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0960 - In den Nebeln

0960 - In den Nebeln

Titel: 0960 - In den Nebeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anika Klüver
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wichen sie den auf sie zusausenden Köpfen aus, die sich unabhängig voneinander bewegten und mit ihren tödlichen langen Giftzähnen nach ihnen schnappten. »Toll!«, keuchte Fu Long, als er wieder einmal knapp ausgewichen war. »Du musstest ihr ja unbedingt den Kopf abschlagen! Solltest du so was nicht lieber den Erz engeln überlassen?«
    »Was willst du eigentlich? Ich habe wenigstens was unternommen. Woher sollte ich denn wissen, dass dem Viech wichtige Körperteile in dreifacher Ausführung nachwachsen?« Asmodis hechtete zwischen zwei Köpfen hindurch und rollte sich auf dem Boden ab. »Also, was jetzt?«
    »Von weiteren Enthauptungen sollten wir absehen«, meinte Fu Long und duckte sich. »Das würde unsere Lage vermutlich nur verschlimmern.«
    »Wie sollen wir das Ding dann erledigen? Ahh!« Asmodis war nicht schnell genug gewesen und der mittlere Kopf hatte ihn am Bein erwischt. Er hatte ihn nur mit den Reißzähnen gestreift, aber dennoch schäumte grünes Gift aus der Wunde und brannte wie Säure. »Ich will ja nicht drängen«, stieß Asmodis zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, »aber wenn uns nicht bald was einfällt, sind wir erledigt. Die Feuersalve eben hat mich schon genug Anstrengung gekostet und durch diese blöden Pflanzen, die angeblich in uns herumkriechen, sind wir ohnehin geschwächt. Die Zeit arbeitet gegen uns.«
    Fu Long konnte nicht sofort antworten, da er zuerst dem Schwanz der Schlange ausweichen musste, mit dem sie nun ebenfalls um sich schlug, als wären drei Köpfe nicht ausreichend. »Wir können die Köpfe nicht angreifen, also…« Er wurde von einer Salve Gift unterbrochen, die haarscharf an seinem Kopf vorbeisauste und zischend auf den Boden aus zerbröckeltem Beton traf, in den sich die ätzende Flüssigkeit sofort hineinfraß.
    »Also müssen wir uns auf den Körper konzentrieren?«, beendete Asmodis den Satz des Vampirs.
    »Nein«, meinte Fu Long. »Das wird vermutlich nichts bringen. Wir müssen einen anderen Weg finden. Sie muss irgendeine Schwachstelle haben.« Wieder flog ein Säurestrahl an ihm vorbei, und auch Asmodis wich einem dieser gefährlichen Geschosse aus.
    »Was kommt denn noch alles«, fauchte der Dämon wütend. »Eine riesige Schlange, drei Köpfe und nun auch noch giftige Säure. Würde mich nicht wundern, wenn das Biest demnächst auch noch Feuer spuckt und das ein oder andere Paar Flügel entwickelt. Und wir haben kaum noch Kraft und noch nicht einmal irgendwelche Waffen. Achtung, duck dich!«
    »Das ist es!«, rief Fu Long, während er seinen Oberkörper ruckartig nach vorn beugte.
    »Was? Waffen? Wo sollen wir die denn herbekommen?«
    »Von der Schlange!«, sagte der Vampir ohne weitere Erklärung und schien zu hoffen, dass Asmodis seinen Plan begreifen würde. Er begann, auf die Bestie zuzulaufen und sprang dann schräg an ihrem Körper vorbei. Ein Strahl Säure schoss hinter ihm her, traf jedoch nicht ihn, sondern die Schlange selbst, die daraufhin vor Schmerzen fauchte. Die Flüssigkeit fraß sich in den Körper und hinterließ eine stinkende Fleischwunde. Als Asmodis sah, dass der Plan zu funktionieren schien, mobilisierte er seine letzten Kraftreserven und stürzte sich ins Gefummel. Immer wieder sausten der Vampir und der Dämon an der dreiköpfigen Schlange vorbei und versuchten, die Richtung in die die Mäuler zielten, so zu lenken, dass die Säureladungen den langen gewundenen Körper trafen. Die Schlange war in Rage und tobte vor Schmerz; sie schien nicht mehr klar denken zu können und verfolgte keine vernünftige Strategie mehr, sondern spuckte in der Hoffnung, einen ihrer Gegner zu erwischen, wild drauf los.
    Und dann kam Asmodis eine Idee. Er rannte auf den Baum zu und stellte sich vor die Stelle, aus der immer noch die grünliche Flüssigkeit sickerte, die Lea mit ihrem Blut vermischt hatte. Der Großteil war mittlerweile geronnen und verklebte die Wunde im Stamm, die sicher bald wieder vollständig verschlossen sein würde.
    »Hey, du hässliches Vieh, hier drüben bin ich!«, rief er in Richtung der Schlange. Alle drei Köpfe schnellten zu ihm herum und fixierten ihn mit ihren starren, lidlosen Blicken. »Ich würde ja etwas Beleidigendes über deine Mutter sagen, aber ich habe keine Ahnung, ob du eine hast, daher kann ich dich auch direkt beleidigen. Hast du wirklich geglaubt, ein so armseliges Wesen wie du könnte an LUZIFERS Stelle treten und über die Dämonen herrschen? Im Vergleich zu ihm bist du nicht mehr als eine

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