Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
095 - Ruine der Kopflosen

095 - Ruine der Kopflosen

Titel: 095 - Ruine der Kopflosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
der Black Walls
wäre ein solches Manöver ausgeschlossen gewesen. Dort klebte die Burgmauer mit
der Felswand zusammen und bildete eine einzige senkrechte Front, die leicht zu
verteidigen war.
    Larry
holte auf und kam näher an die beiden seltsamen Männer aus einer anderen Zeit
heran.
    Der
Blonde lief auf den Pflock zu, der braun und frisch aussah. Man erkannte, daß
er erst kürzlich zugespitzt worden war. Das Holz war abgeschält. Auf dieser
Seite lag auch ein schmaler Streifen aus steinernen   Platten. Junge Bäume und Sträucher waren in
herbeigeschaffte Erde gepflanzt. Eine steinerne Brücke führte über den Abgrund,
der sich jenseits der Mauern öffnete. Der Blonde versuchte darüber zu
entkommen. Er schien sich wieder gefaßt zu haben und blieb sekundenlang vor dem
Pflock stehen, als hätte er eine Idee.
    „Vielleicht
gibt es doch eine Möglichkeit, Euch zu beseitigen, großer Meister. Euer Schädel
macht einen noch so guterhaltenen Eindruck, alle bösen Gedanken kommen aus
diesem Hirn. Ich werde Euch den Schädel spalten!“
    Manches
verstand Larry nicht, aber das, was er mitbekam, reichte aus, damit er sich den
Rest denken konnte. Der Blonde ließ das Schwert an seiner Seite fallen, riß den
eroberten Kopf unter seinem Arm hervor und stülpte ihn kurzerhand mit hartem
Ruck auf den Pflock.
    Der
Blonde hatte es eilig. Er bückte sich, griff nach seinem Degen und riß ihn
hoch. Mit beiden Händen wollte er die Schneide der Waffe in den Kopf schlagen
und ihn zweiteilen.
    Da
schlug der abgeschlagene Schädel die Augen auf. Ein böser, haßerfüllter Blick
traf den jungen Kämpfer. „Narr!“ stieß der Schädel mit dumpfer, gefährlicher
Stimme hervor.
    Der
Blonde zuckte zusammen. Ein Moment grenzenlosen Erstaunens, Zögerns und der
Unaufmerksamkeit besiegelten sein Schicksal. Er starrte den Schädel an und
vergaß den Torso des Gegners, der furchtbar entstellt neben ihm auftauchte.
    Der
Degen des Kopflosen durchbohrte den jungen Fechter.
    Die
Waffe drang zur Hälfte in den Leib des Blonden, und er taumelte zurück. Die
Kleidung riß, als der heimtückische Mörder den Degen herauszog, ein zweites Mal
zustach und unterhalb des Herzens traf. Der Getroffene torkelte und verlor den
Halt. Die Brüstung der schmalen, steinernen Brücke war zu niedrig. Rücklings
stürzte er darüber hinweg, sein Degen blieb in einer Fuge hängen und
vibrierte, während der Körper unten in der Schlucht aufschlug und zerschmettert
liegenblieb.
    In
Bruchteilen von Sekunden hatte das makabre, grausame Spiel seinen Höhepunkt
erreicht.
    Larry
Brents Schritte hallten auf dem Plattenboden, als er herankam.
    Da
wirbelte der Kopflose herum und nahm eine Verteidigungsstellung ein, und die
großen, etwas hervortretenden Augen an dem aufgespießten Schädel wandten sich
Larry zu.
    X-RAY-3
erstarrte.
    Er
konnte es nicht fassen. Die ganze Zeit war er Luft gewesen für die beiden
gespenstischen Geschöpfe.
    Doch
jetzt nicht mehr! Der Kopflose griff ihn an!
     
    ●
     
    Der
PSA-Agent sah, wie der Kopflose auf ihn zukam. Im Handumdrehen lag die Smith
& Wesson-Laserwaffe in der Hand des Agenten. Larry hatte den Torso und den
aufgespießten Schädel genau im Blickfeld. Es entging ihm nicht, daß der
bleiche, wie aus einem Marmorblock herausgearbeitete Kopf einen konzentrierten
Eindruck machte.
    In
diesem Kopf ging etwas vor! Er war ebensowenig tot wie der Körper, obwohl beide
voneinander getrennt waren.
    „Zurück!“
stieß Larry hervor. Aber der Torso reagierte nicht. Er war noch fünf Schritte
von X-RAY-3 entfernt. Larry mußte an Rolf Webers Schilderungen
denken, daß mit seinem Freund alles
blitzschnell gegangen war. Burt Taylor hatte seinen Kopf verloren, obwohl sein
Kamerad wenige Schritte hinter ihm gestanden
hatte.
    Larry
Brents Zeigefinger krümmte sich.
    Lautlos
bohrte sich der Strahl in die Hand des Angreifers. Aber der zuckte noch nicht
mal zusammen. Der Strahl passierte die Hand und verlor sich in der Nacht, ohne
die geringste Wirkung.
    Der
Torso kam näher.
    Also
war er doch nur ein Trugbild, wenn der Laserstrahl keine Wirkung zeigte.
    Larry
wich Schritt für Schritt zurück. Sein Gegner holte auf. Also richtete er die
Laserwaffe auf die schwarze Burgmauer und drückte ab. Lautlos und ohne Wirkung
durchdrang der Strahl auch die Mauer, als wäre sie Luft. Aber Larry konnte sich
genau daran erinnern, das kühle, harte Gestein gefühlt zu haben!
    Doch
nun zeigte sich kein Loch in dem Gemäuer!
    Das
widersprach jeglicher

Weitere Kostenlose Bücher