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095 - Der leuchtende Schlüssel

095 - Der leuchtende Schlüssel

Titel: 095 - Der leuchtende Schlüssel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Finger hat als die beiden in ihren großen Schädeln«, meinte er und sah sie nachdenklich an.
    »Und ich möchte eine Frage an Sie richten, Mr. Smith«, begann sie. »Würden Sie mir alles sagen, was Sie über den Fall wissen? Ich glaube, ich kann Ihnen dann helfen.«
    Dick war wieder erstaunt, daß der Chefinspektor die Sache sofort ernst nahm und nicht darüber scherzte.
    »Warum sollten Sie mir nicht helfen können?« erwiderte Smith. »Soll er es auch erfahren?« Er zeigte mit dem Kopf auf Dick.
    Sie zögerte.
    »Ja, wenn Sie nichts dagegen haben. Sonst können wir ihn auch solange fortschicken.«
    Als der Chefinspektor kam, war sie bereits umgezogen gewesen, und sie schlug jetzt vor, in ihre Wohnung zu gehen.
    Marys Wohnung lag am Ende eines langen Korridors. Die junge Schauspielerin ging voraus, blieb aber plötzlich bestürzt stehen. Die Tür stand weit offen!
    Der Chefinspektor zeigte auf das Schloß, das aufgebrochen worden war und nur noch an einer Schraube hing. Er betrat als erster die Wohnung und wollte das Licht andrehen, hatte aber keinen Erfolg.
    »Die Sicherung ist herausgeschraubt - wo ist denn das Schaltbrett?«
    Sie zeigte es ihm, und nachdem er einige Zeit daran herumhantiert hatte, ging das Licht wieder an.
    Er trat hinaus in den Korridor, der an der Außenwand endete. Dort war ein Notausgang, der zur Feuerleiter führte. Die Tür war nicht verschlossen; eine Eisenleiter führte dicht daran vorbei und verschwand im Dunkeln.
    Smith klingelte dem Fahrstuhlführer, aber der konnte keine Auskunft geben. Es war Sonnabend, und die meisten Leute im Haus waren aufs Land hinausgefahren, um das Wochenende dort zu verbringen. Soviel er wußte, waren keine Fremden hereingekommen.
    Surefoot ging in die Wohnung zurück. In Marys Schlafzimmer herrschte große Unordnung. Alle Schubladen waren herausgezogen, und der Inhalt lag auf dem Fußboden und dem Bett verstreut. Im Wohnzimmer sah es ähnlich aus. Der kleine Schreibtisch, der dort stand, war aufgebrochen.
    Mary schaute ärgerlich auf das Durcheinander, atmete aber erleichtert auf, als sie das Etui mit ihren Schmucksachen unversehrt in einem Schreibtischfach vorfand. Sie hatten einen Wert von über vierhundert Pfund.
    Smith hatte seine Untersuchung auch auf die Küche ausgedehnt. Selbst der Abfalleimer und der Kohlenkasten waren durchstöbert worden. Und hier fand er einen wertvollen Anhaltspunkt. Die kleine Küchenuhr war von der Anrichte heruntergefallen und um elf Uhr fünfzehn stehengeblieben.
    »Der Einbrecher ist also vor nicht ganz einer Stunde hier gewesen. Und er scheint es sehr eilig gehabt zu haben. Nun sagen Sie mir einmal, Miss Lane, wer kennt Ihre Wohnung? Ich meine, wer ist schon hier gewesen? Ihre Freundinnen wollen wir ausschalten, aber nennen Sie mir die Herren.«
    Sie hatte die wenigen Leute schnell aufgezählt.
    »So, Mike Hennessey war auch hier? Hat er Sie oft besucht? Ich habe doch alle Räume gesehen?«
    »Nein, im Badezimmer waren Sie noch nicht.«
    Er öffnete die Tür des kleinen Raumes und drehte das Licht an. Der Einbrecher war auch hier gewesen; das Waschbecken war noch halb mit Wasser gefüllt.
    »Hallo, was ist denn das?«
    Smith kniff die Augen zusammen.
    Etwas rechts von dem Waschbecken sah er auf den weißen Wandkacheln einen roten Flecken, der sich noch feucht anfühlte. Auf dem Fußboden war nichts zu entdecken, aber an der Ecke der weißen Badewanne bemerkte er wieder eine rote Spur.
    Hinter der Tür befand sich ein Kleiderhaken, und auch hier fand er rote Flecken.
    »Der Einbrecher ist zuerst hier hineingegangen«, sagte Smith langsam. »Er mußte die Hände waschen, und als er den Hahn aufdrehte, beruhte er mit dem Ärmel die Wand. Es war Blut an seinen Kleidern. Er zog den Rock aus und legte ihn zuerst über die Badewanne, dann änderte er seine Absicht und hängte ihn an den Türhaken.«
    »Blut?« fragte Mary und starrte auf die roten Flecken. »Hat er sich vielleicht verletzt, als er einbrach?« »Nein, dann hätten wir die Blutspuren schon in der Diele oder draußen auf dem Korridor gesehen. Übrigens ist die Glastür auf dem Korridor nicht aufgebrochen - ich möchte nur wissen, wie er mit dem Blut in Berührung gekommen ist.«
    Er dachte eine Weile nach.
    »Ich kann es nicht herausfinden«, sagte er dann.
    Er ging in die Küche und betrachtete wieder die Uhr. Schon oft hatte er derartige Uhren gesehen, die plötzlich stehengeblieben waren; gewöhnlich war das jedoch von Leuten gemacht worden, um die

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