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0957 - Das Aibon-Gezücht

0957 - Das Aibon-Gezücht

Titel: 0957 - Das Aibon-Gezücht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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würde, wie er es sich gedacht hatte.
    Wütend zog er sich wieder zurück…
    ***
    Wir schauten in Bills Gesicht und konnten nichts anderes tun, als mit den Köpfen zu schütteln. »Hör mal, alter Eisenfresser«, sagte ich, »weißt du eigentlich, wie du aussiehst?«
    »Lieber nicht. Aber ihr glaubt nicht, wie froh ich bin, daß ihr noch gekommen seid. Kommt rein!«
    Es war wie immer. Es hatte sich nichts verändert. Trotzdem war es anders, ganz anders, was uns auch an Bills Gesicht auffiel, dessen Ausdruck so hart und verbissen war, als würde Bill unter gewissen Dingen leiden.
    Wir fragten nicht nach dem Grund und folgten ihm stumm in sein Arbeitszimmer.
    Dort nahm Bill Platz, schaute sich um, wischte mit der flachen Hand über sein Gesicht und flüsterte: »Es ist alles normal, Freunde. Es ist alles so herrlich normal. Wir sitzen hier zusammen, wir können die Karten herausholen und anfangen, weil es so normal ist.« Er lachte, wobei er einen Arm hob und die Hand nach unten schlug. »Nein!« keuchte er dann. »Nichts ist normal, gar nichts. Ich sitze tief in der Scheiße, und ich habe nichts dagegen tun können.«
    Ich schaute zu, wie sein Kopfjangsam nach unten glitt. Bill wirkte wie jemand, der plötzlich anfangen muß zu weinen, um sich von diesem Elend zu befreien, nur war das für ihn nicht zu schaffen. Die andere Macht war stärker.
    Suko nickte mir zu. »Das habe ich mir gedacht.«
    »Ja.« Ich stand auf und holte mir ein Glas und die Flasche mit dem Whisky. Ein zweites Glas stand auf dem Tisch, und ich goß Bill einen Drink ein. »Danke«, sagte er nur. Wir tranken. Als er das Glas abstellte, flüsterte er: »Eine Lösung ist es trotzdem nicht.«
    »Wozu muß es eine Lösung geben?« fragte Suko.
    »Zu allem. Ich bin gefangen«, sagte Bill mit langsamen und schweren Worten. »Gefangener in meinem eigenen Haus! Versteht ihr das? Gefangener.«
    »Davon merken wir nichts«, sagte Suko.
    »Nein, davon merkt ihr nichts. Aber sie wird auch euch holen, daran glaube ich, denn sie ist die Herrin«, flüsterte der Reporter. »Sie hat die verdammte Macht.«
    »Wer denn?«
    »Snake…!« zischelte Bill den Namen, als wollte er die Bedeutung der Schlange damit unterstreichen. »Es ist Snake. Die neue Göttin. Die alte neue Göttin. Sie ist im Haus, sie ist überall, sogar hier.« Bill hob den Arm und deutete auf seinen Bildschirm.
    Wir folgten dem Arm, und ich fragte: »Dort hast du sie gesehen?«
    Bill nickte.
    »Sicher. Sie herrscht hier. Sie beherrscht uns. Dieses Haus gehört der Schlange.«
    »Wie auch sein Inhalt, nicht wahr?«
    Bill nickte mir zu. »Du hast es erfaßt, John. Wie auch sein Inhalt. Es hat Einlaß gefunden. Es konnte nicht gestoppt werden, auch nicht von Sheila oder Johnny.« Bills Stimme bekam einen traurigen Klang. »Die beiden werden ebenfalls beherrscht.«
    »Hast du mit ihnen geredet?« erkundigte sich Suko, dem es nicht gefiel, daß unser Freund so niedergeschlagen war.
    »Ja - aber es hat keinen Sinn. Sie stehen unter dem Einfluß dieser aalglatten Person. Wir können uns die Abdrücke draußen anschauen. Im Schnee sind sie genau zu sehen aber ich weiß jetzt auch, wie sie aussieht und reagiert.«
    Wir bekamen eine Beschreibung, was natürlich alles gut und schön war, aber ich dachte an die Gestalt, die wir nahe des Homes erlebt hatten. An den Götzen mit seinen Schlangen, doch davon wußte unser Freund Bill Conolly nichts.
    »Ich weiß sowieso nichts mehr«, gab er zu. »Ich weiß nicht mehr, was ich noch machen soll. Hier läuft alles an mir vorbei. Ich hocke in meinem eigenen Haus und fühle mich wie ein Gefangener. Das geht doch nicht. Da stimmt was nicht.«
    Wir gaben ihm recht, und wir versuchten es noch einmal von Beginn an.
    Wie alles angefangen hatte, wie die Dinge plötzlich eskalierten, wie die Schlangen erschienen waren und eine von ihnen aus Eric Ganters Mund geschaut hatte.
    »Das alles gehört zusammen«, flüsterte Bill. »Es sind die Teilstücke der großen Herrschaft. Die Schlange will herrschen, und sie hat in Snake die perfekte Vertreterin.«
    »Das schon«, sagte ich, »aber wir haben auch diesen Götzen erlebt. Welche Verbindung könnte es zwischen ihm und Snake geben?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Was meinst du, Suko?«
    Der Inspektor hob die Schultern. »Ich blicke gar nicht mehr durch. Da sind auf der einen Seite die Schlangen, die wir dort draußen erlebt haben, auf der anderen gibt es hier eine Frau, die durch dein Haus schleicht, Bill, ohne daß du etwas

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