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0957 - Das Aibon-Gezücht

0957 - Das Aibon-Gezücht

Titel: 0957 - Das Aibon-Gezücht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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das deine große Sorge ist, so kann ich dich trösten. Johnny geht es gut. Nicht nur das. Es geht ihm sogar blendend. Er fühlte sich super, denn er hat die Zeichen der Zeit ebenfalls verstanden.«
    »Die Botschaft der Schlange?«
    »Ja, Bill. Wen oder was sonst? Er und die Schlange. Ich und die Schlange. Da gehört einiges zusammen, und du wirst es nicht mehr ändern können.«
    Bill schaute zu Boden. »Dann hat also nur mich dieser Virus nicht erwischt?«
    »Noch.«
    »Ich werde es nicht zulassen, Sheila, daß mich die Schlange unter ihre Kontrolle bekommt. Glaube es nur nicht. Ich halte dagegen, und ich weiß auch, was ich zu tun habe.«
    »Willst du sie töten?«
    »Ja!«
    Sheila war noch ein Stück höher gerutscht. Sie saß im Bett. Wegen des Lichts warf sie einen Schatten, der schmaler auslief, als sollte er eine Schlange werden.
    »Auch du wirst bald zu uns gehören, Bill!« flüsterte sie und schickte ein Zischen hinterher, wie es eigentlich nur von einer Schlange hätte stammen können.
    Bill registrierte das Geräusch. Er riß sich zusammen. Er sagte nichts und verließ so schnell wie möglich das Schlafzimmer. Im Flur blieb er stehen.
    Das Gesicht verwirrt, den Blick ins Leere gerichtet. Es war so verdammt schwer und auch nicht zu begreifen. Innerhalb einer kurzen Zeit hatte es eine Veränderung gegeben, wie Bill sie nicht nachvollziehen konnte.
    Ihn hatte es nicht erwischt, aber deshalb brauchte er sich nicht zu freuen. Als Angriffspunkt stand er fest, und er fragte sich, ob er gegen die andere Macht etwas ausrichten konnte.
    Jemand war in sein Leben und auch in seine Welt eingedrungen. Sheila hatte sich dieser fremden Kraft ebenso ergeben wir ihr gemeinsamer Sohn Johnny. An Bill war sie noch nicht herangekommen, aber es gab noch genügend Zeit.
    Was wollte sie?
    Ophiten als alte Schlangenbruderschaft. Ein Relikt aus frühchristlicher Zeit. Dinge, die sich überlebt hatten, die einfach nicht mehr paßten. Die Zeit der Schlange war vorbei. Es hatte sie eigentlich nie gegeben. Schon im Paradies hatte sie eine Niederlage erlitten.
    Aber das wollte die andere Seite nie zugeben. Sie kämpfte immer wieder daran, die Niederlage in einen Sieg umzudrehen.
    Bill sah die Dinge anders. Aber er wollte dagegen nicht allein angehen.
    Es gab Menschen, die ihm zur Seite standen. John Sinclair, Suko, auch andere und…
    Es klingelte.
    Bill war nicht mal überrascht. Er schrak auch nicht zusammen. Er wußte nur, daß es bald zu einer Wende kommen würde…
    ***
    Ja, es geht mir gut, denn die Schlange ist bei mir gewesen, und sie hat mich beschützt.
    Johnny Conolly konnte den Satz schon längst auswendig aufsagen, so sehr hatte er ihn sich eingetrichtert. Und er glaubte auch daran. Ja, es war der neue Abschnitt gewesen. Die Schlange hatte ihn besucht. Sie war in ihn hineingekrochen. Sie hatte ihm durch einen besonderen Biß eine besondere Botschaft gebracht, und er wußte, was ihm bevorstand.
    Die Schlange suchte ein Zuhause. Sie wollte den Anfang. Den Beginn der neuen Ära. Das alte mußte weg, jetzt gab es nur das Neue und die Reise in weite, ferne Landschaften.
    Der Junge war zufrieden. Die Schlange hatte ihm genau den Kuß gegeben, der nötig gewesen war. Jetzt lebte er für sich. Er war einfach nur hineingeglitten in eine Haut. Vieles war ihm egal. Wenn es hell wurde, lag ein Wochenende vor ihm. Er würde es sicherlich im Sinne der Schlange begehen. Johnny wußte auch, daß sie Feinde hatte. Nicht jeder stand auf ihrer Seite, was ihn jedoch nicht weiter kümmerte. Die Zeiten würden sich ändern.
    Er hörte seinen Vater sprechen. Ihn hatte die neue Zeit noch nicht erwischt. Johnny ärgerte sich deswegen, und er hoffte, dies bald ändern zu können. Die Menschen brauchten wieder eine neue Orientierung, wo sie sich selbst immer mehr im Weg standen. Viele kamen nicht mit sich zurecht. Sie waren anders geworden. Sie brauchten die Orientierung.
    Sie mußten hineingleiten. Sie würden sich sonst durch den falschen Strom treiben lassen.
    Johnny wollte zu seiner Mutter. Er mußte mit ihr noch über den Vater sprechen. Schließlich konnte er nicht als einziger aus der Familie außen vorstehen. Nein, das sollte noch in dieser Nacht geregelt werden. Hier war die Quelle des neuen Lebens. Es klingelte.
    Das Geräusch durchkreuzte Johnnys Gedanken, und es ärgerte ihn, weil es ihn aus dem Konzept brachte. So etwas paßte überhaupt nicht in seinen Kram. Das war zuviel des Guten, denn er merkte, daß die Nacht doch nicht so ablaufen

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