0950 - Testfall Olymp
Ausnahmen.
So funktionierten die elektronischen beziehungsweise positronischen Start- und Landehilfen sowie die robotischen Einrichtungen der zu den Häfen gehörenden Werften noch immer. Es sah so aus, als hätten die Invasoren die Werftanlagen für ihre Zwecke umprogrammiert und schickten in bestimmten Zeitabständen ihre eigenen Raumschiffe hindurch, um Wartungs- und Reparaturarbeiten an ihnen durchführen zu lassen.
Das erklärte auch, warum in bestimmten Zeitabständen einige der vor Stunden gelandeten Keilschiffe wieder gestartet und für sie andere Keilschiffe gelandet waren.
Die Invasoren schienen gewisse Schwierigkeiten mit ihren Schiffen zu haben, und es würde sicher aufschlußreich sein, zu erfahren, worin diese Schwierigkeiten bestanden.
Die alte Springerin erhob sich nach einiger Zeit wieder, schlurfte hinaus und verließ die Raststätte durch die Hintertür, durch die sie gekommen war. Sie tastete sich gerade wieder über die Plattenwege des Parks, als mehrere große Gleiter sich aus dem Himmel herabsenkten und einen Kreis um die Raststätte bildeten. Die Heckklappen öffneten sich - und über die Rampen marschierten schwerbewaffnete Invasoren. Sie schwärmten aus, umstellten das Gelände der Raststätte, dann drangen zwei Trupps von vorn und hinten in das Gebäude ein.
Zwei der Invasoren, eine Tobbon-Type und eine Brack-Type, verstellten der alten Springerin den Weg, als sie den Park gerade verließ. „Wohin willst du, Garbeschianer?" fragte die Tobbon-Type. „Garbeschianer!" äffte die Springerin mit keifender Stimme nach und fuchtelte der Tobbon-Type mit ihrem Schirm vor dem Gesicht herum. „Erstens bin ich eine Dame und zweitens eine Springerin aus der geachteten Sippe der Olkonol, du Flegel! Geh mir gefälligst aus dem Weg oder sprich wie ein gesitteter Mann zu mir!"
Die Tobbon-Type lachte. „Ihr Garbeschianer seid gut im Erfinden von immer neuen Lügengeschichten. Aber ich will gar nicht mit dir streiten, sondern habe dich nur gefragt, wohin du gehen willst."
„Wir müssen nämlich alle. Garbeschianer, die sich in der Raststätte aufhalten, registrieren", erklärte die Brack-Type höflich. „Es wäre zwecklos, wenn ihr versuchen wolltet, zu Fuß nach Trade City zu gelangen.
Dafür ist der Weg viel zu weit. Ihr müßt schon warten, bis ihr abgeholt werdet."
„Wer sagt denn, daß ich zu Fuß in die Stadt wollte!" erwiderte die Springerin grämlich. „Ich wollte nur ein wenig frische Luft schnappen. Dort drin ist die Luft nämlich so dick, daß man sie mit dem Messer schneiden könnte. Irgendwelche Idioten haben sogar die Computer der Klimaanlage lahmgelegt." Sie stützte sich auf den Schirm und sah der Tobbon-Type ironisch in die Augen. „Weißt du zufällig, welche Idioten das waren, Muskelprotz?"
„Es waren meine Vorgesetzten", sagte die Tobbon-Type. „Aber das sind keine Idioten, Garbeschianer. Sie mußten erst einmal alle Positroniken lahmlegen, um danach herauszufinden, welche wieder aktiviert werden können."
„Hörst du eigentlich schwer?" fragte die Springerin. „Anders kann ich es mir nicht erklären, daß du .Garbeschianer' zu mir sagst, obwohl ich dir doch vorhin erklärt habe, daß ich eine Springerin bin. Mein Name ist übrigens Salibia."
„Ich sagte dir schon, daß ich nicht mit dir streiten will", erwiderte die Tobbon-Type. „Du gehst sofort in die Raststätte zurück und läßt dich registrieren! Danach kannst du meinetwegen wieder an die frische Luft gehen."
„Ihr seid Banausen!" schimpfte die Springerin, aber sie machte kehrt und schlurfte in die Raststätte zurück.
Dort hatten die beiden eingedrungenen Trupps inzwischen fast alle Anwesenden registriert, das Gepäck durchsucht und die ID-Karten mit Stempeln versehen. Auch die ID-Karte der alten Springerin erhielt einen Stempel. Nach dem Gepäck fragten die Invasoren nicht. Sie nahmen sicher an, daß es sich unter den untersuchten Gepäckstücken befand.
Nachdem die Invasoren wieder gegangen und ihre Gleiter gestartet waren, verließ auch die Springerin wieder die Raststätte und kehrte durch die Rohrbahnstation zu dem in der Wartungs- und Reparaturstation wartenden Schweber zurück.
Diesmal fuhr sie zum Ausgangspunkt der in die Berge führenden Rohrbahnstrecke, hielt in der Station eines der Raumabwehrforts an und gelangte von dort aus in einen getarnten Schacht hinein, der rund fünfhundert Meter in die Tiefe führte und in einem Labyrinth voller tödlicher Fallen endete.
Nachdem die Springerin
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