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0962 - Allianz gegen den Wahnsinn

0962 - Allianz gegen den Wahnsinn

Titel: 0962 - Allianz gegen den Wahnsinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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hatte, und die Schiffe sich in Reichweite der Angst befanden, da hatte der Vampir hautnah miterleben können, welch grauenvoller Gegner hier am Rand der Milchstraße darauf wartete, endlich das so gierig begehrte Territorium einnehmen zu können.
    Al Cairos Flotte war binnen weniger Minuten vollständig vernichtet worden. Eingefangen, aufgesogen, geschreddert von grellweißen Energiebahnen, die wie Zungen nach jedem einzelnen Schiff geleckt hatten. Keines der Schiffe hatte eine Chance gehabt - nicht einmal zu einer kopflosen Flucht.
    Wenn dieses Wesen die Barriere überwinden konnte, die es bisher gebannt hatte, wäre nichts und niemand in der Galaxie mehr seines Lebens sicher.
    War dieses unbändige Wollen einfach nur die Gier zu töten, zu zerstören?
    Oder suchte die Angst hier nach etwas?
    Ein verrückter Gedanke, doch so ganz war er nicht von der Hand zu weisen. Starless löste sich von diesen Überlegungen und Erinnerungen. Jetzt galt es einen Plan zu entwickeln, der Morano dazu brachte, die Grenze gar nicht erst zu überschreiten.
    Der ERHABENE glaubte sicher daran, mit seinem Machtkristall in die Schlacht eingreifen zu können und ihr so die entscheidende Wendung zu geben. Doch dieser Glaube konnte die schlimmste Fehleinschätzung seines Lebens werden. Selbst der Machtkristall konnte nicht überall zugleich agieren. Starless hatte gesehen, wie rasend schnell die Angst reagieren und blitzartig ihre Richtung wechseln konnte. 300 Schiffe… und wenn sie alle zugleich angegriffen wurden? Die Anzahl der Energiebahnen, die von der Angst gleichzeitig abgefeuert wurden, schien unbegrenzt zu sein.
    Wen wollte Morano dann retten - und wen nicht? Vielleicht waren ja auch alle Befürchtungen die schützende Barriere betreffend auch übertrieben. Doch Starless konnte sich erinnern - als er mit seinem winzigen Beiboot nach der Zerstörung von Al Cairos Flotte entkommen war, weil die Angst ein so winziges Objekt wohl nicht als Bedrohung wahrnahm, hatte er in der Schwärze des Alls das leichte Flimmern gesehen, vor dem die Energiearme sich zurückzogen.
    Damals hatte der magische Schutz also noch gehalten, doch wie ungleich größer würde sie beschädigt werden, wenn 300 Einheiten dort vernichtet wurden?
    Nein, jeder Strohhalm, an den er sich zu klammern versuchte, entglitt seinen Fingern.
    Wie erklärt man einem Blinden, dass er sich auf einen tiefen Abgrund zu bewegt?
    Wie einem Wahnsinnigen die Folgen seines Tuns?
    Ein Ansatz einer Idee glimmte in Starless' Bewusstsein auf. Nur ein winziger Funke, doch vielleicht konnte der zu einem ordentlichen Feuer anwachsen?
    Gut… ohne Opfer würde es nicht gehen, doch die waren für Starless akzeptabel, wenn es um den Fortbestand einer ganzen Galaxie ging.
    Aber waren sie es selbst dann, wenn ganz oben auf der Opferliste sein Name stehen sollte?
    Nein, Starless wollte auch weiterhin leben.
    Er würde sich da ganz sicher alle Mühe geben…
    ***
    Professor Zamorra kam mühsam auf die Beine.
    Die unsanfte Landung hatte ihn hübsch durchgeschüttelt, doch das alleine war es nicht, was ihn taumeln ließ. Irgendwie schien ihn diese intensive Farbfülle regelrecht zu lähmen, denn um ihn herum waren alle Bonbon-Farben versammelt, die man sich nur vorstellen konnte - dazu Goldmetallic, leuchtendes Blau, Rot und Silber.
    Erst langsam schaffte der Professor es, diese Farbexplosionen, die aus einem amerikanischen Kitschfilm der 50er Jahre zu stammen schienen, bestimmten Formen und Gegenständen zuzuordnen. Er machte einen erschrockenen Schritt nach hinten, als er in die Augen einer Rot und Braun gefärbten Schnecke blickte, die annähernd so groß wie er selbst war. Tote Stielaugen… doch das Untier bewegte sich langsam auf ihn zu.
    Dabei umkurvte es buchstäblich im Schneckentempo einen rotmetallisch leuchtenden Baum, dessen Oberfläche so glatt wie Aluminium war. Zamorra drehte sich einmal um seine eigene Achse. Das war ein Wald - zumindest standen überall Bäume, die jedoch in allen Farben des Spektrums leuchteten, keine Blätter und keine Rinde besaßen. Zamorra riss sich zusammen. In welchen billigen Trickfilm war er denn hier nur geraten?
    Zamorra kannte außer Maiisaro und deren Schwester keines der Kinder der alten Magier, doch er wäre niemals auf die Idee gekommen, dass es innerhalb der Kuppel so aussehen würde. Denn genau dorthin musste ihn dieser Tunnel gebracht haben - in die Kuppel der Herrscher! Alles andere wäre unsinnig gewesen.
    Vorsichtig berührte Zamorra einen

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