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0958 - Die Kinder des El Rojo

0958 - Die Kinder des El Rojo

Titel: 0958 - Die Kinder des El Rojo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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der DYNASTIE DER EWIGEN befunden hatte.
    Er sah, wie Nazarena Nerukkar, die ERHABENE, den Palazzo angriff und in Schutt und Asche legte, bevor er sie vertreiben konnte. Dann ein Gesicht, das er sicher auch nie würde vergessen können: Al Cairo, der Alpha mit dem Anspruch, einmal die DYNASTIE zu leiten. Und Ewigk sah einen Mann, der als Schiffbrüchiger auf Cairos Schiff gekommen war. Zu den Schmerzen keimte nun auch noch Wut und Hass auf, denn dieser Bibleblack, wie er sich genannt hatte, war verantwortlich für das Ende der Flotte gewesen - und er hatte Ted den Machtkristall entwendet.
    Schrie er?
    Sicher tat er das, doch von der Außenwelt drang nichts mehr zu ihm. Alles spielte sich innerhalb seines Körpers ab. Er würde das nicht überleben. Irgendwann war ihm selbst das gleichgültig, denn er wollte nur noch von dieser Pein erlöst werden - und wenn das nur der Tod schaffen konnte, dann mochte er ruhig kommen.
    Ted Ewigk konzentrierte sich auf den Augenblick der Erlösung.
    Als der kam, brauchte der Hüne lange Momente, um dies zu erkennen. Kein Schmerz mehr. Keine Feuersbrunst. Sein Hörsinn kehrte zu ihm zurück, und er hörte sich elendig wimmern. Er schämte sich seiner Tränen nicht und auch nicht der Tatsache, dass er sich unkontrolliert übergeben hatte.
    Auch optisch nahm er seine Umgebung nun wieder wahr.
    Mysati stand lächelnd neben seiner Liege. Ted Ewigk hätte nur zu gerne die Kraft besessen, die Frau zu erwürgen, doch nach wie vor konnte er nur seinen Kopf bewegen.
    »Du willst mich töten…« Er erkannte seine eigene Stimme kaum, die rau und brüchig klang - als wäre sie über dem Höllenfeuer geröstet worden.
    »Aber, aber, das will ich ganz sicher nicht. Doch was du bisher überstanden hast, war erst der Beginn. Zwei Phasen stehen dir noch bevor. Und die werden leider auch nicht sehr angenehm sein. Doch sie sind absolut notwendig. Bisher habe ich nur die oberste Schicht freilegen können, unter der deine Erinnerung verschüttet wurde. Phase zwei wird all das festigen. Doch erst Phase drei wird den ganzen Prozess dauerhaft stabilisieren.«
    Ted sah, wie Mysati ein Glasrohr an ihre Lippen hob. Dann blies sie mit Kraft in das hintere Ende. Eine Ladung grüner Staub verteilte sich sofort durch die vordere Öffnung und senkte sich über Teds Kopf.
    »Wenn wir uns wiedersehen, dann bist du dem Ziel schon viel näher. Und ich dem meinen auch. Wenn…«
    Dann verlor Ewigk erneut das Bewusstsein.
    Doch diesmal war da kein Feuer, keine Flammenhölle.
    Dieses Mal ertrank er!
    Schwarzes Wasser drang in seine Ohren, seine Nase… in den Mund.
    Und Ted Ewigk kam um in den Fluten der See der Vergangenheit.
    ***
    Artimus van Zant war durch den harten Schlag mit der Krücke zu Boden gegangen.
    Er durfte jetzt ganz einfach nicht die Besinnung verlieren, denn der alte Lagerleiter war sicher nicht der Typ, der viel Federlesen mit seinen Opfern machte. Der Physiker spürte den Schlag gegen seine Hand. Der Krüppel hatte ihm die Glock aus der rechten Hand getreten, die Artimus nach wie vor umklammert hielt.
    »Was bist denn du für ein Vogel?« Van Zant verstand die Worte des alten Mannes einigermaßen, obwohl dessen Spanisch von einem heftigen Akzent durchsetzt war. Der Physiker schüttelte heftig den Kopf, um die Benommenheit zu vertreiben. Dann kam er wieder auf seine Füße - und starrte direkt hinein in die Mündung seiner eigenen Waffe.
    »Vogel?« Artimus versuchte sich erst gar nicht in der Landesprache. »Schau mal in den Spiegel, du mickrige Vogelscheuche. Glaub nur nicht, dass ich mich von dir aufhalten lasse.«
    Überrascht registrierte er, dass der Alte ihm auf Englisch antwortete.
    »Wer bist du? Was willst du hier? Hast du mit all dem hier zu tun?«
    Van Zant lachte humorlos auf.
    »Sag du mir lieber, warum du bei Besinnung bist. Das, was uns hier angreift, hat jeden anderen zu Boden geschickt - nur dich nicht? Ich bin… sagen wir… dagegen immun, aber du?«
    Der alte Aufseher grinste und schlug sich mit der freien Hand gegen den Kopf.
    »Zwei Kriege, jede Menge Bandenkriege und andere Kämpfe - jede Droge, die du dir auch nur vorstellen kannst. Die Gringos haben mir nach einem Grenzkampf eine Platte in den Schädel operiert. Ich spüre den Druck auch, aber ich kann ihm widerstehen. Und nun verschränkst du die Hände hinter deinem Kopf und gehst nach draußen. Hopp, hopp, mach schon, sonst erschieße ich dich vor den Augen der Kinder.«
    Artimus musste sich etwas einfallen lassen. Der Alte

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