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0950 - Ein Gruß aus der Hölle

0950 - Ein Gruß aus der Hölle

Titel: 0950 - Ein Gruß aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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an ihr vorbeigelaufen. Sie konnte nur daran denken, was ihr Caroline zu Anfang gesagt hatte.
    Ihre Mutter war tot. Erschossen! Sie lebte nicht mehr. Nie würde Marion sie wiedersehen. Sie konnte nicht mehr zurück. Sie stand allein auf der Welt…
    Die Gedanken waren wie böse Folterinstrumente, die Marion schwächer und schwächer machten.
    Sie merkte, daß etwas mit ihr geschah, aber sie konnte nicht erklären, was da auf sie einstürzte. Jemand schien sie gepackt zu haben, um sie wegzuschleifen, doch zugleich schien sie sich aufzulösen, und plötzlich war auch der Widerstand unter ihren Füßen verschwunden. Marion merkte, daß sie fiel. Ihr Kopf war dabei angeschwollen. Die schlimmen Gedanken peinigten sie weiter, und sie hörte sich selbst jammern und leise schreien.
    Zum Glück stand Caroline in der Nähe. Sie stützte ihre Freundin ab, so daß Marion schließlich stehenblieb, aber der Schwindel wollte noch nicht verschwinden.
    Meine Mutter ist tot! Meine Mutter ist tot! Meine Mutter ist tot! Dieser eine Satz hämmerte immer wieder durch ihren Kopf wie ein bösartiger Trommelschlag. Die Gedanken waren schließlich so weit fortgeschritten, daß Marion sie nicht für sich behalten konnte, und sie drängten aus ihr heraus.
    »Meine Mutter ist tot…«
    »Ja.«
    Marion hob die Arme an. Im Dunkeln tastete sie sich vor und war froh, den kalten Körper ihrer Freundin zu spüren und ihn umarmen zu können. »Wen habe ich denn jetzt, Caro? Nur dich? Bist du die einzige Freundin auf der Welt?«
    Caro streichelte die Haare ihres Schützlings. »Ich bin nicht nur deine Freundin«, flüsterte sie zurück.
    Marion hatte sie nicht richtig verstanden. »Du - du bist gar nicht meine Freundin?«
    »Doch, das schon. Aber ich bin auch noch etwas anderes, was du noch nicht weißt.«
    »Wer denn?«
    »Deine Halbschwester, denn wir haben denselben Vater. Und ich möchte nicht, daß mit dir das gleiche geschieht, was mit mir passiert ist. Ich will nicht, daß du den gleichen Weg gehst wie ich…«
    Wieder hatte Marion Bates nur die ersten Worte verstanden. Sie wurde von einem Extrem ins andere gerissen. Ihre Mutter hatte sie verloren, aber eine Halbschwester bekommen. Das war für sie nicht so leicht zu verkraften. Wieder hörte sie sich stöhnen und hatte das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren.
    Eine Weile blieb sie stumm. Es beschäftigten sie einfach zu viele Fragen, nur bekam sie die nicht auf die Reihe.
    Eines war ihr klar, und das sprach sie auch aus.
    »Dann haben wir denselben Vater?«
    »Ja, Marion.«
    »Hat er dich auch verlassen und deine Mutter…?«
    »Ich kenne sie nicht. Ich bin bei Nonnen aufgewachsen, und das hat mich wahrscheinlich gerettet, aber davon später mehr. Ich sage dir nur, daß unser Vater sehr böse ist. Er will dem Teufel dienen. Er ist ein Satanist, und er lädt sich Menschen in sein Haus, um sie von den Regeln der Hölle zu überzeugen. Dir hat er den Spiegel geschenkt, um auch aus der Ferne mit dir in Kontakt zu bleiben. Auch ich habe den Spiegel benutzen können, denn er ist etwas Besonderes.«
    »Aber du warst doch tot, nicht?«
    »Ja.«
    »Und jetzt lebst du?«
    »Nicht richtig, meine Kleine. Ich bin da, und das sollte dir vorerst genügen.«
    »Aber - aber durch den Spiegel kannst du wieder in unsere Welt hineinkommen?«
    »Das stimmt. Ich habe ihn mir zu eigen gemacht. Unser Vater hat damit nicht gerechnet. Er hat mich nicht für so stark gehalten, wie ich es bin. Als er es merkte, da wollte er den Spiegel zurückhaben, doch das ist ihm nicht mehr gelungen. Er war verschwunden, auch du bist weg gewesen, und so haben die Leute dann deine Mutter erschossen. Sie waren einfach brutal, sie haben sie nicht am Leben gelassen, und wir werden sie rächen. Wir werden versuchen, zurückzuschlagen, um den Satanisten in die Hölle zu befördern.«
    »Das willst du tun?«
    »Ich habe es mir geschworen.«
    »Aber wie?« fragte Marion zitternd. »Wie willst du es tun? Was können wir denn machen?«
    »Wir werden zu ihm gehen. Hinein in sein Haus, und dort wird sich das Rätsel des Spiegels lösen.«
    »Er ist aber nicht dort, sondern auf deinem Grab.«
    »Das stimmt schon. Aber keiner außer mir weiß, daß er tief im Keller etwas Wichtiges versteckt hält. Es hat mit dem Spiegel zu tun. Es ist unsagbar schlimm und grauenvoll. Es ist höllisch, es ist tot, aber es lebt trotzdem.«
    »Noch ein Spiegel?«
    »Nein, etwas anderes. Warte nur, du wirst es bald sehen, sehr bald sogar…«
    Marion

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