0957 - Das Aibon-Gezücht
liegenden Haltung in die Höhe.
Er fing an zu schreien, und dann packte ihn eine Kraft, die ihn in die Höhe riß und gegen die Decke drückte.
Breitbeinig blieb er dort hängen. Den Blick nach unten gerichtet. Auf mich und auch auf die Schlangen, die plötzlich aus den Ecken krochen wie riesige Würmer…
***
»Hast du schon überlegt?« fragte Suko.
»Was denn?«
»Wie du aus dieser Lage wieder herauskommst.«
»Nein.« Bill schüttelte den Kopf. »Habe ich nicht. Außerdem geht es nicht nur um mich, sondern auch um meine Frau und meinen Sohn. Das sind die Probleme. Ich konnte ihnen entwischen. Ich weiß nicht, weshalb mich diese Person noch nicht in ihren Bann gezogen hat. Wahrscheinlich will sie mich leiden sehen.«
»Kann sein«, gab Suko zu. »Aber was hältst du denn davon, wenn wir sie aus ihrer Deckung hervorlocken? Bisher hat sie sich noch nicht gezeigt. Wir haben immer nur von ihr geredet. Wir haben sie aber noch nicht gestellt, nur theoretisch.«
»Das willst du?«
»Deshalb bin ich hier.«
Bill strich über sein Gesicht. »Ich kann mif vorstellen, wie ich auf dich wirke. Wie ein schlaffer Typ, der sich aufgegeben hat. Der es einfach hinnimmt, daß seine Familie durch diesen äußeren Einfluß zerstört oder verändert wurde…«
»Moment, das habe ich nicht gesagt«, sprach Suko dazwischen.
»Jedenfalls bringt es uns doch nichts, wenn wir hier hocken und nichts unternehmen. Willst du unbedingt diesem verdammten Schlangendämon nachgeben? So kenne ich dich nicht, Bill.«
»Das weiß ich selbst.«
»Dann reiß dich zusammen. Wir holen sie uns. John kümmert sich um deinen Sohn, wir werden uns diese Snake vornehmen, und möglicherweise noch den Götzen, aber der scheint hier in deiner Nähe noch nicht aufgetaucht zu sein.«
»Ich habe ihn jedenfalls nicht gesehen«, flüsterte Bill.
»Wunderbar, dann kümmern wir uns um die Frau.«
»Snake?« flüsterte der Reporter.
»Ja.« Suko deutete auf den Bildschirm. »Du hast doch erzählt, daß du über ihn Kontakt mit ihr erhalten hast. Wie wäre es denn, wenn du ihn wieder einschaltest und versuchst, die Person zu holen?«
»Das geht nicht.«
»Warum nicht?«
»Die reagiert doch nicht so, wie ich es will.«
Der Inspektor verdrehte die Augen. Er hatte einige Erwiderungen auf der Zunge liegen, aber um des lieben Friedens willen ließ er es bleiben und erklärte nur, daß er sich darüber wunderte, wie einem Menschen dieser Mumm hatte genommen werden können.
Bill winkte ab. »Es sind Dinge hier geschehen, die kann man nicht so leicht wegstecken.«
»Aber ich will Snake haben.«
»Falls sie es will, Suko. Geh nicht immer davon aus, daß sie sich auf dem Bildschirm zeigt…«
»Man kann es ja versuchen.«
»Das wollte ich.«
Der Inspektor nickte. »Dann tu es. Dann schlag zu - oder wie auch immer.«
Bill schaute den Inspektor an, als hätte dieser ihm etwas Schreckliches gesagt, aber er weigerte sich nicht mehr und schaltete den Computer ein.
Suko saß so, daß er ebenfalls auf den Bildschirm schauen konnte. Er hatte damit nicht viel am Hut, aber er sah ein, daß die Welt ohne Computer nicht mehr auskam.
»Da«, sagte Bill und deutete auf den Schirm.
»Was meinst du damit.«
»Da ist nichts.« Dann hackte er auf irgendwelchen Typen herum. Der Bildschirm zeigte eine Statistik, aber von der Schlangenfrau war nichts zu sehen.
»Sie erscheint nur, wenn sie es will«, flüsterte Bill. »Und diesmal hält sie sich zurück.«
»Kennst du den Grund?«
Der Reporter hob die Schultern. »Mir hat sie keinen Einblick in ihre Pläne gegeben.«
»Aber die Person kann dieses Ding da kontrollieren?«
»Zumindest habe ich sie auf dem Bildschirm gesehen. Sie schafft es aber auch, sich normal in diesem Haus oder Garten aufzuhalten. Das alles ist für mich nicht zu begreifen.« Bill deutete auf den Monitor. »Ich möchte am liebsten alles zerhacken.«
»Das kann ich dir nachfühlen.«
»Wir sind umzingelt, Suko. Diese verdammten Schlangen haben mehr Macht, als ich mir je habe vorstellen können. Ich bin bisher in Ruhe gelassen worden. Das hatte seinen Grund. Wahrscheinlich brauchte man mich noch. Man hat mich eben auf Reserve gelegt.«
Suko hatte sehr genau zugehört. Die Worte seines Freundes Bill hatten ihm gar nicht gefallen. So kannte er ihn nicht. Das war nicht mehr der Bill Conolly, der kämpfte, es war derjenige, der resigniert hatte und dies auch deutlich zeigte.
»Was ist mit Sheila?« erkundigte sich Suko. »Du weißt, daß sie unter
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