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0962 - Allianz gegen den Wahnsinn

0962 - Allianz gegen den Wahnsinn

Titel: 0962 - Allianz gegen den Wahnsinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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zusteuerte.
    Der Mann war nicht mehr jung - nach menschlichen Maßstäben wohl am Ende seines fünften Jahrzehnts - und auch nicht eben als schlank zu bezeichnen, was er relativ geschickt mit einem weiten Kaftan kaschierte, über dem er eine lange Weste trug. Seine Haare waren dünn, sein weißer Vollbart hingegen wucherte in alle Richtungen. Auf der Nase saß eine schwarz geränderte Brille, die ihm bei jedem seiner Schritte nach vorne wegzurutschen schien. Er schien ein wenig zu hinken, doch da konnte sich Zamorra auch irren. Jedenfalls machte der Mann keinen gefährlichen Eindruck und der Professor entspannte sich ein wenig. Vielleicht hatte er hier die Person vor sich, die ihm helfen konnte.
    Zur Begrüßung verneigte der Bibliothekar, wie Zamorra ihn bei sich nannte, um dann das Gespräch zu eröffnen.
    »Ein Gast? Aus welchem meiner Bücher bist du entsprungen? Ich erinnere mich ehrlich gesagt nicht so richtig an dich?«
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Ich komme aus keinen Buch, sondern aus einer anderen Welt. Ich brauche deine Hilfe, denn ich muss dringend Maiisaro sprechen. Kennst du sie? Kannst du mich zu ihr bringen?«
    Sein Gegenüber lächelte ihm freundlich zu.
    »Aber natürlich kenne ich Maiisaro. Und natürlich könnte ich dich zu ihr bringen, doch dann würde ich mich selbst um ein großes Vergnügen bringen. Wie lange warte ich schon auf einen, wie dich - endlich wird mein nächstes Buch seine ersten Zeilen finden.«
    »Ich verstehe kein Wort. Wo finde ich Maiisaro?« Zamorra verlor jeden Sinn für die ihm angeborene Höflichkeit. »Bring mich zu ihr, es steht zu viel auf dem Spiel, als das ich hier mit dir über Bücher diskutieren könnte.«
    Der Mann schien nicht beeindruckt von Zamorras Beharrlichkeit.
    »Aber nicht doch. Wir diskutieren doch überhaupt nicht. Oder bist du etwa ein Kritiker? Ein Rezensent? Nein, denn du kannst ja keine Meinung über etwas abgeben, das ich noch nicht geschrieben habe. Also komm - endlich habe ich ihn gefunden! Den Protagonisten für meinen neuen Roman. Maiisaro braucht dich nicht. Komm, ich werde eine feine Geschichte über dich erfinden.«
    Zamorra wollte keine weitere Zeit mehr verlieren und den Kerl einfach stehen lassen. Doch das konnte er nicht. Er konnte überhaupt nichts mehr.
    Sich nicht mehr bewegen, nicht einmal mehr sprechen…
    Und dann begann er sich aufzulösen, zu zersetzen. War das real? In Panik wollte er Merlins Stern aktivieren, doch selbst das war ihm nicht mehr möglich. Kraftlos, als hätte man ihm sein Rückgrat genommen, sank er auf den Boden.
    Der alte Mann beugte sich über ihn.
    »Wunderbar! Ich kann schon die ersten Worte sehen, kann dich schon lesen. Für ein Meisterwerk wirst du nicht gut genug sein, aber immerhin für spärliches Lesefutter.«
    Zamorra fühlte, wie er verging. Und große Panik stieg in ihm auf. Er hatte Hilfe holen wollen, die das Bestehen der Galaxie ermöglichen sollte.
    Nun war er es, der dringend Hilfe brauchte.
    So dringend wie nie vorher…!
    ***
    Das lange Warten war nun beendet.
    Wenn Tan Morano auf den großen Monitor vor sich sah, blickte er in das tiefste Schwarz, das er je gesehen hatte. Der Leerraum zwischen zwei Galaxien kannte keine andere Farbe, keine Unterbrechung im großen Nichts.
    Morano war nicht leicht zu beeindrucken, doch dieses Bild bannte seinen Blick förmlich. Doch dann war da wieder seine Vision, diese Leere zu überbrücken und die DYNASTIE DER EWIGEN bis weit hinein in die nächste Galaxie zu bringen. Er wollte für immer herrschen, und das konnte er nur erreichen, wenn er den Herrschaftsbereich seines Volkes, nein - seiner beiden Völker! - ausweitete.
    Eine Galaxie war nicht groß genug für Tan Morano!
    Und nichts und niemand würde ihn aufhalten. Erst recht nicht die Angst .
    Nein, Angst kannte Tan Morano nicht. Doch wenn es sie hier wirklich gab, wenn sie hier lauerte, dann würde er es sein, der sie für alle Zeiten bezwang.
    Der Alpha , der an der Ortung saß, meldete sich.
    »ERHABENER, wir haben die vorgegebene Position erreicht. Wie sollen wir vorgehen? Welche Befehle wollen sie der Flotte geben?«
    Morano starrte nach wie vor auf den Monitor, doch da war keine Spur von dem Gegner zu erkennen. Noch hatten sie die Grenze nicht überquert. Oder war am Ende doch alles nur Raumfahrergeschwätz? Aber warum hätte Starless ihm einen solchen Unfug erzählen sollen?
    Morano drückte den Sensor, der ihn mit allen Kommandanten der Flotte verband.
    »Position halten. Wir warten

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