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095 - Rebellion der Regenwuermer

095 - Rebellion der Regenwuermer

Titel: 095 - Rebellion der Regenwuermer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cyril F. Toncer
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Beachtenswertes feststellen, müßten wir die Fortsetzung unserer Versuchsreihen überdenken.“
    „Bon“, versetzte Dr. Patoux, „doch wir wollen nicht gleich so schwarz sehen. Kommen Sie jetzt mit zum Essen, mir knurrt der Magen.“
     

     
    Es war ungefähr Mitternacht, als Dr. Laparouse aus dem Schlaf hoch fuhr. Er sprang aus dem Feldbett und blieb lauschend stehen. Da war ein eigenartiges Kratzen und Schaben, dazu ein seltsam durchdringendes Fiepen und Hecheln, das sich bedrohlich und grausam anhörte.
    Der Mediziner faßte sich an den Kopf. Litt er an Einbildungen? Sein erster Gedanke war die Probe mit den unheimlichen Würmern gewesen, die er am Nachmittag am Experimentiertisch beobachtet hatte. Er verspürte ein eiskaltes Entsetzen, das ihm über den Rücken lief.
    Doch im nächsten Moment schüttelte er das Grauen ab. Ganz sicher spielte ihm seine angeregte Phantasie einen Streich. Er beugte sich vor und horchte nochmals, aber da war nichts außer dem machtvollen Rauschen des Regens, eines Regengusses, der wieder künstlich erzeugt worden war.
    Dr. Laparouse lächelte über sich selbst. Es war schon seltsam, so etwas Dummes zu denken. Aber es waren wohl die Nerven, vielleicht eine Art Wüstenkoller. Man war zu lange hier draußen, fernab jeder Zivilisation, dazu kam das Miterleben des unvorstellbaren Elends, das in dieser Gegend herrschte. Vor rund sechs Wochen hatten sie Bamako verlassen, und er würde erst wieder aufatmen, wenn sie Dakar, Freetown oder wenigstens Nouakchott wieder erreicht hatten.
    Pierre Laparouse blickte sich unschlüssig um. Seine beiden Kollegen, Dr. Patoux und dessen Assistent Michel Molard, mit denen er das Zelt teilte, hatten offensichtlich nichts gehört, denn sie schliefen tief und ruhig. Der Mediziner erkannte ihre Umrisse im schwachen Schimmer des blauen Nachtlichts, das über dem Zelteingang hing.
    Er wollte sich ebenfalls wieder hinlegen, doch ein unüberwindlicher Argwohn trieb ihn dazu, auf alle Fälle einmal in das Arbeitszelt hinüberzugehen und einen Blick auf die Bodenprobe zu werfen, in der er die merkwürdigen Lebewesen entdeckt hatte.
    Er schlug die Zeltleinwand zurück und schaute hinaus. Eine heulende Windbö peitschte ihm Wassermassen ins Gesicht, es schüttete wie aus Kübeln. So ungefähr mochte man sich den Weltuntergang vorstellen.
    Dr. Laparouse suchte an der Kleiderablage nach einem Regenumhang, als er plötzlich innehielt.
    War da nicht wieder dieses verfluchte Geräusch, das er eben schon zu hören glaubte? So, als fräßen sich feine, scharfe Zähne durch irgendeine Substanz, und als trippelten kleine behende Füßchen sehr rasch über den Boden. Dazu dieses Hecheln, das so unheimlich und widerwärtig klang. Also was, zum Teufel, war das nur? Pierre Laparouse kam nicht mehr dazu, lange zu überlegen, denn die Ereignisse überstürzten sich jetzt mit unheimlicher Geschwindigkeit.
    Es knisterte und prasselte unterm Zeltdach, ein Geräusch, das nicht vom Regen hervorgerufen wurde. Die Verstrebungen zitterten, als Michel Molard mit einem Aufschrei von seinem Lager hoch fuhr.
    „Molard, was haben Sie?“ schrie Laparouse und schnellte herum.
    Er verstummte, denn auf dem Feldbett des Assistenten ringelte sich ein etwa zwanzig Zentimeter langer, scheußlich aussehender Wurm mit einem widerwärtigen Kopf.
    Laparouse atmete schwer, er war wie gelähmt. „Mon Dieu“, flüsterte er mit bebenden Lippen. Seine Visionen waren Wirklichkeit geworden. Er hatte insgeheim damit gerechnet, daß die Würmer sich vergrößern würden, nur hinsichtlich des Tempos wurden seine Erwartungen bei weitem übertroffen.
    Doch zum Überlegen war jetzt keine Zeit. Denn im Handumdrehen waren er, Molard und Dr. Patoux, der jetzt auch aus dem Schlaf schreckte, von gut zwei Dutzend dieser scheußlichen Würmer umringt. Sie waren offensichtlich durch einen Riß in der Zeltwand eingedrungen, durch den jetzt das Wasser herein lief.
    „Das verdammte Biest hat mich gebissen!“ schrie Molard fassungslos und wies auf eine kleine blutende Wunde am Oberarm. Gleichzeitig sprang er entsetzt zur Seite, weil schon wieder drei oder vier der schlangenartigen Bestien auf seine nackten Beine losgingen.
    Laparouse und Patoux wehrten sich blindlings ihrer Haut, denn es ging alles so schnell, daß für irgendein planvolles Handeln keine Zeit war.
    Die Männer schlugen und traten um sich und griffen das Erstbeste, das zur Hand war, um sich zu wehren.
    Der Erfolg war jedoch gleich Null. Selbst die

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