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0951 - Untergang

0951 - Untergang

Titel: 0951 - Untergang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Freund. Du bekommst wahrhaft höllischen Beistand von mir. Suche also den Irrwisch in Höllentiefen und befrage ihn dann über das, was er über diese Gefahr weiß. Wenn er denn überhaupt noch am Leben ist.«
    ***
    Sh'hu Naar
    Ich fühle, dass es so weit ist! Sie sind wieder da, diese grässlichen tief schwarzen Schatten, die mich umflattern und immer näher kommen. Immer näher! Näher! Bald berühren sie mich, dann ist es aus. Wir sterben alle, alle! Die Schatten haben die Macht, meine Existenz für alle Zeiten zu löschen. Welch unglaubliche Macht. Ich krieche im Staub vor ihnen, ich kann diese Angst nicht mehr aushalten. Hilf mir endlich, Asmodis! Wo bleibst du? Wolltest du mir nicht JABOTH bringen? Bring ihn! Sofort! Rette uns alle! Asmoooooooodissssssss!
    LUZIFERS zweiter Hilfeschrei, in dem sich die aufgestauten Todesängste dieses unglaublichen Wesens wie bei einem gigantischen Vulkanausbruch Bahn brachen, erschütterte das Magische Universum in seinen Grundfesten. Die Woge der Angst, die sich entlang des magischen Kraftliniennetzes verbreitete, trug bereits etwas Endgültiges in sich, etwas, das nur bei dem entstand, der den Hauch des Todes tatsächlich schon über sich streichen spürte.
    Da es in den verschiedenen Welten verschiedene Zeitabläufe gab, lief die zweite Angstwoge erst jetzt durch die Echsendimension Tanaar, da Zamorra gerade bei Fu Long zum Tee eingeladen war.
    Asmodis erwachte schlagartig aus seiner Bewusstlosigkeit. Er spürte irre Schmerzen in seinem rechten Auge, war aber trotzdem von einem Moment zum anderen in der Lage, scharf zu sehen.
    Auch das klare Denken wäre normalerweise kein Problem gewesen, doch im Augenblick glaubte der Erzdämon an LUZIFERS Angst irrewerden zu müssen. »LUZIFER, mein KAISER, ich komme zu dir… zu dir… bringe dir JABOTH«, stammelte er. Gleichzeitig drängte sich ein Bild in sein Gedankenchaos, das er zuerst nicht richtig einordnen konnte. Was wollte der hässliche Gnom da direkt vor ihm? War das nicht Stygias Sohn? Wie hieß er nochmals? Asael? Ja, Asael. Und warum taumelte er hin und her?
    Asael!
    Da LUZIFERS Angst sich verflüchtigte und keine neue Welle hinterher kam, brachte dieses Schlagwort den Erzdämon schlagartig wieder zu sich.
    Asael!
    Wie kam das Balg hierher? Wo waren sie überhaupt? Asmodis riss sich zusammen und neutralisierte die Schmerzen mit einem Zauber, den er in die Luft zeichnete und mit einer magischen Formel unterstützte. Er schaffte es im zweiten Anlauf, denn er bekam den an und für sich einfachen Spruch erst auf die Reihe, als er sich vollkommen darauf konzentrierte. Jetzt bemerkte er, dass er auf dem Rücken lag, in einem alten Hof, von hohen Mauern umgeben, direkt vor einem Ziehbrunnen. Sein rechtes Augenlid wies ein Loch auf, auch das Auge schien beschädigt zu sein, wenn auch nicht irreparabel. Und das Dämonenkind taumelte wie trunken auf eine mächtige Tür zu, die halb verfault in den Angeln hing. Asmodis, der sich langsam aufrichtete und dabei zu seinem Unbehagen feststellen musste, dass sein ganzer Körper noch wesentlich schwächer war, als er angenommen hatte, sah schwarzes Blut an einem Fingernagel des Gnoms. Und er sah, dass Asael in einen seltsamen Mantel gehüllt war.
    Drachenhaut?
    Asmodis bekam keine Zeit, länger darüber nachzudenken. Asael schien sich ebenfalls wieder zu erholen. Plötzlich drehte er sich und schaute mit seinem schräg nach unten verschobenen Kopf, den er leicht anhob, zu Asmodis herüber. Seine Augen glühten in einem kalten Blau, während sich seine mächtigen Vampirzähne über die Unterlippe schoben. Dass er sich umdrehte und mit kleinen trippelnden Schritten zu fliehen versuchte, wertete Asmodis als Zeichen, dass auch er momentan schwer angeschlagen war.
    Der Erzdämon schrie auf. Er hatte den Nebeldolch erspäht, der in Asaels Gürtel steckte. Schlagartig setzten die Erinnerungen wieder ein. Asmodis erhob sich. Aus den Fingerspitzen seiner linken Hand floss das Schwarze Netz und flog zu Asael hinüber. Damit hatte er den Gnom bei ihrer ersten Begegnung in arge Schwierigkeiten gebracht. Doch dieses Mal schaffte es Asmodis nicht, dem Netz die nötige Stärke zu verleihen. Asael gelang es, die schwarzen, sich wie Schlangen windenden Stränge abzuwehren. Dann ging er zum Gegenangriff über. Er hauchte Asmodis' Blut an seinem Nagel mit seinem Feueratem an.
    Noch im selben Moment glaubte der Erzdämon, das Blut in seinem Körper würde kochen. Es fühlte sich an, als würden helle Flammen

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