch.«
    »Wer ist Caroline?« fragte ich.
    Das Mädchen ging einen kleinen Schritt zurück, um sich zu drehen. So konnte es mich anschauen. »Caroline ist eine Freundin, wenn Sie es genau wissen wollen, Mister.«.
    »Mit der du einen guten Kontakt hast.«
    »Ja.«
    »Die deine Mutter aber nicht kennt.«
    »Weiß ich nicht.« Sie hob die Schultern.
    »Nein, ich kenne Caroline nicht!« bestätigte Ellen Bates. Sie wollte noch etwas hinzufügen, doch ich hob den Arm. Die Frau verstand und hielt den Mund geschlossen.
    »Dann ist Caroline nur dir bekannt, Marion?«
    »Kann sein.«
    »Gibt es sie überhaupt?«
    Das Mädchen lachte uns aus. »Schaut euch doch um. Schaut euch um. Seht ihr sie?«
    »Nein.«
    »Na bitte.«
    »Aber wir haben gehört, daß du mit ihr gesprochen hast. Deine Stimme drang durch die Tür. Da wollten deine Mutter und ich nachschauen, ob du Besuch bekommen hast. Das ist doch in Ordnung, oder?«
    Marions Gesicht verschloß sich. »Ich habe mit mir selbst gesprochen«, erklärte sie.
    Ich lächelte sie so an, daß sie unsicher wurde. Dabei schüttelte ich den Kopf. »Pardon, aber das glauben wir dir nicht, Marion. Das können wir dir einfach nicht glauben.«
    »Warum nicht? Denkt ihr, daß ich lüge?«
    »Wenn du es schon so drastisch ausdrückst, stimme ich zu.« Bevor sie etwas erwidern konnte, sprach ich weiter, und das Kind blieb zunächst stumm. »Wir haben nicht nur eine Stimme gehört, sondern auch eine zweite. Sie stammte aber nicht von dir. Sie klang anders.«
    »Wer sagt das?«
    »Ich!«
    »Dann habt ihr euch verhört!«
    »Nein, das glauben wir nicht.«
    »Ich habe mit mir selbst gesprochen!« behauptete sie weiterhin steif und fest.
    Ich zwinkerte ihr zu. »Mit zwei verschiedenen Stimmen? Das ist schwer nachzuvollziehen.«
    »Dann habt ihr euch verhört.«
    Ich ging einen Schritt auf das Mädchen zu, und Marion trat zurück. »Wo steckt diese Caroline?« fragte ich. »Es ist doch nicht das erste Mal, daß du mit ihr gesprochen hast. – Es muß sie geben, das weiß ich von deiner Mutter, auch wenn sie Caroline noch nicht gesehen hat. Deine Mutter hat sich nicht geirrt. Deshalb würde ich schon mit der Wahrheit herausrücken. Vielleicht können wir dir ja helfen.«
    »Helfen?« rief sie und wollte

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