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0957 - Das Aibon-Gezücht

0957 - Das Aibon-Gezücht

Titel: 0957 - Das Aibon-Gezücht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dieser Frau.«
    »Ja, von Snake.«
    »Und weiter?«
    »Nichts.« Johnnys Gesicht blieb beim Sprechen glatt. »Es ist nichts weiter geschehen. Uns geht es gut.«
    »Dank dieser Snake?«
    »Auch das. Wir waren mit ihr allein, und sie hat uns erklärt, daß es nicht mehr weit ist - bis zur Zeit der Schlange. Sie wird wieder aus den Tiefen hervorsteigen, sie wird wieder verehrt werden und…«
    »Wen meinst du denn, Johnny? Snake oder die andere?«
    »Andere?«
    »Das Monster«, flüsterte ich und beugte mich dabei vor. »Das Monster, das es auch noch gibt. Der Götze. Ihr habt die Leute beobachtet, die ihm die Tiere als Nahrung bringen. Ihr wart dagegen. Jetzt ist Eric tot. Du lebst, Johnny, aber du stehst auf der anderen Seite. Du bist ein Überläufer. Warum?«
    »Die hat uns besucht.«
    »Snake, nicht der Götze.«
    »Ja, Snake.«
    »Und weiter?«
    »Meine Mutter und ich gehören zu ihr. Wir sind auf ihre Seite übergeschwenkt…«
    »Freiwillig?« fragte ich.
    Johnny runzelte die Stirn. »Nein oder ja? Ich weiß es nicht. Sie war bei uns, und sie hat mit uns gesprochen. Sie hatte eine wunderbare Stimme. Sie hat auch die Botschaft der Ophiten mitgebracht. Es wird eine völlig neue Religion geben. Eine neue und zugleich eine alte. Die Bruderschaft der Schlangen wird wieder auferstehen. Sie ist lange genug verborgen geblieben, doch vieles wird sich ändern. Noch lauert die Schlange, aber sie muß schon jetzt Opfer bekommen.«
    »Das sind die Tiere gewesen, nicht wahr?«
    Er nickte mir zu.
    »Und es wird bestimmt nicht bei den Tieren bleiben, wie ich die alte Gruppe einschätze.«
    »Nein, John.«
    »Also Menschen?«
    »Ja.«
    »Also Opfer?«
    Er lächelte mich an, und es gefiel mir überhaupt nicht, wie Johnny grinste.
    Daß er unter einem fremden Einfluß stand, das war leicht zu erkennen.
    Nur ahnen konnte ich, was auf mein Patenkind zukommen würde, als ich ihn direkt anschaute. Er verkrampfte seine Hände zu Fäusten, dann schüttelte er den Kopf. »Ich will nicht mehr, John. Ich möchte jetzt in Ruhe gelassen werden.«
    »Willst du schlafen?«
    »Vielleicht.«
    »Das glaube ich dir nicht, Junge. Nein, in dieser Nacht wirst du ebenso wenig schlafen wie deine Mutter oder dein Vater. Ich weiß, daß es Dinge gibt, die man aufklären muß. Ich kann dich unmöglich in dein Verderben rennen lassen.«
    »Ach ja…?«
    »So ist es«, sagte ich. »Du darfst und kannst nicht einfach mit offenen Augen in dein Verderben rennen. Von nun an bin ich bei dir. Suko wird sich um deine Mutter kümmern. Dein Vater steht ebenfalls auf unserer Seite. Die Schlangenmagie wird nicht gewinnen, Johnny. Wir sind stärker! Wir werden ihr einen Riegel vorschieben. Ich habe noch immer eine gewisse Verantwortung dir gegenüber.«
    Johnny hatte meine Worte mitbekommen, doch er wollte sie nicht akzeptieren und schüttelte den Kopf. »Das will ich alles nicht, John. Du kannst gehen. Ich möchte allein sein. Ich komme schon zurecht. Die Schlange ist nicht so schlimm. Sie hat uns andere Welten eröffnet. Sie ist hier, sie ist überall. Sie beschützt mich, John.« Er hob einen Arm und deutete mit einem Finger auf meine Brust. »Du hast einen Fehler gemacht.«
    »Welchen?«
    Johnnys Gesicht sah plötzlich sehr ernst, aber auch sehr kalt aus. »Du hättest nicht zu mir kommen sollen. Nicht so, lieber als Freund.«
    »Denkst du denn, daß ich dein Feind bin?«
    »Nein.«
    »Also dann…«
    »Es ist anders, John. Du stehst nicht mehr auf meiner Seite. Und ich weiß, daß ich gebraucht werde. Sie brauchen mich, ich brauche sie. Deshalb beschützen sie mich.«
    »Ich wollte dir einen anderen Schutz zeigen, John.«
    »Welchen?«
    »Das Kreuz, Johnny. Es spürt, wenn sich das Urböse der Schlange in dir festgesetzt hat. Es wird dir helfen, glaube es mir. Du wirst ebenso von dieser verdammten Pest befreit werden wie deine Mutter. Die Schlangen sind nicht deine Welt. Weder Snake noch der Götze. Du gehörst in andere Dimensionen und…« Es zischelte.
    Zuerst dachte ich, daß Johnny etwas gesagt hätte, aber er hockte starr auf seinem Platz, wobei er den Mund zu einem Lächeln verzogen hatte, um zu zeigen, daß er sich nicht fürchtete.
    Das Zischeln wiederholte sich.
    Nur kümmerte ich mich nicht darum, sondern fing damit an, mein Versprechen einzulösen. Ich war bereit, die Kette mit dem Kreuz über den Kopf zu schieben.
    Johnny beobachtete mich.
    Kaum hatte ich das Kreuz unter meiner Kleidung hervorgezogen, da wurde alles anders. Johnny fuhr aus der

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