Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0961 - Nähre deine Wut!

0961 - Nähre deine Wut!

Titel: 0961 - Nähre deine Wut! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
Vom Netzwerk:
»Zamorra.«
    Zamorra? Der Dämonenjäger in seinem lächerlichen weißen Anzug? War er auch in der Hölle gewesen? Hatte er LUZIFER getötet und die Schwefelklüfte vernichtet? Der Gedanke war absurd. Kein Mensch konnte so mächtig sein! Dennoch sprach das Ergebnis für sich.
    Trug also der Meister des Übersinnlichen die Schuld daran, dass er, Krychnak, nun kein unsterbliches Wesen mehr war? Hass flammte in dem Dämon auf. Dafür würde der Parapsychologe bezahlen.
    Wider besseres Wissen versuchte der Spaltlippige, einen Weltenriss in die Hölle aufzubauen. Es gelang nicht. Weil der Ort, zu dem der Riss führen sollte, nicht mehr existierte. Auch wenn weder Asmodis noch Aktanur es bestätigt hatten, war sich Krychnak sicher: Die Schwefelklüfte gab es nicht mehr. Was hatte sich dort nur abgespielt?
    Offenbar hatte Asmodis die Verschmelzung mit dem Erbfolger nicht durchgeführt, sonst stünde Aktanur nicht vor ihm. Außerdem war sie inzwischen sinnlos geworden. Wen wollte er damit beeindrucken, wenn er den Erbfolger wieder auf die richtige Seite zog? Wessen Achtung hoffte er zu gewinnen?
    Und dennoch würde er von seinem Plan nicht abweichen! Schon alleine, um sich an Zamorra zu rächen.
    Er zögerte noch einen Moment. Sein Blick glitt über das Tor, durch das Asmodis verschwunden war. Konnte er dem Ex-Fürsten einfach den Rücken kehren?
    Nein, er konnte nicht nur, er musste sogar! Denn es war nicht vorherzusehen, wie er reagierte, wenn er erst einmal wieder Herr seiner Sinne war.
    Am besten war man in diesem Augenblick möglichst weit weg.
    »Wir gehen!«, sagte er deshalb zu Aktanur, der sich widerstandslos wegführen ließ.
    Die nächsten Tage verkrochen sie sich in Wäldern, Höhlen, verfallenen Häusern. In die Nähe von Château Montagne wagte er sich noch nicht, weil er fürchtete, Asmodis könne dort auftauchen. Ab und zu fing er ein Reh oder ein Kaninchen, um es roh an Aktanur zu verfüttern. Sobald er seinem Schützling einen Brocken Fleisch in den Mund legte, begann dieser automatisch zu kauen und zu schlucken. Doch ohne Krychnaks Initiative würde der alte Mann wahrscheinlich verhungern.
    Dann riskierten sie es dennoch. Der Spaltlippige brachte sie zum Schloss des Dämonenjägers. Dort musste er jedoch feststellen, dass Rhett Saris ap Llewellyn mitsamt Mutter und Freundin ausgeflogen war.
    Also warteten sie auf dessen Rückkehr.
    Und warteten.
    Und nun stand Krychnak im prasselnden Regen, während Aktanur auf dem Baumstamm saß, und wartete immer noch. Doch das würde nun bald ein Ende finden. Denn in diesem Augenblick fuhr ein Taxi vor dem Château vor und er stieg aus.
    Der Erbfolger .
    ***
    Zamorra, Nicole und William eilten mit Regenschirmen bewaffnet über den Schlosshof und zu dem Taxi, um den Llewellyns und Anka Crentz wenigstens einen halbwegs trockenen Empfang zu bereiten.
    »Willkommen zuhause!« William hielt seinen Schirm über Lady Patricia und nahm ohne erkennbare Regung in Kauf, dass der Regen ihn durchnässte.
    Der Meister des Übersinnlichen musste über die Fürsorglichkeit des Schotten lächeln. Dabei wurde ihm wieder einmal bewusst, dass dieser nicht sein Butler war, sondern streng genommen in Diensten des Erbfolgers und dessen Familie stand. Als sie damals nach Lord Bryonts Tod und Rhetts Geburt vom Llewellyn-Castle ins Château Montagne gezogen waren, hatte William sie begleitet und war seitdem gar nicht mehr wegzudenken.
    »Schön, dass ihr zurück seid«, begrüßte auch Zamorra die Weltreisenden.
    Nicole umarmte erst Lady Patricia, dann Rhett und anschließend Anka. »Prima, dass es hier endlich wieder etwas lebhafter zugeht. Warum habt ihr denn ein Taxi genommen? Ihr hättet doch genauso gut via Regenbogenblumen heimkommen können.«
    Als der Flieger vor anderthalb Stunden am Flughafen Lyon Saint-Exupéry gelandet war, hatte Patricia im Château angerufen und ihre Ankunft per Taxi angekündigt. Nicoles Frage war berechtigt. Schließlich existierte im Stadtpark von Lyon ebenfalls eine Regenbogenkolonie wie im Keller des Schlosses. Mithilfe dieses wunderbaren magischen Transportmittels hätten sie sich eine teure und vor allem langwierige Taxifahrt sparen können.
    Auch der Fahrer war ausgestiegen und öffnete den Kofferraum. Er warf Zamorras Lebensgefährtin einen merkwürdigen Blick zu. Der Parapsychologe glaubte, darin eine Mischung aus Bewunderung ihrer Schönheit und Skepsis wegen ihrer einem Uneingeweihten seltsam anmutenden Frage zu erkennen.
    Rhett lachte. »Während der

Weitere Kostenlose Bücher