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095 - Ein Cyborg aus der Hölle

095 - Ein Cyborg aus der Hölle

Titel: 095 - Ein Cyborg aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Höllenschwert nicht reden?« fragte ich Mr. Silver.
    »Nein«, antwortete der Ex-Dämon knapp.
    »Aber es ist doch ein Wesen!« sagte ich. »Es denkt, handelt, reagiert. Es ›hört‹ dich bestimmt auch.«
    »Was soll ich dem verdammten Schwert sagen? Daß es Professor Genn in Ruhe lassen und sich ein anderes Opfer aussuchen soll?«
    Pater Severin und Roxane wären bei der erstbesten Gelegenheit losgestürzt.
    Der Priester hatte sein geweihtes Kruzifix abgenommen. Er würde damit die starke schwarze Waffe nicht vernichten, aber vielleicht ein wenig schwächen, auf jeden Fall aber irritieren können.
    Doch das Höllenschwert ließ von Alastair Genn nicht ab. Wie lange würde das alte Herz dieses bedauernswerten Mannes noch mitspielen?
    Diese enorme Belastung war zuviel für den Greis. Ich befürchtete, daß er in Kürze zusammenklappen würde.
    War das wirklich nicht zu verhindern?
    Lance Selby hielt magische Glutbälle in der Hand, aber was nützten sie ihm? Er konnte sie nicht einsetzen.
    Warum zögerte das Höllenschwert nun? Ich hoffte natürlich, daß es Genn nichts antun würde, aber es wäre folgerichtig gewesen, wenn es dem alten Mann das Leben genommen hätte.
    Doch was dann? Diese ›Überlegung‹ stellte vermutlich auch die schwarze Waffe an. Solange Alastair Genn lebte, solange er sich in der Gewalt des Höllenschwerts befand, konnten wir nichts unternehmen.
    Doch sobald Genn tot war, würden wir alle gemeinsam über die schwarze Waffe herfallen und sie überwältigen.
    Das ›wußte‹ sie mit Sicherheit. Nur deshalb lebte der greise Theologieprofessor noch.
    »Ich werde versuchen, mich auf das Schwert zu konzentrieren«, raunte mir Mr. Silver zu. »Vielleicht schaffe ich es, es geistig zu unterjochen.«
    Ich sah, wie sich Mr. Silvers perlmuttfarbene Augen verengten. Ein silbriges Flirren entstand auf seiner Haut.
    Ich drückte dem Ex-Dämon im Geist die Daumen. Mehr konnte ich leider nicht tun. Es war herzlich wenig, ich weiß.
    Mein Blick richtete sich wieder auf das Höllenschwert. Die schwarze Waffe schien mit Alastair Genns Kehle verwachsen zu sein. Mr. Silver war zu vielem fähig, aber ich konnte mir nicht vorstellen, daß es ihm gelang, den Mann vom Schwert zu trennen.
    Das Gesicht des greisen Theologieprofessors wurde wächsern. Auch aus seinen Lippen wich die Farbe.
    Und dann passierte das, was ich befürchtete: Sein Herz setzte aus. Es hörte auf zu schlagen. Alastair Genn brach tot zusammen.
    Das Höllenschwert hatte noch ein Opfer bekommen. Wir waren nicht in der Lage gewesen, es zu verhindern, aber nun legten wir los.
    Als Alastair Genn zusammenbrach, griffen wir an, denn nun konnte uns die verdammte Waffe nicht mehr unter Druck setzen.
    »Vernichtet sie!« brüllte Pater Severin. »Sie darf nicht weiterexistieren!«
    Wir stürzten vorwärts: Lance Selby, Mr. Silver, Pater Severin, Roxane und ich.
    Wir hatten alle dasselbe Ziel: das Höllenschwert.
    Aber nur einer wünschte den ›Tod‹ der Waffe: Pater Severin.
    »Bringt es zur Strecke, dieses grausame Wesen!« schrie er.
    Wir wollten das nur im äußersten Notfall tun, doch nicht nur deshalb drängte ich den wütenden Priester ab.
    Ich wollte außerdem verhindern, daß er in seinem Zorn zuviel wagte, und auch noch dem Höllenschwert zum Opfer fiel.
    John Joyce und Henry Jenkins hielten es im Salon nicht mehr aus. Verständlich. Was sie bereits hinter sich hatten - vor allem Joyce, hatte stark an ihren Nerven gezerrt.
    Sie stürmten durch den Salon, auf die Terrassentür zu. Vermutlich dachten sie, draußen sicherer zu sein als in Genns Haus.
    Keiner von uns hatte die Möglichkeit, sich um Jenkins und Joyce zu kümmern.
    Unsere ganze Aufmerksamkeit gehörte im Moment dem gefährlichen Höllenschwert, das wir mit vereinten Kräften bezwingen wollten.
    Es versuchte zu fliehen, aber das ließ Mr. Silver nicht zu. Der Ex-Dämon stoppte die schwarze Waffe mit seinem Feuerblick.
    Das Höllenschwert wich den beiden Feuerlanzen, die aus Mr. Silvers Augen gerast waren, aus, zuckte zurück und wäre beinahe von Roxanes knisterndem Blitznetz gefangen worden, das sie geschaffen und geworfen hatte.
    Lance verfehlte mit seinen Glutkugeln die Klinge des Schwerts haarscharf.
    Pater Severin berührte mit dem Kruzifix den Griff der Waffe, und fast im selben Moment schlug ich mit dem Dämonendiskus zu.
    Ich schlug den Feind buchstäblich nieder. Metalle, die nicht von dieser Welt waren, klirrten aufeinander, und das Höllenschwert landete auf dem

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