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0958 - Die Kinder des El Rojo

0958 - Die Kinder des El Rojo

Titel: 0958 - Die Kinder des El Rojo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Zumindest sah sie das selbst so. Artimus jedoch warf sich über den Mann und versetzte ihm zwei kräftige Faustschläge. Als der sich nicht mehr rührte, ließ er von ihm ab. Der Kerl war das Letzte, ein Schwein in Menschengestalt, doch immer noch ein Mensch. Und van Zant hatte nicht vor, zum Mörder an einem Artgenossen zu werden. Notdürftig fesselte er den Bewusstlosen. Sollten sich andere um ihn kümmern oder auch nicht, dem Südstaatler war das gleichgültig.
    In meinem Keller , hatte der Alte gefaselt.
    Wo mochte der zu finden sein? Im Haupthaus sicher nicht, denn die Vampire hätten diesen Haufen Dreck niemals mit in ihrem Haus wohnen lassen. Also die Nebengebäude. Van Zant dachte angestrengt nach. Das Gebäude, in dem er die toten oder bewusstlosen Wachen gefunden hatte, gab es keinen Kellerzugang, da war er recht sicher, denn sonst hätte er natürlich auch dort nach den Kindern gesucht.
    Es konnte sich nur um das zweite Haus handeln.
    Van Zant rannte los, denn der Splitter in seiner linken Hand pulsierte nun immer intensiver. Die Vampire waren schon nah. Er musste Alita finden und sie zusammen mit den Kindern in Sicherheit bringen. Da konnte er keine Blutsauger brauchen!
    Er musste die Kellerräume finden und hoffen, dass Alita noch lebte.
    Er warf einen besorgten Blick zum Himmel.
    Doch dort konnte er keine Lederschwingen entdecken.
    Noch war Zeit.
    Noch.
    ***
    Zamorra konnte einfach das Gefühl nicht loswerden, dass er und Laertes verfolgt wurden.
    Doch von wem? So oft er sich auch umblickte, fanden seine Blicke nichts anderes als Dschungel. Als Laertes plötzlich stehen blieb, erkannte der Franzose sofort, was der Uskuge entdeckt hatte.
    In den riesigen Urwaldbäumen hingen Leichen!
    Es sah aus, als hätte der Wald sie umschlungen, denn sie waren umwickelt von Schlingpflanzen. Allesamt hingen kopfüber und Zamorra musste nicht lange überlegen, wie man sie getötet hatte. Keine von ihnen hatte auch nur einen Tropfen Blut im Körper.
    Nervös zuckte Laertes herum. So kannte Zamorra den Kampfgefährten nicht.
    »Ich spüre die Anwesenheit von… ich weiß es nicht zu benennen.«
    Zamorra nickte. »Geht mir nicht anders. Komm, wir sollten uns nicht länger hier aufhalten, als es absolut notwendig ist.« Er wusste um die merkwürdigen Wesen, die überall in dem gesamten Areal per Satellit geortet worden waren. Sie hatten die bizarrsten Körperformen, existierten in jeder denkbaren Größe. Man konnte sie bezwingen, doch es war nicht ratsam, ihnen über den Weg zu laufen.
    Hastig schritten die Männer voran. Was es mit diesen armen Teufeln auf sich hatte, die man hier wie in einem Horrorkabinett ausgestellt hatte, konnte der Professor nicht einmal ahnen. Vielleicht würde Artimus ihm dazu etwas sagen können. Der Parapsychologe nahm sich vor, den Freund zu schnappen, wenn sie ihn gefunden hatten, und von Laertes sofort ins Château Montagne bringen zu lassen. Dann würde er an der Reihe sein - und nichts wie weg von hier!
    Ehe man irgendetwas gegen dieses Areal unternehmen konnte, in dessen Zentrum der schwarze See lauerte, waren neue und wichtige Fakten notwendig. Etwas, das in der Lage war, eine Atombombe zu schlucken, als wäre deren ungeheure Energie ein Hustenbonbon, konnte man nur besiegen, wenn alle Hintergründe gesammelt waren. Und davon waren alle Beteiligten weit entfernt. Er konnte nur hoffen, dass der CIA und die kolumbianische Regierung das auch so sahen. Weitere unüberlegte Aktionen konnten nur schaden, aber sicher nicht zum Erfolg führen.
    Die plötzliche Bewegung nahm er nur aus den Augenwinkeln wahr. Der Baum rechts von ihm - er bewegte sich! Zamorra tat das Einzige, was ihm in diesem Moment blieb. Mit einem Hechtsprung katapultierte er sich nach vorne und somit aus dem Gefahrenbereich. Das Wesen hatte tatsächlich Form und Farbe eines Urwaldriesen. Und wenn Zamorra sich nicht vollkommen verschätzte, dann war es gut und gerne 15 Meter hoch.
    Die Wurzeln des Baumes traten nach ihm, doch sie verfehlten ihr Ziel. In diesem Augenblick reagierte Merlins Stern und schützte seinen Träger mit einem Schirm, der sofort an Zamorras Kraftreserven zu zehren begann. Das Amulett wollte ökonomisch eingesetzt werden, das hatte Zamorra inzwischen sehr wohl begriffen, denn jede Aktion von Merlins Stern raubte seinem Träger Energie. Dies war so, seit Asmodis die Silberscheibe neu justiert und ausgerichtet hatte.
    Zamorra konnte nun wirklich nicht behaupten, dass er mit dieser Entwicklung glücklich

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