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095 - Rebellion der Regenwuermer

095 - Rebellion der Regenwuermer

Titel: 095 - Rebellion der Regenwuermer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cyril F. Toncer
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gezieltesten Schläge mit harten Gegenständen blieben bei diesen Ungeheuern völlig wirkungslos. Sie stachelten vielmehr nur ihre Wut und Angriffslust an.
    Molard brüllte laut und versuchte, sich zum Zelteingang hinaus zu wälzen, denn er war gestürzt, und ein ganzes Knäuel der Satanswürmer schlängelte sich gierig um ihn.
    Da sah Laparouse einen Stapel Zeitungen und Papier auf dem Klapptisch neben dem Zelteingang. Er übersprang drei oder vier Würmer, fühlte sich mehrmals in die Waden gebissen, packte aber dann die Zeitungen und hatte Glück, auch sein Feuerzeug zu erwischen.
    Viel zu lange dauerte es, bis endlich Flammen auf züngelten, zudem Laparouse ständig tanzen mußte wie ein Derwisch, um sich den zubeißenden Mäulern zu entziehen.
    Er schlug mit den brennenden Bündeln nach den Ungetümen, aber der gewünschte Zweck wurde nicht erreicht. Die Flammen schienen vielmehr ihre Angriffswut noch zu erhöhen.
    Doch jetzt geschah etwas Merkwürdiges: die Würmer, die zunächst in tiefem Smaragdgrün geschillert hatten, verblichen plötzlich, und nahmen die weißrötliche Farbe von Lachs oder Krabben an. Zugleich verlangsamte sich ihre Bewegung und auf einmal waren die kleinen Bestien völlig erstarrt, sie sahen aus wie die abgeworfene Haut einer Schlange. In diesem Moment wurde es Dr. Laparouse schwindlig. Er fiel kopfüber zu Boden und verlor die Besinnung.
     

     

Als er wieder zu sich kam, lag er im Wasser auf dem Zeltboden. Es roch brandig. Er erhob sich langsam und hatte das Gefühl, aus einem schweren Traum zu erwachen. Er blickte in die Gesichter der übrigen Expeditionsteilnehmer, die sich neugierig im Zelteingang drängten.
    „Was geht hier vor?“ erkundigte sich ein hochgewachsener drahtiger Mann, der wie ein Fußballtrainer oder Skilehrer aussah. Es war Commandant Jules Legrand, ein vorübergehend von seiner militärischen Charge freigestellter Abwehroffizier. Man hatte ihm die Leitung des Unternehmens übertragen, aus politischen Gründen, wie es hieß. Doch die Wissenschaftler begriffen nie recht, warum man ihnen mit dem einstigen Fallschirmjägerhauptmann einen Militär vor die Nase gesetzt hatte.
    „Wir haben uns gegen die plötzliche Invasion dieser Würmer verteidigt“, stammelte Dr. Laparouse und fand, daß die Sache gar nicht so leicht zu erklären war.
    Das kantige Nußknackergesicht des Expeditionsleiters verzog sich mißbilligend. „Welche Würmer, Dr. Laparouse?“ fragte er leicht spöttisch.
    Der Mediziner sah verstört um sich, aber er fand nirgends Zustimmung. Vielmehr blickte er nur in fragende Gesichter.
    „Nun, zum Teufel, diese Untiere, diese kleinen Schlangen, die uns plötzlich zu Dutzenden hier im Schlaf überfallen haben.“
    Der Major hatte einen seltsamen Gesichtsausdruck. „So, so“, murmelte er, „kleine Schlangen, mon cher! Und wie kommt es, daß außer Ihnen keiner die Schlangen gesehen hat?“
    Pierre Laparouse sah sich abermals um und musterte eindringlich seine beiden Zeltgenossen Patoux und Molard, mit denen er noch bis eben den verzweifelten Kampf gegen die Würmerinvasion geführt hatte.
    „Nun, zum Kuckuck!“ schrie er wütend, „so sagt doch auch ein Wort! Erklärt ihm doch, was los war!“
    Doch Patoux und Molard standen unbeweglich da, mit gesenkten Köpfen, fast so, als hielte sie irgendein unerklärlicher Bann fest, der sie am Reden und Handeln hinderte.
    Commandant Legrand wiegte zweifelnd seinen Kopf mit der langen Adlernase.
    „Wie Sie sehen, Dr. Laparouse“, fuhr er fort, „ist niemand von Ihren Kollegen, mit denen Sie Ihr Zelt teilen, bereit, Ihre abenteuerlichen Darlegungen zu bestätigen. Es ist vielmehr so, wie es die beiden bereits erklärt haben: Sie sind aufgestanden, schnitten ein Loch ins Zelt und gossen Wasser hinein. Dann kamen Sie zurück, haben Zeitungen und anderes Papier angezündet und mit den brennenden Bündeln um sich geworfen. Wären Dr. Patoux und Monsieur Molard nicht rechtzeitig aufgewacht, dann hätte es noch ein Unglück geben können. Sie hätten womöglich das ganze Zelt in Brand gesteckt.“
    Dr. Laparouse war derart vor den Kopf geschlagen, daß er einige Sekunden reglos stand, bevor er seine Gedanken sammeln und etwas erwidern konnte.
    „Ich?“ stieß er endlich atemlos hervor. „Wasser ins Zelt geschüttet? Und ein Loch in die Leinwand geschnitten? Wie käme ich wohl dazu?“
    „Das“, entgegnete der Expeditionsleiter mokant, „müßten Sie wohl selbst am besten wissen, Dr. Laparouse. Und falls Sie

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