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0956 - Die Schlangenfrau

0956 - Die Schlangenfrau

Titel: 0956 - Die Schlangenfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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brauche einfach bessere Beweise, Junge.«
    »Die werden wir Ihnen schon liefern, Sergeant, verlassen Sie sich darauf«, sagte Bill.
    »Vorsicht, Mr. Conolly, Sie sind Privatmann und kein Kollege von uns.«
    »Das weiß ich, aber Sie wissen sicherlich auch, daß ich einen Kollegen von Ihnen sehr gut kenne.«
    »Sie meinen John Sinclair?«
    »Wen sonst?«
    Latow lächelte überheblich. »Sie kennen ihn natürlich besser als ich, aber ich glaube kaum, daß er sich um Tierfänger kümmert. John Sinclair nimmt doch andere Aufgaben wahr.«
    »Das stimmt. Nur weiß ich aus Erfahrung, daß viele Fälle harmlos, normal und beinahe schon nichtssagend begonnen haben. Das könnte auch hier so sein.«
    »Es ist Ihre Sicht der Dinge, Mr. Conolly. Sie gestatten mir, daß ich eine andere habe.«
    »Das steht Ihnen frei.«
    »Nur werden wir hier nichts mehr machen können. Am besten wird es sein, wenn sich Ihr Sohn morgen früh die Karteien anschaut. Das könnte eine Spur ergeben.«
    Bill Conolly nickte. »Wir werden sehen. Jedenfalls bedanke ich mich für Ihre Hilfe, Mr. Latow.«
    »Das ist mein Job.«
    Beide Conollys verabschiedeten sich. An der Eingangstür warf Johnny noch einen Blick zurück. Dabei flüsterte er: »Sie waren hier, Dad, das weiß ich.«
    »Ich glaube dir.«
    »Was nutzt mir das?«
    Bills Gedanken bewegten sich schon in eine andere Richtung. »Und du hast diese Schlangenfrau tatsächlich gesehen, Junge?«
    »Ja. Sie war so schrecklich. So kalt, eisig, ich weiß auch nicht, wie ich sie dir noch beschreiben soll. Jedenfalls habe ich mich nicht gefreut, als ich sie sah. Bestimmt ist das eine Person, um die sich John kümmern kann.«
    »Wäre möglich.«
    Vater und Sohn verließen das Haus. Johnny war in der letzten Zeit noch einmal gewachsen und fast so groß wie sein Vater. Mit gesenktem Blick ging er neben Bill her, dem die depressive Phase seines Sohnes überhaupt nicht gefiel.
    »Kopf hoch, Junge! Das packen wir. Die Kerle werden wir schon kriegen.«
    »Weiß nicht. Außerdem sind sie mir gar nicht mehr so wichtig wenn ich ehrlich sein soll.«
    »Auf einmal?« Der Reporter wunderte sich.
    »Ja, denn ich muß immer wieder an Eric denken.« Johnny blieb stehen.
    »Weißt du eigentlich, welches Gefühl ich habe, Dad? Kannst du dir das vorstellen?«
    »Ich denke schon, aber sag es selbst.«
    Er ging weiter, schluckte dabei und spürte, daß Tränen in seine Augen stiegen. Johnny ärgerte sich selbst darüber, doch er konnte einfach nicht über seinen eigenen Schatten springen. »Ich habe das Gefühl, Dad, als wäre er nicht mehr am Leben.«
    Der Reporter schwieg, und er hatte dafür einen Grund, weil er ähnlich dachte, aber das wollte er vor seinem Sohn nicht zugeben…
    ***
    Judy Ganter gehörte zu den Mädchen, die eines besonders gern in ihrem Leben taten.
    Telefonieren!
    Aber nicht nur das. Sie mußte reden, doch eine gewisse Umgebung brauchte sie schon. Sie haßte die Stille, auch wenn sie die Stimme des anderen Teilnehmers oder der anderen Teilnehmerin hörte. Das war ihr einfach zu wenig, deshalb war sie immer erpicht darauf, eine Geräuschquelle in ihrer Umgebung zu haben. Dazu eignete sich die Glotze bestens und auch ein Programm, über das sie dann mit der Freundin oder dem Freund diskutieren konnte.
    Diesmal war es ihre Freundin Nina, die denselben Sender eingestellt hatte wie Judy. Es waren Musik-Videos, die über die Mattscheibe flimmerten. Gut gemacht, perfekt gedreht, toll gestylt, da stimmte alles, nur hatten die beiden Kichererbsen an vielem etwas auszusetzen.
    Bei dem einen Sänger paßte ihnen die Nase nicht, bei anderen die Kleidung, beim dritten die Stimme, beim vierten die Farbe der Augen. So konnten sie wunderbar über die Typen nörgeln, denn sie hörten ihnen ja nicht zu.
    Nach einer Viertelstunde - sie waren soeben in Fahrt gekommen - fiel Judy ein, daß sie die Leitung ziemlich lange besetzt hielt. Ihre Eltern wollten noch aus der Schweiz anrufen, wahrscheinlich auch ihr Bruder, und deshalb versuchte sie, das Gespräch so rasch wie möglich zu beenden.
    »Aber du rufst wieder an?« fragte Ginny.
    »Klar. Wann gehst du denn schlafen?«
    »Später.«
    »Ich auch.«
    »Du wartest noch auf Eric.«
    »Ja, und dabei habe ich ein komisches Gefühl, wenn ich ehrlich bin.«
    »Wieso?«
    Judy überlegte. »Das kann ich dir auch nicht sagen. Es ist einfach da. Liegt mir wie ein Druck im Magen. Johnnys Anruf hat schon komisch geklungen.«
    »Wie ist Johnny denn?« fragte Ginny.
    »Ganz nett!«
    »Ist

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