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0961 - Der verrückte Orbiter

Titel: 0961 - Der verrückte Orbiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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desaktivierten Computer aufzusuchen, dessen Position er aus abgehörten Funkmeldungen der Orbiter kannte.
    Er führte eine aus Ersatzteilen gebaute Kontaktsonde bei sich, die er in den Datenspeicher des Computers einführen wollte, um danach durch eine partielle Aktivierung Daten abfragen zu können,’ ohne sich erst mit einer Sicherheitsschaltung, die bei dem hochwertigen Computertyp in diesem Raum möglicherweise nicht zu beeinflussen war, herumschlagen zu müssen.
    Aber das untrügliche Gefühl, heimlich beobachtet zu werden, irritierte ihn und verhinderte zudem, daß er sich auf seine Arbeit konzentrierte.
    Die Instrumente des Ortungskopfes tasteten jeden Quadratzentimeter des Raumes ab, fanden jedoch nichts. Jedenfalls kein lebendes Wesen, den’n die bioplasmatische Komponente des Computers beziehungsweise Robotgehirns bestand zwar aus biologisch lebender Masse, aber einer auf die Denkfunktion spezialisierter Neuroplasmamasse.
    Praktisch war das Robotgehirn so ähnlich wie sein eigenes, wenn es auch sehr viel mehr Volumen beanspruchte, um eine annähernd gleichwertige Leistung zu erbringen, annähernd gleichwertig deshalb, weil es weder Geist noch Gefühle erzeugte, wie es beim VarioRoboter der Fall war.
    Halt, etwas stimmt nicht!
    Zwei Erinnerungen, eine aus dem egobioplasmatischen und eine aus dem egopositronischen Teil des Vario-Gehirns, trafen zusammen, vereinigt durch die Integrationsimpulse des Bioponblocks.
    Es war die gemeinsame Erinnerung an einen Klecks synthetischer Proteine, der lebte und den VarioRoboter mit einem Facettenauge beobachtet hatte - an Bord der KUREL-BAL.
    Und der in diesem Raum anwesend sein und dennoch eventuell einer Ortung entgehen konnte, weil es hier eine große Masse Bioplasma gab, dessen Zellkernschwingungen die des Beobachters überlagerten.
    Es sei denn, jemand suchte gezielt nach einem speichelklecksgroßen synthetischen Lebewesen, das sich logischerweise in einer Vertiefung der Kontrollwand des Robotgehirns verbarg.
    Da Anson Argyris wußte, was er suchte und wo er suchen mußte, hatte er den Beobachter innerhalb weniger Sekunden entdeckt. Er klebte im Rillengitter der AkustikEingabe des Robotgehirns.
    Nachdenklich musterte der VarioRoboter das kleine Lebewesen mit dem Linsensystem seines Ortungskopfes. Er fragte sich, ob es identisch mit jenem Wesen sein könne, das-ihn in der KUREL-BAL beobachtet hatte. Möglich war es, denn ein so kleines und wahrscheinlich entsprechend leichtes. Lebewesen konnte mit Luftströmungen innerhalb kurzer Zeit weite Strecken segeln und sich von Ansaugtrichtern einer Klimaanlage einsaugen lassen.
    Aber wenn es sich so verhielt dann mußte es gesteuert worden sein, sonst hätte es ihn nicht gefunden.
    Doch auch dann, wenn es sich um einen anderen Vertreter derselben synthetischen Gattung handelte, erschien es logisch, daß es gezielt auf ihn angesetzt worden war.
    Und die Tatsache, daß es ihn erst jetzt gefunden hatte und nicht schon viel früher, bewies, daß derjenige, der es ausgeschickt hatte, es nach einem eiförmigen Roboter hatte suchen lassen - was naturgemäß erst dann erfolgreich sein konnte, als er sich des Knitters entledigt hatte.
    Doch wer war das, der die Beobachter ausschickte, um Informationen über einen eiförmigen Roboter zu sammeln?
    Jedenfalls niemand, der mir Orbiter oder Roboter auf „den Hals" hetzen wilt, überlegte Anson Argyris.
    Sonst hätte er es schon tun können, als ich noch an Bord der KUREL-BAL war Jemand, der über den Orbitern steht?
    Auch diese Frage verneinte der Vario-Roboter. Jemand, der über den Orbitern stand, hätte die Orbiter selbst anweisen können, den Fremdling zu beobachten, ohne ihn festzunehmen.
    Jemand, der nur seinen Wissensdurst befriedigen möchte, ohne sich dafür zu interessieren, ob die Orbiter oder ihre Roboter mich entdecken?
    Das erschien dem Vario-Roboter schon wahrscheinlicher, aber es beantwortete nicht die Frage nach der Identität desjenigen, der die Beobachter ausgeschickt hatte.
    „Gibt es eine Möglichkeit der Kommunikation zwischen uns, mein Freund?" fragte Anson Argyris.
    Der Proteinklecks reagierte nicht darauf.
    Argyris schickte aus seinem Ortungskopf einen schwachen Laserstrahl, wie er von Waffensystemen zur Zielbeleuchtung verwendet wurde. Er war stark genug, um von wärmeempfindlichen organischen Sensorrezeptoren wahrgenommen zu werden, aber zu schwach, um organisches Leben zu schädigen.
    Der Proteinklecks reagierte darauf, indem er sich völlig durch däs

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