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095 - Der leuchtende Schlüssel

095 - Der leuchtende Schlüssel

Titel: 095 - Der leuchtende Schlüssel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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heimgekommen?«
    »Sie erwartete ihn nicht zu Hause. Sie hat vom WaterlooBahnhof aus angeläutet, wo sie seit neun Uhr mit Mikes Koffern steht. Er hatte die Absicht, nach Le Havre zu fahren, und sie sollte ihm das Gepäck an den Zug bringen. Bis Mitternacht hat sie gewartet, dann wurde es ihr zu lange, und sie rief verschiedene Bekannte Mikes an, darunter auch Mary. Glücklicherweise war ich noch bei ihr, als der Anruf kam.«
    »Sind Sie zu Mikes Wohnung gegangen?«
    »Nein, das war nicht notwendig. Er hatte ein möbliertes Zimmer in der Doughty Street, bezahlte die Miete und gab die Wohnung heute abend auf. Allem Anschein nach wollte er in größter Eile abreisen, er hat erst am Nachmittag angefangen zu packen.«
    »Nachdem er mit mir gesprochen hat.« Surefoot strich über sein Kinn. »Das ist allerdings merkwürdig. Ich kann wohl verstehen, daß er fort wollte - aber er wäre nicht weiter als bis Southampton gekommen. Ich hatte die Häfen bereits verständigt.« »Wollten Sie ihn verhaften?« fragte Dick erstaunt.
    »Das ist gar nicht notwendig«, erwiderte Surefoot müde. »Man braucht nicht alle Leute gleich zu verhaften, die man nicht aus England hinauslassen will. Ihre Pässe sind eben nicht in Ordnung - entweder steht das Visum auf der falschen Seite, oder die Stempelmarke ist verkehrt aufgeklebt und so weiter. Es gibt die verschiedensten Wege, Leute, die man nicht außer Land lassen will, an der Grenze anzuhalten.«
    Es klopfte an der Tür, und ein Inspektor trat ein.
    »Die Polizei von Buckinghamshire meldet eben einen Fall, der nach Ihrem Herzen sein wird, Surefoot. Sieht ganz nach Mord aus, wie ihn die amerikanischen Banden verüben.«
    Surefoot sprang sofort auf.
    »Was, ein amerikanischer Bandenmord? Wissen Sie etwas von den näheren Umständen?«
    »Jemand hat den armen Teufel auf eine Autofahrt mitgenommen, ihm aus nächster Nähe eine Kugel durch den Kopf gejagt und ihn dann während der Fahrt auf den Gehsteig geworfen.«
    »Wo hat sich das abgespielt?«
    »In Colnbrook, auf dieser Seite von Slough. Ein großes Auto kam vorüber. Die Insassen sahen im Licht der Scheinwerfer den Mann auf dem Gehsteig liegen und meldeten es der Polizei. Der Mann konnte kaum eine halbe Stunde tot sein, als die Beamten an Ort und Stelle kamen.«
    »Wie sieht er denn aus?«
    »Ein ziemlich großer Mann von etwa fünfundvierzig Jahren, trägt eine grüne Krawatte -«
    »Donnerwetter, Mike Hennessey hat heute nachmittag auch eine grüne Krawatte getragen -«

17
    Mike Hennessey sah ruhig und würdevoll aus, als er auf der Bahre lag. Surefoot Smith trat aus dem kleinen, düsteren Gebäude und wartete, bis der Polizeisergeant die Tür abgeschlossen hatte. Dick war auf der Wache geblieben. Er hatte genug Schrecken für eine Nacht erlebt und Smith deshalb nicht zum Leichenschauhaus begleitet.
    »Ja, es ist tatsächlich Mike«, sagte Surefoot. »Der Mord wurde ungefähr um zehn Uhr fünfzehn begangen. Die Zeit wird durch die Insassen des großen Wagens bestätigt, die Hennessey liegen sahen. Ein Motorradfahrer, der in dem nahen Dorf wohnt, berichtete der Polizei, er habe kurz vorher eine kleine Limousine an der Stelle warten sehen, wo Mike später gefunden wurde. Der große Wagen hat später kein anderes Auto auf der Landstraße überholt. Ich nehme daher an, daß die Limousine umgekehrt ist, nachdem der Tote auf die Straße geworfen war. Der Mörder war auch der Mann, der in Miss Lanes Wohnung eingebrochen ist«, fuhr Smith ernst fort. »Sein Rock muß mit Blut befleckt gewesen sein, ohne daß er es wußte. Er hat es erst entdeckt, als er das Bad durchsuchte. Dabei kam er mit dem Ärmel an die Wand, zog dann den Rock aus und wusch sich die Hände.«
    »Aber irgendein Garagenbesitzer muß doch wissen, in welchem Auto die Tat verübt wurde, wenn wirklich Blut geflossen ist. Das Innere ist sicher vollständig beschmutzt«, meinte Dick.
    Surefoot nickte.
    »O ja, den Wagen werden wir schon bekommen. Es wurden in der Nacht drei Autos gestohlen, auf die die Beschreibung ungefähr paßt. Ich habe mich mit Scotland Yard verbinden lassen und erfahren, daß man ein leeres Auto in Sussex Gardens gefunden hat.«
    Ein schneller Polizeiwagen brachte die beiden nach Paddington, und die Vermutung des Chefinspektors bestätigte sich. Es war das Auto, das der Täter benutzt hatte. Man sah deutlich, daß jemand darin ermordet worden war. Aber weitere Anhaltspunkte ergaben sich nicht.
    »Wir wollen das Steuer nach Fingerabdrücken absuchen, aber

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