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095 - Der leuchtende Schlüssel

095 - Der leuchtende Schlüssel

Titel: 095 - Der leuchtende Schlüssel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Polizeibeamten irrezuführen. Aber als er die Uhr in der Hand hielt und sie untersuchte, wurden alle seine Zweifel beseitigt. Sie war nicht stehengeblieben, sie tickte noch; nur die Verbindung der Zeiger war zerstört, und das konnte kaum anders als durch einen Fall geschehen sein.
    Mary war ihm gefolgt und beobachtete ihn, während er seine Nachforschungen anstellte.
    »Wollen Sie mir nun alles sagen?« fragte sie ihn.
    Surefoot Smith sah sie erstaunt an.
    »Worüber?«
    »Sie - wollten mir doch alles mitteilen, was Sie über die Ermordung Mr. Lynes herausgebracht haben.«
    Er setzte sich auf die Ecke des Küchentisches und erzählte ihr in kurzen Worten, was er wußte.
    Dick war inzwischen auch eingetreten und hörte erstaunt zu. Bis dahin hatte er alle Beamten von Scotland Yard, besonders Smith, für unzugänglich und schweigsam gehalten, und nun sprach dieser Mann rückhaltlos zu Mary, die sich auf einen Stuhl gesetzt und die Hände gefaltet hatte.
    »Sind Sie mitgekommen?« fragte Surefoot zum Schluß. Im gleichen Augenblick sah er das verblüffte Gesicht Dick Allenbys und schaute ihn unliebenswürdig an.
    »Sie halten es wohl nicht für richtig, daß ich der jungen Dame das alles sage? Aber beruhigen Sie sich. Jede Frau hat ein feines Gefühl, das eigentlich die Detektive besitzen müßten. Es hängt weniger mit Vernunft und Wissenschaft als mit einem sicheren Instinkt zusammen.« Er wandte sich wieder an Mary. »Haben Sie irgendeine Vermutung über diesen Einbruch?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Ich kann mir den Zusammenhang noch nicht vollkommen erklären, wenn ich auch weiß, warum meine Wohnung durchsucht wurde.«
    Surefoot nickte.
    »Sie können sich nicht vorstellen, wie die Leute auf den Gedanken kamen, sie könnten hier etwas finden?«
    Dick unterbrach ihn.
    »Entschuldigen Sie, aber ich verstehe nicht ganz, worüber Sie sprechen. Was soll denn hier zu finden gewesen sein?«
    »Die Bankabrechnung«, erwiderte Mary, ohne aufzusehen.
    Smith nickte, und ein breites Grinsen ging über sein Gesicht.
    »Ja, deshalb wurde eingebrochen, aber ich weiß noch nicht recht, wie die Leute das wissen konnten«, fuhr Mary fort.
    Surefootlachte.
    »Ich bin der schlaue Mann, der es ausposaunt hat«, erklärte er. »Ich habe heute nachmittag Mike Hennessey gegenüber erwähnt, daß Ihnen eine Bankabrechnung geschickt wurde. Ich verschwieg aber, daß ich das Papier in meiner Tasche hatte. Dadurch hätte ich ihm eine Menge Zeit und Mühe ersparen können. Es tut mir wirklich leid.«
    Er fuhr sich nervös mit der Hand durchs Haar und rutschte dann vom Tisch herunter.
    »Die Blutflecken machen mir zu schaffen, die sehen übel aus.«
    Er ging aus dem Zimmer, und die beiden folgten ihm wieder ins Bad.
    »Das war sein Ärmel, der an der Wand entlangstreifte. Man kann es deutlich sehen. Der Blutflecken hier kommt von seiner Hand, aber er ist zu sehr verwischt, als daß man noch einen Fingerabdruck davon nehmen könnte. Der Mann, der hier hereinkam, war nicht verletzt, und wahrscheinlich hatte er auch keine Ahnung, daß sein Rock blutig war.«
    Surefoot nahm seine Taschenlampe heraus und untersuchte den Korridor. Aber dort konnte er nichts finden.
    Erst bei dem Notausgang entdeckte er zwei neue Blutspuren, eine am Eisengeländer, die andere direkt unter dem Türfenster.
    »Ich möchte einmal telefonieren«, sagte Smith.
    Bald darauf war er mit Scotland Yard verbunden und gab Anordnung, alle Eisenbahnstationen zu überwachen und besonders scharfe Kontrollen in Dover, Harwich, Folkestone und Southampton durchzuführen.
    »Ich glaube nicht, daß er versuchen wird, das Land zu verlassen. Es ist überhaupt merkwürdig, wie selten Verbrecher diesen Fluchtweg wählen.«
    Der Chefinspektor bot Mary an, einen Beamten herzuschicken, der ihre Wohnungstür bewachen sollte. Sie lehnte es zunächst ab, aber er bestand darauf, und sie wußte, daß es keinen Zweck hatte, sich ihm zu widersetzen.
    Auf dem Rückweg ging Smith zum Haus des alten Lyne, um noch einmal mit Binny zu sprechen. Der Butler lag schon längst im Bett, als der Detektiv läutete, und wollte zuerst nicht öffnen. Im Haus waren keine Polizeibeamten zurückgeblieben. Surefoot hatte alle Schriftstücke und Dokumente zum Scotland Yard bringen lassen, damit sie dort durchgesehen werden konnten. Das Schlaf- und das Arbeitszimmer des Ermordeten waren verriegelt worden.
    Binny führte ihn in die Küche hinunter und legte einige neue Holzstücke auf das glimmende Feuer.
    »Ich wußte

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