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0959 - Der Loower und das Auge

Titel: 0959 - Der Loower und das Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zwei Personen dieses rätselhafte Gebiet durchschreiten würden: Laire und - vielleicht - ein Begleiter. Falls dieser Begleiter ein Mensch sein sollte, so würde Rhodan diese Stelle einnehmen. Das war sein fester Entschluß.
    Aber es wäre Zeitverschwendung gewesen, das dem Roboter auseinanderzusetzen.
    Laire saß fast unbeweglich da. Waringer trat zu ihnen heran.
    „Wir haben die Schlüssel jetzt hier", sagte er leise. „Kommt, seht sie euch an."
    Rhodan beobachtete, wie Laire sich erhob. Der Roboter bewegte sich flüssig und leicht wie immer, aber manchmal zögerte er für einen winzigen Augenblick.
    Er ist unsicher! dachte Rhodan betroffen.
    „Fürchtest du dich vor dem, was dich jenseits der Materiequelle erwartet?" fragte er spontan.
    Laire antwortete nicht. Er schritt so schnell aus, daß der Terraner ihm kaum folgen konnte.
    Die sieben Zusatzschlüssel lagen auf einer tiefschwarzen Platte. Den letzten davon hatte Rhodan von Guckys Inn heraufgebracht. Jeder einzelne stammte aus einer kosmischen Burg und hatte einst einem der Mächtigen gehört. Unter oft abenteuerlichen Bedingungen hatte man diese „Schlüssel" geborgen, und Pankha-Skrin hatte einen davon beschafft.
    Sie sahen gar nicht so aus, wie man sich einen Schlüssel vorstellt, und eigentlich war das auch eine völlig irreführende Bezeichnung. Es waren Zusatzteile, die das linke Auge Laires zu einem Instrument machten, mit dessen Hilfe Wesen, die von dieser Seite der Materiequelle stammten, auf die andere Seite gelangen konnten. Laire selbst brauchte diese Zusatzteile an und für sich nicht. Wenn man bedachte, daß auch die Mächtigen, bei all ihren Fähigkeiten und Kräften, nur Diener der Kosmokraten gewesen waren, denen das Recht zu einem solchen „Ortswechsel" nicht. unbedingt zugestanden wurde, so mußte man sich wundern, warum es die Schlüssel überhaupt gab.
    Sie lagen da und schimmerten geheimnisvoll, sieben Gebilde aus honiggelbem Metall, jedes neunzehneinhalb Zentimeter lang und neun Zentimeter dick. Sie hatten die Form kleiner Fässer, waren fugenlos glatt und besaßen an Deckel und Boden je eine halbrunde Erhebung, die wie ein Knopf aussah und in feurigem Orange leuchtete.
    „Wenn mir jemand sagen könnte, wie man die Dinger an das Auge anschließen kann, so möge er das jetzt tun", bemerkte Waringer mit einem schiefen Lächeln. Er hielt das Auge behutsam hoch. „Die Schlüssel sind nur einen Millimeter kürzer als dieses Ding hier. Trotzdem hast du, Laire, uns gesagt, daß es dir nichts ausmacht, wenn die Zusatzteile angebracht werden."
    „Sie sind vorhanden", erklärte der Roboter gelassen. „Alle Voraussetzungen stimmen. Es wäre falsch, in einer solchen Situation Zusatzteile und Auge voneinander getrennt zu halten."
    Perry Rhodan, der immer wieder das faszinierende Gebilde ansehen mußte, das Laires Auge war, blickte überrascht zu dem Roboter auf. Er meinte, eine seltsame Trauer aus der Stimme dieses Wesens zu hören. Aber er kam nicht dazu, Laires Worte zu analysieren.
    Laire nahm Waringer das Auge aus den Händen und betrachtete es kurze Zeit. Plötzlich beugte er sich über die schwarze Platte. Er berührte die einzelnen Schlüssel und schob sie sorgfältig zurecht. Er hatte schlanke, wohlgeformte Hände mit je sechs Fingern. Aber diese Finger waren ein wenig zu kurz. Die vorderen Glieder fehlten.
    Damals, vor unendlich langer Zeit, als die Loower das Auge aus Laires Schädel gesprengt hatten, hatte der Roboter beide Hände in die von unfaßbarer Glut erfüllte Wunde geschoben, und die Fingerspitzen waren verglüht.
    „Es waren immer sieben", sagte Laire leise. „Und es müssen sieben bieiben. Einer alleine nutzt niemandem. Alle vereint sind eine Macht."
    Es hörte sich an wie eine Beschwörung.
    Endlich war Laire mit der Lage der sieben Zusatzleile zufrieden. Er nahm das Auge in die andere Hand, sah es noch einmal an und legte es dann auf die Platte. Die Schlüssel bildeten einen Halbkreis um den hinteren, tiefschwarzen Teil des Auges.
    „Und was nun?" fragte Payne Hamiller leise.
    Laire richtete sich auf.
    „Habt Geduld", bat er. „Alle diese Teile sind sehr alt. Aber sie tun immer noch ihren Dienst."
    Rhodan bemerkte ein leichtes Flimmern, das von den orangefarbenen Erhebungen ausging. Nach einer halben Sekunde formte sich vor sei-. nen Augen ein seltsames Bild: Die sieben Zusatzschlüssel waren durch dünne, leuchtende Spiralen mit dem schwarzen Teil des Auges verbunden. Und das Leuchten nahm zu.
    Laire hob die

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