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0954 - Die Phantom-Jagd

Titel: 0954 - Die Phantom-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Der versteht nur die Faustsprache. Ich behaupte immer noch, daß ihn eine gehörige Abreibung zur Vernunft bringen würde. Und sonst nichts."
    „Das müßt ihr halten, wie ihr glaubt", sagte der Vario. „Aber tut nichts, was die Lage verschärfen könnte.
    Wir haben einen Flug über rund dreißigtausend Lichtjahre vor uns, der ruhig verlaufen sollte. Genießt diese Ruhe.
    Vielleicht kann ich bei unserer nächsten Zusammenkunft schori mit weiteren Neuigkeiten aufwarten. Das hängt davon ab, was Chelda zu berichten hat."
    „Wer ist Chelda in Wirklichkeit?" fragte Tobbon.
    „Ein Hologramm", antwortete der Vario wahrheitsgetreu. „Ein ganz simples Produkt aus kohärentem Licht, nur eben mit erstaunlichen Möglichkeiten ausgerüstet. Sollte die Lage mal brenzlig werden, dann werdet ihr sehen, was das Hologramm alles kann. Ich ziehe mich jetzt wieder zurück. Vergiß nicht die Uberwachungsanlage einzuschalten, wenn ich fort bin, Brush."
    Der Vario zog sich in die Öffnung der Kabinenwand zurück und verschloß sie von innen mit der Abdeckplatte. Aus der Ferne hörte er das monotone Klopfen der Morser. Er maß dem keine besondere Bedeutung bei, denn es hätte ihn eher beunruhigt, sie nicht zu hören.
    Der Vario wandte sich vom Gefangenentrakt in Richtung Bug, wo die Unterkünfte für die Orbiter lagen.
    Cheldas Dienst in der Kommandozentrale würde in wenigen Minuten beendet sein, und er wollte ihn, nämlich Stevenson, in seiner Kabine erwarten.
    Es fiel selbst dem Vario schwer, sich damit abzufinden, daß das Hologramm in der Rolle als Orbiter weiblichen Geschlechts war, denn zu stark dominierte die Erscheinung des altehrwürdigen Mannes, in der Stevenson ihm in der Gruft der Erkenntnis zum ersten mal gegenübergetreten war. Daraus ließ sich auch leicht Stevensons Dilemma ableiten, aber der Vario konnte und wollte es nicht ändern.
    Cheldas Kabine lag nur noch zwei Hohlräume entfernt, als der Vario plötzlich die Kadaver einiger Morser entdeckte. Sie waren alle durch Energiestöße umgekommen. Das erschien ihm seltsam, denn er hatte geglaubt, daß sie intelligent genug waren, um aus ihren Fehlern zu lernen.
    Plötzlich war der Hohlraum um ihn von stakkatoartigem Trommeln erfüllt, und von allen Seiten stürzten sich die pelzigen Biester auf ihn. Der Vario zog seinen Ortungskopf und die Gliedmaßen ein, um weniger Angriffsfläche zu bieten. Statt dessen fuhr er den Paralysator aus seinem metallenen Unterarm aus.
    Der Vario verstand die Verhaltensweise der Morser überhaupt nicht mehr. Selbst wenn sie in ihm einen ungebetenen Eindringling in ihren Herrschaftsbereich sahen, mußten sie inzwischen erkannt haben, daß es keinen Sinn hatte, sich mit ihm anzulegen.
    Was veranlaßte sie also zu diesem Selbstmordkommando?
    Er erfuhr es gleich darauf, und daraus ersah er, daß die Morser sogar klüger waren, als er angenommen hatte. Er entdeckte über sich eine Reihe durchgenagter Leitungen, die gerade von automatischen Reparatureinrichtungen geflickt wurden. Gleichzeitig damit registrierte er ein rasch an Spannung zunehmendes Energiefeld. Projektoren erschienen und richteten sich auf ihn.
    Die Morser hatten ihn in eine Falle gelockt! Sie hatten die Anlagen in der Absicht geschädigt, daß die Robotanlage sich gerade dann einschalten würde, wenn er hier auftauchte. Und die Morser stürzten sich in Massen auf ihn, um die Robotik auf ihn aufmerksam zu machen.
    Ein weniger hochwertiger Roboter als der Vario wäre bei diesem Anschlag zweifellos auf der Strecke geblieben. Doch der Vario schaltete schneller als die automatische Sehädlingsbekämpfungsanlage. Er paralysierte die ihn am stärksten bedrängenden Morser und brachte sich dann auf seinen Antigravfeldern aus der Gefahrenzone.
    Doch gerade als er sich in Sicherheit wähnte, kam das endgültige Aus für ihn. Auf einmal war um ihn ein überaus starkes Magnetfeld, das alle seine positronischen Funktionen lähmte. Nur noch der bioplasmatische Teil seines Gehirns arbeitete weiter.
    Er war aktionsunfähig und mit seinen Gedanken im eigenen Körper gefangen. Dem Vario war klar, daß das Magnetfeld nicht von der Schädlingsbekämpfungsanlage aufgebaut worden war.
    Es konnte nur so sein, daß die Orbiter ihn entdeckt hatten.
    Um ihn war völlige Schwärze, keines seiner robotischen Organe funktionierte mehr. Er registrierte bloß rhythmische Vibrationen, die von dem triumphierenden Trommeln der Morser herrühren mochten.
    Nach einer Weile stellte sein bioplasmatisches Gehirn

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