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0950 - Ein Gruß aus der Hölle

0950 - Ein Gruß aus der Hölle

Titel: 0950 - Ein Gruß aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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glauben?« schrie Marion in die Kälte hinein. »Wie denn?«
    »Habe ich dich bisher schon einmal enttäuscht?«
    »Nein, das nicht, aber du bist, ich - ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll. Aber du bist nicht zu erklären, Caro. Du sagst mir, daß du hier begraben bist. Tatsächlich aber stehst du vor mir. Das ist doch irre und blöd…«
    »Nein, es ist wichtig. - Jetzt komm. Ich möchte nicht, daß du zu einem Opfer wirst und dein Leben verlierst.«
    Marion zweifelte. Im Prinzip hatte Caroline ja recht. Es war ihr bisher gut gegangen, auch wenn sie mit der Person selbst überhaupt nicht zurechtkam.
    »Nun?«
    Es schien, als hätte Marion auf dieses eine Wort nur gewartet, denn danach setzte sie sich in Bewegung. Die Kälte hatte auch bei ihr Spuren hinterlassen. Sie fühlte sich steif und kalt, als wäre sie ebenfalls schon gestorben und zu einer Toten geworden.
    Caroline lächelte sie vertrauensvoll an und streckte ihr beide Hände entgegen. »Es wird sehr wichtig für uns beide werden, was nun geschieht«, erklärte sie und faßte die Hände an.
    Marion nickte nur und schluckte. Sie wurde auch weiterhin an den Händen gehalten und ließ es zu, daß Caroline sich drehte und sie dabei mitzog.
    Ihr Ziel war der Spiegel, vor dem sie jetzt standen. Beide schauten hinein, und plötzlich machte Marion eine Entdeckung, die ihr bisher nicht untergekommen war, obwohl der Spiegel lange genug in ihrem Zimmer gehangen hatte.
    Sie konnte sich selbst nicht mehr sehen. Die Fläche gab kein Bild wider. Sie hatte sich verändert und war zu etwas anderem geworden.
    Marion fürchtete sich davor, aber Caroline hielt sie fest. Ihre kalten Finger hatten sich um Marions Handgelenke gedreht, und zusammen mit ihr ging sie auf den Spiegel zu.
    Schon nach dem ersten Schritt hätten sie die Schräge berühren müssen, was auch geschah, aber es gab keinen Widerstand, sondern nur einen Sog, der an ihnen zerrte.
    Eine nicht erklärbare Kälte kroch an den Beinen der beiden Mädchen hoch, und nur Marion spürte sie.
    Das ist die Kälte des Grabs, dachte sie noch, dann war plötzlich auch die Dunkelheit vor ihrem Gesicht, sie war eigentlich überall - und verschlang die beiden…
    ***
    Das Haus von Tillman Bates lag tatsächlich in der Nähe eines Friedhofs, von dem allerdings hinter der hohen Mauer nicht viel zu erkennen war.
    Nicht weit von hier entfernt schoben sich die eiskalten Fluten der Themse durch das Flußbett. Es trieben noch keine Eisschollen auf dem Wasser, so war die Schiffahrt nicht behindert.
    Im Sommer wäre der Bau von der Straße her kaum zu sehen gewesen. Zu dieser Jahreszeit aber glichen die Bäume eher irgendwelchen kahlen Boten aus einem Totenreich, und durch die großen Lücken waren das Mauerwerk und ein Teil des Dachs zu sehen. Zudem führte eine schmale Stichstraße zum Haus hin.
    Um das Schild Privat hatten wir uns nicht gekümmert. Durch den froststarren Tunnel aus Bäumen rollten wir unserem Ziel entgegen, wobei am Auspuff des Rover eine helle Abgaswolke hing.
    Vor dem Haus hatte die Natur einem Parkplatz weichen müssen. Da standen keine Bäume mehr, nur der harte Rasen wirkte wie ein starrer Teppich, auf dem der Rauhreif als helle Schicht lag.
    Ich hatte Ausschau nach dem Lieferwagen der vergangenen Nacht gehalten, leider ohne Erfolg.
    Außerdem stand nicht fest, ob er tatsächlich zu Tillman Bates gehörte. Solange wir diesem Mann nichts beweisen konnten, galt er offiziell als unschuldig. Einen unschuldigen Satanisten konnten wir uns allerdings nicht vorstellen.
    Besonders hoch war das Haus nicht. Über der ersten Etage begann schon das Dach, aber das Mauerwerk hatte bereits einige Jahrzehnte auf dem Buckel, auch wenn es nicht so aufwendig aussah wie viele andere Häuser aus den Gründerzeiten. Es gab keine Erker, die Fassade war glatt und wurde durch zahlreiche Fenster aufgeteilt.
    Angemeldet hatten wir uns nicht. Sollte Bates nicht zu Hause sein, hatten wir eben Pech gehabt, doch dieses Risiko wollten wir eingehen. Risikoreich war es auch, die Stufen der Treppe hochzugehen, denn auf den Steinen schimmerte an verschiedenen Stellen eine grünliche Eisschicht, um die wir einen Bogen machten.
    Die Eingangstür bestand aus Holz. Kein Zeichen wies darauf hin, daß der Satanist hier sein Hauptquartier gefunden hatte. Auf einem Metallschild an der Hauswand hatten wir nur den Namen des Mannes gelesen und dessen offiziellen Beruf.
    In der Türnische gab es eine Klingel. Der Knopf war etwas in das Mauerwerk

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