0952 - Die Höhlen der Ringwelt

Titel: 0952 - Die Höhlen der Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt

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kein vergebliches Signal", erklärte der Androide hochmütig. „Wenn er seine Ankunftankündigt, kommt er auch."
    Wenn er den glatten und behende wirkenden Androiden ansah, stieg in Canjot regelmäßig ein gewisser Groll auf. Zeidik tat immer, als habe er eine innigere Beziehung zu dem Ritter als Canjot.
    Canjot breitete seine Flughäute aus und streckte sich.
    „Nun gut", sagte er ruhig. „Wir werden warten."
    Der Gedanke, daß weit „unter" ihm seine Heimatwelt lag, berührte Canjot seltsam. Würde er jemals wieder unter seinen Artgenossen leben können, wenn Armadan von Harpoon ihn zurückschicken sollte? Canjot ahnte, daß er sich in seiner Entwicklung so weit von allen anderen Buruhnern entfernt hatte, daß eine Verständigung mit ihnen sehr schwer, vielleicht sogar unmöglich sein würde. Für die Bewohner von Skuurdus-Buruhn war Canjot längst zu einer Art Uberwesen geworden.
    Dabei, dachte Canjot voller Selbstironie, bin ich nichts weiter als ein armer und einsamer Raumfahrer.
    Hier, wo alles seinen Anfang genommen hatte, würde auch alles enden!
    Canjot beobachtete die Ortungsanlagen der LEGUE, um möglichst früh die Impulse der DYKE zu erkennen. Die DYKE war das Schiff des Ritters, eine phantastische Konstruktion, die die LEGUE noch in jeder Beziehung übertraf. Und doch gab es negative Mächte im Universum, die gelernt hatten, Schiffen des Wächterordens zu widerstehen und sie sogar zu vernichten - anders war die Dezimierung der Ritter nicht zu erklären.
    Canjot war überzeugt davon, daß Armadan von Harpoon die LEGUE und Zeidik zurückfordern würde.
    Was sollte er auch nach seiner Rückkehr auf seine Heimatwelt damit anfangen? fragte sich Canjot. Der Besitz solcher Ausrüstungen hätte ihn nur noch mehr von seinem eigenen Volk entfremdet.
    Vor ein paar Jahren hatte Armadan von Harpoon bereits einmal von einer möglichen Trennung gesprochen.
    „Wenn es jemals zu einem Abschied kommen werde ich dir und deinem Volk aus Dankbarkeit ein Geschenk machen", hatte der Ritter seinem Orbiter versprochen.
    Da Canjot nur die Stimme des Ritters kannte, jenes mächtige, scheinbar alles durchdringende Organ, hatte er immer darüber spekuliert, wie Armadan von Harpoon wohl aussehen mochte. Vielleicht war der Ritter der Tiefe überhaupt kein Wesen im herkömmlichen Sinn, nichts, was mit dem vergleichbar war, was Canjot an Lebensformen bereits kannte. Armadan von Harpoon konnte eine Erscheinungsform darstellen, die so fremdartig war, daß Canjot sie nicht sehen konnte - auch wenn das Mitglied des Wächterordens ihm leibhaftig gegenüberstand Wie immer die Antwort auf diese Frage lautete, Canjot bezweifelte, ob er sie jemals herausfinden würde.
    Viel Zeit hatte er in jedem Fall nicht mehr, denn wenn nicht aller Anschein trog, stand sein letztes Zusammentreffen mit dem Ritter der Tiefe unmittelbar bevor.
    „Armadan von Harpoon kommt", durchbrach die Stimme des Androiden Canjots Uberlegungen.
    Der Buruhner schreckte hoch und warf einen Blick auf die Bildschirme. Er sah die DYKE zwischen den Asteroiden des Planetenrings von Skuurdus-Buruhn herangleiten, eine leuchtende Hülle ohne feste Form, um ein Vielfaches größer als die LEGUE.
    Zusammenkünfte mit Armadan von Harpoon hatten für Canjot seit der ersten Begegnung mit dem Ritter vor vielen, vielen Jahren nichts an ihrer Wirkung eingebüßt. Canjot spürte Erregung und wilde Erwartung Er begann, im Kommandoraum der LEGUE auf und ab zu gehen, wobei er seine Flughäute halb ausgebreitet ließ, so daß sie auf dem Boden schleiften. Zeidik stand bewegungslos an den Kontrollen. Canjot hatte sich oft gefragt, wie alt der Androide sein mochte. Auf jeden Fall war Zeidik viel älter als Canjot, denn er kannte viele Orbiter, die dem Ritter vor Canjots Zeit gedient hatten. Eine besondere Zuneigung schien Zeidik zu dem Lazarter Grenodart gefaßt zu haben, der offenbar entscheidend bei der Vertreibung der Garbeschianer geholfen hatte.
    Nun gut, dachte Canjot versonnen. Grenodart ist längst tot, und eines Tages werde ich ebenfalls sterben.
    Ich muß mich damit akfinden, daß ich nur ein; Glied in einer langen Kette von Orbitern des Armadan von Harpoon bin.
    Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Bildschirme. Mit einer Leichtigkeit, die an Zauberei grenzte, manövrierte Armadan von Harpoon die DYKE durch die Gesteinsmassen des Planetenrings. Auch Canjot besaß eine gewisse Geschicklichkeit im Umgang mit der LEGUE, aber die Perfektion des Ritters würde er niemals