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095 - Der leuchtende Schlüssel

095 - Der leuchtende Schlüssel

Titel: 095 - Der leuchtende Schlüssel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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lächelte.
    »Mich hat er noch nie eingeladen. Aber ich weiß, daß das seine Marotte ist.«
    Surefoot nickte.
    »Ich komme gerade aus dem Kellner-Hotel. Die Leute dort wissen auch nichts Genaues über ihn. Er hat immer bar bezahlt. Seit drei Jahren gibt er seine Einladungen im Hotel. Er mietet dazu eine Reihe von Gesellschaftsräumen, überläßt aber die Zusammenstellung des Menüs und das Engagement der Kapelle dem Oberkellner. Weiter konnte ich nichts erfahren.«
    »Interessieren Sie sich für ihn?« fragte Dick und erzählte Smith dann, wie aufgeregt Mike Hennessey gewesen war.
    Surefoot hörte gespannt zu.
    »Hat er eigentlich eine Bank? Nun, er kann ja einer von diesen Geschäftsleuten aus Mittelengland sein. Ich habe nie verstanden, warum sich diese Getreide- und Kohlenhändler immer so sehr für das Theater interessieren. Das ist auch so eine Verrücktheit, die sich nach dem Krieg unheimlich verbreitet hat.«
    »Mike kann Ihnen jedenfalls viel von ihm erzählen«, erwiderte Allenby.
    Mr. Smith zog die Lippen zusammen.
    »Ach, Mike erzählt uns nichts Vernünftiges«, sagte er sarkastisch. »Der scheut sich, Ihnen zu sagen, daß er nur vier Finger an der rechten Hand hat, weil er fürchtet, man könnte das irgendwie gegen ihn ausnützen. Ich kenne Mike zu gut!«
    »Auf jeden Fall weiß er etwas von Wirth, denn der Mann hat sein letztes Stück finanziert.«
    Da Dick niemand fand, mit dem er essen konnte, entschloß er sich, in den Snells-Club zu gehen, wo man sehr gut bedient wurde. Nur zwei Mitglieder waren ihm unsympathisch, und ausgerechnet die beiden ersten, die er sah, waren Jerry Dornford und Jules, die an einem der Fenster saßen. Jules grüßte durch ein Kopfnicken, während Jerry starr nach der anderen Seite blickte, als Dick vorüberging.
    Die beiden waren auch eben erst gekommen und hatten gerade Platz genommen, als Allenby in den Saal trat. Jules hatte bis jetzt das Thema vermieden, das Jerry vor allem mit ihm besprechen wollte. Er machte Bemerkungen über die Leute und die Autos auf der Straße, erzählte von der Militärkonferenz, die zur Zeit in London tagte, und von der Gesellschaft, zu der er am vergangenen Abend eingeladen war.
    »Und wie steht es mit der Luftpistole?« fragte Jerry schließlich.
    »Luftpistole?« Jules sah ihn zuerst verständnislos an, dann lehnte er sich zurück und lachte. »Ach, das ist aber gut, daß wir uns heute treffen! Ich wollte Sie sowieso deswegen sprechen. Den kleinen Plan, den ich ausgeheckt hatte, müssen wir nämlich fallenlassen.«
    »Wie meinen Sie das?« fragte Jerry aufgeregt. Sein Gesicht verlor die Farbe.
    »Ich meine, daß meine Auftraggeber, oder vielmehr die Vorgesetzten meiner Auftraggeber, entschieden haben, in der Sache nicht weiterzugehen. Sie haben nämlich herausgebracht, daß alle wichtigen Details der Pistole durch Patente geschützt sind, besonders in den Ländern, wo die Erfindung am aussichtsreichsten zu verwerten wäre.«
    Jerry starrte ihn fassungslos an.
    »Meinen Sie damit, daß Sie das Modell nicht mehr haben wollen?«
    Jules nickte.
    »Es ist tatsächlich nicht notwendig, daß Sie sich irgendwelchen unnötigen Gefahren aussetzen. Wir wollen einmal darüber sprechen, wie wir das Geld, das Sie brauchen, auf andere Weise beschaffen können -«
    »Verdammt noch einmal, was fällt Ihnen ein!« sagte Jerry wild. »Ich habe doch die Pistole schon gestern abend aus der Werkstatt geholt!«
    Jules strich sich über das glatte Kinn und sah seinen Begleiter nachdenklich an.
    »Das ist allerdings sehr unangenehm. Sie haben tatsächlich das Modell schon an sich genommen? Nun, zurückbringen können Sie es allerdings nicht. Ich kann Ihnen nur den einen guten Rat geben, von London wegzufahren und es irgendwo in einen tiefen Sumpf zu werfen. Noch besser in die Themse zwischen Temple Lock und Hambleden.«
    »Wollen Sie damit wirklich sagen, daß ich das Risiko ganz umsonst auf mich genommen habe?« fragte Jerry heiser.
    Jules zuckte die Schultern.
    »Es tut mir furchtbar leid - meine Auftraggeber -«
    »Ihre verdammten Auftraggeber! Sie haben mir ganz bestimmt versprochen, mir ein paar tausend Pfund zu beschaffen, wenn ich Ihnen das Ding besorgen würde!«
    Jules lächelte.
    »Und nun, mein lieber Junge, versichere ich Ihnen in aller Form, daß ich keine tausend Shilling für die Pistole bekommen kann. Es ist natürlich ein großes Pech für Sie. Hätten Sie mir das Ding damals gleich besorgt, als ich mit Ihnen zuerst davon sprach, dann wäre die

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