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0958 - Die Kinder des El Rojo

0958 - Die Kinder des El Rojo

Titel: 0958 - Die Kinder des El Rojo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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war.
    Doch er musste jetzt schnell sein und mehr tun, als sich nur zu schützen. Gerade wollte er diese makabere Ausgeburt des Todesareals attackieren, als ihm Laertes zuvor kam. Der Uskuge schlug hart und kompromisslos zu. Aus seinen Händen zuckten schwarze Flammen, die von der Kreatur für den Bruchteil einer Sekunde absorbiert wurden, doch dann zeigten sie ihre Wirkung.
    Der lebende Baum zerbarst lautlos in tausend Fragmente.
    Zamorra sah zu seinem Freund. Was Laertes manchmal magisch zu leisten vermochte, war mehr als erstaunlich.
    Jeder auf Uskugen Geborene verfügte über magisches Potenzial, der eine mehr, der andere weniger. Der Grund dafür war in den beiden Monden der Welt und ihrem Gestirn zu suchen. Die ganze Sache unterlag jedoch einer Einschränkung: Wenn ein Uskuge seinen Heimatplaneten verließ, so schwächte sich seine magische Kraft nach und nach ab. Zeit und Entfernung spielten da eine entscheidende Rolle.
    Und Dalius Laertes? Er hatte vor weit mehr als 400 Jahren seine Welt verlassen, um einen Ort zu suchen, auf dem sein Sohn Sajol keine Katastrophen auslösen konnte. 400 Jahre - und ungezählte Lichtjahre dazu. Zamorra war sich inzwischen recht sicher, dass Laertes' Magie längst erloschen sein musste. Doch was war in den Jahrhunderten geschehen, in denen Dalius im engen Verbund mit seinem Sohn gelebt hatte?
    Alten Ehepaaren sagte man nach, dass sie die Eigenschaften, die Talente und auch alle Fehler des anderen assimilierend zu ihren eigenen machten. Wie war das bei Vater und Sohn, die sich einen Körper teilten? Dalius wusste es selbst nicht genau, wie er Zamorra einmal versichert hatte, aber ein nicht unerheblicher Teil von Sajols Extremmagie hatte ganz gewiss auf seinen Vater abgefärbt. Das machte den Uskugen für Zamorra zu einem wertvollen Mitstreiter, doch man konnte auch die andere Seite der Medaille nicht außer Acht lassen. Wenn Dalius' Magie die seines Sohnes war - sie zumindest adaptiert war - dann steckte auch in ihr eine Gefahr. Ob und wie die sich äußern würde, stand natürlich in den Sternen, doch einstweilen war Zamorra dankbar dafür. Die weiteren Sorgen darum verschob er fürs Erste.
    Eine Kopfbewegung reichte, um die Aufmerksamkeit des Uskugen wieder in Richtung des Anwesens zu lenken. Doch von jetzt an würde sich Zamorra garantiert nicht noch einmal von einem dieser makabren Wesen überraschen lassen.
    Weit konnte es jetzt nicht mehr sein. Zamorra verlangsamte seine Schritte, denn er wollte in keine Falle laufen. Die Kinder, um die Artimus sich zu kümmern gedachte, waren Sklaven eines Drogenkartells, soviel hatte Robert Tendyke über seinen Rechtsanwalt Peebody in Erfahrung bringen können. Und dieses Kartell wurde von Vampiren geleitet. Die waren nun wirklich nicht Zamorras beste Freunde, auch wenn er sie nicht fürchtete. Oft waren die Blutsauger eitel, überheblich und hielten sich für unschlagbar - was zu widerlegen war. Zamorra hatte das oft und erfolgreich getan.
    Dennoch war äußerste Vorsicht angesagt.
    Der Parapsychologe konnte bereits das Ende des Dschungels erkennen, als Laertes einen Warnschrei ausstieß. »Vorsicht - Gefahr!«
    Zamorra wirbelte herum, doch hinter ihm schien sich diese Gefahr nicht aufzuhalten. Etwas zischte durch die Luft und im nächsten Augenblick brannte ein Teil des Waldes lichterloh. Und nicht nur dort - Zamorra sah die emporsteigenden Flammen links, rechts und hinter ihm. Einzig der Weg nach vorne war noch frei.
    Der Dschungel brannte wie Zunder. Selten zuvor hatte Zamorra gesehen, wie rasend schnell Flammenzungen alles zerstören konnten, was sich ihnen als Nahrung anbot. Laertes deutete mit einer Hand in die Höhe.
    »Brandbomben!« Er musste schreien, damit der Professor ihn überhaupt noch verstehen konnte. Der Todeskampf des Urwalds setzte wahre Lärmorgien frei. Die dicken Baumstämme wurden regelrecht auseinandergerissen, dicke Äste krachten aus der Höhe zu Boden. »Die Vampire vernichten den Dschungel.«
    Zamorra nickte nur beiläufig, denn er musste gerade einem Baumteil ausweichen, dass auf ihn nieder raste. Was sollte diese Aktion? Glaubten die Blutsauger tatsächlich, die Ausdehnung des Areals auf diese Weise stoppen zu können? Zamorra blieb nicht die Zeit, um sich weitere Fragen zu stellen, denn plötzlich wurde er bei der Schulter gegriffen - dann sprang Laertes mit dem Professor zusammen aus der Feuerhölle.
    Die Frage war nur, wo sie landen mochten…
    ***
    Lakir fühlte sich schuldig.
    Maiisaro, das Licht der

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