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095 - Der leuchtende Schlüssel

095 - Der leuchtende Schlüssel

Titel: 095 - Der leuchtende Schlüssel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Binny und der Polizeiinspektor des Bezirks.
    Smith wandte sich an den Butler, der vollständig verstört mit aschgrauem Gesicht auf seinem Stuhl hockte.
    »Erzählen Sie uns, was sich zugetragen hat.«
    Binny schüttelte den Kopf.
    »Ich weiß es nicht... es ist doch entsetzlich, daß er so ums Leben kommen mußte... «
    »Hat Mr. Lyne heute Besuch empfangen?«
    Binny schüttelte den Kopf.
    »Es ist niemand im Haus gewesen, soviel ich weiß.«
    »Wo war Mr. Lyne um ein Uhr?«
    »Hier in seinem Zimmer. Er saß in dem Stuhl, in dem Sie jetzt sitzen, und schrieb etwas. Als ich näher trat, deckte er das Blatt mit der Hand zu, und ich konnte infolgedessen nicht sehen, was es war.«
    »Wahrscheinlich war es der Brief an Miss Lane«, meinte der Detektiv. »Schrieb er öfter solche Mitteilungen?«
    »Nein.«
    »Brachten nicht Sie seine Briefe fort?«
    »Nicht immer. Der arme Mr. Lyne war sehr mißtrauisch. Er konnte nur noch schlecht sehen und hatte immer die Vorstellung, daß Leute an der Tür lauschten oder seine Briefe lasen. Er rief gewöhnlich jemand von der Straße, um die Briefe zu bestellen, die er geschrieben hatte. Aber das kam nicht häufig vor.«
    »Wer hat ihn in der letzten Zeit besucht?«
    »Mr. Dornford war gestern abend hier, und sie hatten eine ziemlich scharfe Auseinandersetzung. Soweit ich es beurteilen kann, handelte es sich um Geld.«
    »Gerieten sie ernstlich aneinander?« fragte Smith.
    Binny nickte.
    »Mr. Lyne hat mich aufgefordert, Mr. Dornford hinauszuwerfen. Aber er war in dieser Beziehung immer etwas heftig.«
    Surefoot Smith machte sich eine Notiz.
    »Wer war sonst noch hier?«
    Binny machte ein ernstes Gesicht.
    »Vor zwei Tagen war Mr. Moran hier. Er kam, um mit Mr. Lyne über Bankangelegenheiten zu sprechen. Außerdem war Miss Lane hier. Ich glaube, das waren alle. Wir hatten im allgemeinen nur wenig Besuch.«
    Smith notierte sich alles Wichtige in einer eigentümlichen Stenografie.
    »Nun erzählen Sie ums mal, was heute geschah. Fuhren Sie Mr. Lyne gewöhnlich am Nachmittag aus?«
    »Ja. Aber gegen Mittag sagte er, daß er nicht ausfahren wollte, weil er um drei Uhr Besuch bekäme. Um zwei änderte er aber seine Absicht wieder. Ich fuhr ihn in den Park, setzte mich neben ihn und las ihm die Verhandlungen vor dem Polizeigericht vor.«
    »Hat Mr. Lyne etwas gesagt, als er im Park war?«
    »Nichts Besonderes. Als wir eine Viertelstunde dort waren, sagte er, ich solle seinen Rockkragen hochklappen, weil es ihm zog. Ich las dann weiter, bis ich glaubte, er wäre eingeschlafen.«
    »Haben Sie kein auffallendes Geräusch gehört?«
    Binny dachte einen Augenblick nach.
    »Doch. Ein Auto fuhr vorüber.«
    Smith und Dick hatten bis jetzt vergessen, daß Dornford an ihnen vorbeigefahren war, und warfen sich einen bedeutungsvollen Blick zu.
    »Haben Sie denn keinen Schuß gehört?«
    Binny schüttelte den Kopf.
    »Nein. Außer dem Auto habe ich nichts gehört.«
    »Hat Mr. Lyne irgendwann gesprochen, vielleicht gestöhnt oder sich bewegt?«
    »Nein.«
    Surefoot stützte die Ellbogen auf den Tisch.
    »Nun noch eine Frage. Wann hat Mr. Lyne zum letzten Mal mit Ihnen geredet, bevor wir ihn tot auffanden?«
    Binny dachte nach.
    »Es muß ungefähr zehn Minuten vorher gewesen sein. Ein Parkwächter kam vorbei und sagte guten Tag zu ihm. Als er nicht antwortete, glaubte ich, er sei eingeschlafen, und hörte auf zu lesen.«
    »Nun zeigen Sie mir einmal das Haus«, bat Smith und erhob sich.
    Binny ging voraus und führte die anderen zuerst in die Küche, an die ein kleines Schlafzimmer stieß.
    Seine Frau befand sich auf dem Land bei Verwandten, wie er Surefoot erzählte, aber davon merkte Mr. Lyne kaum etwas, da Binny fast den ganzen Haushalt allein versah.
    »Sie trinkt, wenn ich die Wahrheit sagen soll, und ich bin froh, daß sie aus dem Hause ist.«
    Die Küche war nicht gerade allzu sauber. Surefoot sah etwas auf dem Fußboden, bückte sich und nahm ein dreieckiges Stückchen Glas auf, das unter dem Tisch in der Nähe des Fensters lag. Dann betrachtete er das Fenster und befühlte den Kitt.
    »Ist 'das Fenster eingedrückt worden?«
    Binny zögerte.
    »Mr. Lyne wollte nicht, daß etwas darüber bekannt wurde. An einem der letzten Abende hat jemand die Scheibe eingedrückt und das Fenster geöffnet.«
    »Ein Einbrecher?«
    »Mr. Lyne nahm es an. Er wollte aber durchaus nicht haben, daß ich die Polizei verständigte.«
    Sie gingen dann in das obere Stockwerk und traten zuerst in das Zimmer, das nach vorn

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