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0959 - Der Loower und das Auge

Titel: 0959 - Der Loower und das Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Nistor, sondern ein von den Terranern in aller Eile nachgebautes Duplikat? War etwa auch BurnettoKup nicht der wirkliche Mann, den Pankha-Skrin kannte?
    Er rief ihn zu sich. Burnetto-Kup aber zögerte. Als er endlich doch herbeikam, sah man ihm deutlich an, wie unangenehm ihm diese Begegnung war.
    „Was ist geschehen?" fragte Pankha-Skrin streng, mit all der Autorität, die ihm zustand.
    „Ich konnte nichts dagegen tun", versicherte Burnetto-Kup unglücklich. „Rhodan sprach viel mit dem Helk, und vor dem Start gab Nistor ihm das Auge. Mehr weiß ich nicht."
    „Du hast ihn nicht getötet! „ stellte Pankha-Skrin fest.
    „Nein! „ Sie sahen sich an, Pankha-Skrin, der Quellmeister, und Burnetto-Kup, ehemals Kommandant der GONDERVOLD, die zur Kairaquola gehörte, zur Flotte des Quellmeisters. Selbst das einfachste Mannschaftsmitglied innerhalb dieser Flotte stand im Rang hoch über den meisten anderen Loowern, und die Kommandanten waren Türmer, oft genug sogar mehr als das. Aus Burnetto-Kup hätte gar ein neuer Quellmeister werden können. Pankha-Skrin hatte große Hoffnungen in ihn gesetzt.
    Er sagte nichts mehr. Er drehte sich wortlos um und zeigte BurnettoKup damit deutlicher als auf jede andere Weise, was er von ihm hielt. Er sah Rhodan, der vor Laire stand und gerade in diesem Augenblick das kostbare Auge hob, den Schlüssel zur Welt jenseits der Materiequelle, den Schlüssel zur Macht und Freiheit, zu einem Leben ohne die ständig schwelende Angst vor dem Feind.
    Das Auge - sie hatten es dem Roboter geraubt, und dieses Unternehmen hatte zahllose Opfer gefordert. Sie hatten es versteckt, an einem Ort, den sie für so sicher hielten, daß sie nicht einmal hinflogen, um nachzusehen, ob es sich noch dort befand. Und das Versteck hatte die in es gesetzten Erwartungen erfüllt - jedenfalls fast. Erst im letzten Augenblick war das Auge doch noch entdeckt worden. Aber wieder war es den Loowern gelungen, dieses unendlich kostbare Instrument für sich zu gewinnen, und einige aus diesem Volk hatten schier unvorstellbare Entfernungen überwunden, um es dem Quellmeister zu bringen, weil dieser das so lange erwartete Zeichen gegeben hatte.
    Und das Ergebnis der ganzen Aktion?
    Laire hob geschmeidig die Hand, nahm Rhodan behutsam das Auge ab, stand sekundenlang regungslos da und wandte sich dann in seiner unnachahmlichen Weise dem Quellmeister zu, der wie erstarrt war.
    Es war totenstill im Hangar. Wenigstens kam es Pankha-Skrin so vor. Eine Strecke von kaum acht Metern trennte ihn von dem Roboter. Er sah Laire an, den Einäugigen, der den Jahrhunderttausende währenden Wettlauf endlich doch gewonnen hatte. Das Gefühl der Enttäuschung, der Niederlage und der Wut war so stark, daß Pankha-Skrin wie gelähmt war. Er hätte sich nicht rühren können, selbst wenn Laire jetzt zum Angriff übergegangen wäre.
    Aber der Roboter brauchte nicht mehr zu kämpfen. Er wandte sich um und schritt davon, leicht und anmutig wie immer. Seine Bewegungen verrieten nichts von den Gefühlen, die er empfand.
    Als Laire außer Sichtweite war, kam Leben in die verstummten Menschen. Rhodan räusperte sich.
    „Das war’s", sagte er rauh.
    Die Lähmung fiel von dem Quellmeister ab. Er tat einen schnellen Schritt, in der Absicht, Rhodan den Weg abzuschneiden. Der Terraner wandte sich ihm zu.
    „Es tut mir leid, Pankha-Skrin!" sagte er, und seine Stimme klang heiser. „Aber die Loower sind nur eines von vielen Völkern, die unter einer Manipulation der Materiequelle zu leiden hätten. Versuche, dir das klarzumachen. Bitte!"
    Pankha-Skrin sah den Terraner an, und er begriff eines ganz genau: Rhodan hatte es sich nicht leichtgemacht, und sein Mitleid war echt. Er hatte Verständnis für die Loower. Er wußte auch, daß Pankha-Skrin noch lange nicht aufgeben würde.
    Eigentlich, fand der Quellmeister, war es ein Wunder, daß Rhodan nicht auf der Stelle sämtliche Loower aus dem Schiff werfen ließ.
    Und als er das dachte, besann er sich endlich wieder auf die Rolle, die er zu spielen hatte.
    „Der Roboter wird nicht weit kommen!" verkündete er. „Du hast einen Fehler gemacht, Rhodan, und du wirst es noch bitter bereuen."
    Der Terraner zog die Augenbrauen hoch.
    „Willst du mir drohen?" erkundigte er sich mit leisem Spott.
    „Das ist gar nicht nötig", behauptete Pankha-Skrin. „Schon bald wird Laire ein Schiff verlangen und die BASIS verlassen, und dann wirst du merken, wie dumm es ist, dieser Maschine zu vertrauen."
    Rhodan nickte

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