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095 - Der leuchtende Schlüssel

095 - Der leuchtende Schlüssel

Titel: 095 - Der leuchtende Schlüssel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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schickte?«
    Einen Augenblick glaubte Smith, Mike würde ohnmächtig zusammenbrechen.
    »Nein - nichts - ich kenne Moran - und ich kenne auch Wirth. Nehmen wir einmal an, daß ich ihn - Washington Wirth - fände - was würde das für mich bedeuten?«
    Surefoot Smith erhob sich.
    »Das macht für Sie gar nichts aus, ob Sie ihn finden oder ob die Polizei ihn findet«, erwiderte er barsch. »Sie scheinen immer noch nicht zu wissen, Mike, in welche Lage Sie sich gebracht haben. Zwei Leute sind ermordet worden, wahrscheinlich von derselben Person. Tickler wurde umgebracht, weil er zuviel wußte. Es ist vielleicht sicherer für Sie, wenn ich Sie in Schutzhaft nehme.«
    Mike lächelte. »Bin ich denn ein Kind?« fragte er. Anscheinend hatte er seine Fassung jetzt wiedergewonnen. »Ich kümmere mich nicht um Drohungen. Machen Sie sich meinetwegen keine Mühe, Surefoot.«
    »Ich habe Ihnen noch eine ganze Menge zu sagen«, unterbrach ihn Smith. »Aber warten Sie, bis ich telefoniert habe.«
    Mike sah ihn argwöhnisch und etwas furchtsam an.
    »Haben Sie keine Angst, ich verhafte Sie nicht.«
    In dem großen Gastzimmer nebenan befand sich eine Telefonzelle, und Surefoot rief Scotland Yard an.
    »Hier Chefinspektor Smith. Schicken Sie sofort zwei der besten Detektive zu Bellinis Restaurant. Ich bin mit Mike Hennessey, dem Theatermann, dort. Er steht von diesem Augenblick an Tag und Nacht unter Beobachtung. Die Sache ist sehr wichtig, es dürfen keine Fehler gemacht werden. Verstanden?«
    Der Befehl wurde pünktlich ausgeführt. Als Smith und Mike eine Viertelstunde später auf die Straße traten und nach Piccadilly Circus gingen, folgten ihnen zwei junge Detektivbeamte, und als Mike in einem Taxi fortfuhr, stiegen die beiden ebenfalls in ein Auto und blieben ihm auf der Spur. Mike Hennessey war nicht im Theater, als der Vorhang das letztemal nach dem Stück »Klippen des Schicksals« fiel. Obwohl die Absetzung des Stückes nun bedeutete, daß sich die Schauspieler nach neuer Arbeit umsehen mußten, atmeten sie doch alle erleichtert auf, als sie die Bühne verließen.
    Dick war mit der Lektüre der Abendzeitung beschäftigt, als Mary in ihren Ankleideraum trat. Das Blatt brachte einen großen Artikel über die Ermordung des Finanzmannes Lyne.
    Dick legte es beiseite, als Mary hereinkam, und wollte die Garderobe verlassen, während sie sich umkleidete.
    »Bleib sitzen«, sagte sie. »Ich will noch ein wenig warten, ich fühle mich so müde.«
    »Nun, wie ist es? Hast du den Mörder gefunden? Du wolltest doch selbst Detektiv spielen?« fragte er leichthin.
    Sie ging nicht auf seinen scherzenden Ton ein.
    »Ich glaube, ich weiß, wer es ist.«
    »Hast du die Berichte in der Zeitung gelesen?«
    »Ja, ich habe jede Zeile studiert.«
    »Binny hat übrigens eine eigene Theorie. Ich habe heute mit ihm gesprochen. Er hält Jerry Dornford für den Mörder. Vermutlich deshalb, weil er Jerry nicht leiden kann.«
    »Hat Mr. Smith dir alle Anhaltspunkte genannt, die er bisher herausbekommen hat?« fragte sie. Was Binny über den Fall dachte, schien sie nicht zu interessieren.
    »Nein. Er ist meistens sehr zugeknöpft, wenn es sich um seinen Beruf handelt.«
    »Meinst du, er würde sie mir mitteilen?«
    »Wenn er der Ansicht ist, daß du ihm helfen kannst - vielleicht. Er hat versprochen, heute abend ins Theater zu kommen und mir die letzten Neuigkeiten zu berichten. Bei der Gelegenheit könntest du ihn ja einmal fragen.«
    Surefoot kam verhältnismäßig spät und war nicht in der besten Laune. Er hatte auch Grund, verstimmt zu sein, denn um halb acht hatte ihn einer der Detektive angerufen und gemeldet, daß sie Mikes Spur verloren hatten.
    »Was, er ist Ihnen entkommen?« hatte Smith durch das Telefon gerufen. »Was ist denn eigentlich mit euch los?«
    »Es tut mir furchtbar leid, aber er muß bemerkt haben, daß wir ihm folgten. Ich habe mich nur einmal umgedreht, und schon war er fort.«
    »Man dreht sich eben nicht um! Suchen Sie ganz London ab und gabeln Sie ihn wieder auf! Kennen Sie seine Adresse? Dann warten Sie vor seiner Wohnung. Der Mann muß unter allen Umständen gefunden werden.«
    Im Sheridan-Theater schimpfte Smith noch eine Weile auf diese Grünschnäbel, die sich Detektive nannten.
    »Beruhigen Sie sich. Hier ist ein neuer Detektiv für Sie.«
    Dick zeigte bei diesen Worten auf Mary. Zu seinem größten Erstaunen wurde Smith nicht ungeduldig.
    »Ich möchte fast sagen, daß die junge Dame mehr Verstand in ihrem kleinen

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