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0961 - Der verrückte Orbiter

Titel: 0961 - Der verrückte Orbiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entfernte und auf nahe Teleaugen zu schalten.
    Die Schwierigkeit bestand darin, das rein fernsteuertechnisch zu tun, denn dazu müßten die Telekontrollzentralen anderer Beobachtungsbereiche erst einmal entdeckt und durch Manipulierung der Abrufsender und Impulsempfänger in der „eigenen" Kontrollzentrale angezapft werden.
    Dennoch lagen hier auf die Dauer die größeren Erfolgsaussichten mit dem geringeren Sicherheitsrisiko.
    Deshalb machte sich der Vario-Roboter sofort an die Arbeit.
    Er steckte gerade mitten in den elektronischen und positronischen „Innereien" des Kontrollsystems, als Olkyra ihn rief. Zuerst wollte er sie auffordern, noch eine halbe Stunde zu warten, da eine Unterbrechung seiner komplizierten Arbeit unweigerlich zu größerer Verzögerung führen mußte, aber er dachte daran, daß es noch größere Schwierigkeiten geben würde, wenn er seine Rolle als treuer Diener der „Meisterin" nicht konsequent weiterspielte.
    Lautlos schwebte er aus den „Innereien" und zurück ins Ersatzteillager.
    „Ich höre, Herrin", sagte er.
    „Was tust du dort?" fragte Olkyra.
    „Ich versuche, unseren Kontrollbereich zu erweitern, damit wir weiter entfernte Sektionen der Anlage unter Fernbeobachung nehmen können und dadurch das Risiko einer Entdeckung verringern."
    „Das ist gut, Anson", erklärte O1kyra. „Aber wir wollen uns nicht ewig hier verstecken, sondern müssen bald aktiv werden und die Rebellen bekämpfen."
    Der Vario-Roboter verzichtete darauf, der Schatten-Type zu erklären, daß ein Kampf in ihrem Sinn nutzlos sein würde. Sie hätte es nicht begriffen, da sie nicht-der Einsicht fähig war, daß sie nichts anderes als ein geisteskranker Orbiter war.
    „Das werden wir um so schneller tun können, je mehr wir über die Aktivitäten der.Rebellen erfahren, Herrin", sagte er deshalb. „Hast du übrigens den Knitter gut untergebracht?"
    „Darüber brauchst du dir keine Sorgen zu machen, Anson", erwiderte Olkyra.
    „Natürlich nicht, wenn du es sagst, Herrin." Was natürlich nicht stimmte, denn Argyris sorgte sich sehr wohl, weil er Komplikationen seiner Lage befürchtete, falls O1kyra den mutierten Knitter nicht absolut sicher verwahrt hatte. „Du brauchst mir nicht zu sagen, was du mit ihm gemacht hast, denn die Richtigkeit deines Händelns ist über aile Zweifel erhaben."
    Es erwies sich als positiv, ihr zu schmeicheln, denn Olkyras Augen strahlten vor Befriedigung - und sie erklärte: „Ich sage es dir dennoch, Anson, weil du mein treuer Diener bist. Der Knitter befindet sich in einem Komplex, der niemals von Orbitern oder Robotern betreten werden kann und er ist an ein Lebenserhaltungssystem angeschlossen, wie ich gesehen habe."
    „Das ist vortrefflich", erwiderte Argyris gegen seine. Überzeugung. „Selbstverständlich hattest du als Meisterin der Anlage Zutritt zu dem gesperrten Komplex."
    „Nein, so war es nicht", erklärte Olkyra. „Nicht einmal ich kann das Innere dieses Komplexes betretenund ich würde es auch gar nicht wollen. Es gibt Energiefelder, die nur Objekte passieren lassen, wenn sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen, was wiederum von einem Kontrollfeld ermittelt werden muß."
    „Was für Voraussetzungen?" fragte der Vario-Roboter, der bereits Unheil ahnte.
    „Eben bestimmte Voraussetzungen", antwortete die Schatten-Type mit der Selbstverständlichkeit einer partiell Wahnsinnigen. „Jedenfalls konnte ich beobachten, wie der Knitter Strukturlücken in den Energiefeldern passierte und auf einer Energierampe zu einer Plattform glitt und an ein Lebenserhaltungssystem angeschlossen wurde, so daß wir uns um seine Versorgung nicht zu kümmern brauchen."
    Das gibt es doch gar nicht! dachte Anson Argyris. Kontrollfelder sind doch so programmiert, daß sie nur ganz genau definierte Objekte oder Subjekte als zugangsberechtigt identifizieren können. Aber vor 1,2 Millionen Jahren konnte auf Martappon niemand auch nur ahnen, daß es einmal so etwas wie einen mutierten Knitter geben würde. Folglich muß Olkyra sich irren oder nicht sie ist verrückt, sondern ich bin es.
    Doch er wagte es nicht, seine Zweifel zu äußern, um Olkyra nicht zu verärgern und dadurch ihren Wahnsinn voll durchbrechen zu lassen.
    „Wunderbar!" rief er. „Das konnte eben nur die Meisterin der Anlage fertigbringen! Es ist demnach ausgeschlossen, daß der Knitter sich befreien könnte?"
    „Völlig ausgeschlossen!" behauptete Olkyra.
    Aber genau das stimmte ganz und gar nicht, denn exakt in diesem

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