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0962 - Wächter der goldenen Stadt

Titel: 0962 - Wächter der goldenen Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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überrannt wurde. Allerdings mit dem wesentlichen Unterschied, daß die Knitter-Orbiter sie nicht töteten, sondern nur für einige Stunden paralysierten.
    Aber Auriberge würde ihnen solange nicht wieder gehören, wie es von den Knitter-Orbitern besetzt war.
    In der Nähe des Luftstrom-Verteilerkessels, in dem der Vario-Roboter damals die sensationelle Entdeckung eines noch tiefer führenden Klimaschachts gemacht hatte, stürmten plötzlich zirka dreißig Flibustier-Orbiter aller Typen aus einem Seitengang in den Korridor, in dem sich der Vario-Roboter mit seinem Begleitkommando befand.
    Das Begleitkommando wurde durch den ungestümen Angriff in zwei Gruppen zersprengt und wäre trotz erbitterter Gegenwehr bald unterlegen, wenn Anson Argyris nicht durch Schüsse aus seinem ThermoIntervallnadler gegen die Gangdecke einen Schauer glutflüssiger Metallplastiktropfen über die Angreifer geschickt hätte, so daß sie zurückweichen mußten.
    Kurz darauf-erhielten Argyris und seine „Getreuen" Unterstützung durch zirka hundert Knitter-Orbiter, die ihnen entgegenkamen. Die Flibustier-Orbiter wurden paralysiert, aber schon drängten weitere Angreifer nach.
    Der Vario-Roboter.und sieben Begleiter - der Rest der ursprünglichen Mannschaft - setzten den Weg fort, erreichten den in die Tiefe führenden Antigravschacht und schwebten auf das Fallensystem zu.
    „Halt!" rief Anson Argyris, als er sah, daß drei seiner Begleiter den Weg nach unten fortsetzten, obwohl er angehalten hatte.
    Sein Kommando kam etwas zu spät.
    Kurz nacheinander verschwanden die drei Knitter-Orbiter zwischen den unsichtbaren, nur von Anson Argyris ortbaren ersten energetischen Komponenten des Fallensystems. Sie lösten sich nicht etwa auf, sondern verschwanden praktisch von einem Augenblick zum anderen, ohne daß der Vario-Roboter so etwas wie Transmittereffekte überhaupt anmessen konnte.
    Das veranlaßte die restlichen vier Begleiter, ebenfalls anzuhalten, indem sie sich an den überall an der Wandung angebrachten Haltegriffen festklammerten.
    „Wartet hier auf mich!" befahl der Vario-Roboter ihnen. „Folgt mir auf gar keinen Fall!"
    Langsam verringerte er die Schwerkraftneutralisierung wieder und schwebte auf das Fallensystem zu, unablässig Punktortungen vornehmend und die Ortungsergebnisse auswertend, damit er sich das gleiche - ungewisse - Schicksal ersparte, das die drei vorwitzigen Ebenbilder einer grotesk entarteten Faltmaske ereilt hatte.
     
    6.
     
    Zehn Minuten später schwebte der Vario-Roboter noch immer dicht vor den ersten Komponenten des Fallensystems und hatte noch immer nicht feststellen können, wie sie funktionierten.
    Das bestärkte ihn in seiner Uberzeugung, daß die verbotene Zone ein Geheimnis barg, das unendlich wichtiger als alle anderen Geheimnisse der Anlage von Martappon sein mußte. Aber es kostete ihn auch wertvolle Zeit.
    Und wenig später war er nicht mehr in der Lage, noch mehr Zeit verstreichen zu lassen, denn über ihm tauchten im Liftschacht zahlreiche Flibustier-Orbiter auf. Sekunden danach waren seine letzten vier „Getreuen" paralysiert und wurden von den Angreifern mit Zugstrahlprojektoren nach oben geholt.
    Anschließend verhielten sich die Flibustier-Orbiter abwartend. Sie beobachteten den Vario-Roboter nur und ihm war klar, daß sie ihn für gefährlich hielten und die Arbeit, ihn auszuschalten, den Rundumkämpfern überlassen wollten, die sie über Funk angefordert hatten.
    Anson Argyris hatte keine Wahl. Die Rundumkämpfer hätten sein Ende bedeutet, während er in der ersten Stufe des Fallensystems eine geringe Möglichkeit besaß, seine Existenz zu retten.
    Kurz entschlossen schwebte er in das Fallensystem hinein - und hielt an, als er hinter sich nichts Konkretes mehr ortete.
    Sein halbsynthetisches Bewußtsein verspürte Erleichterung und ein wenig Heiterkeit und Selbstironie, als er erkannte, daß er dem supermodernen Äquivalent eines uralten Zaubertricks zum Opfer gefallen war.
    Die erste Stufe des Fallensystems bestand aus sich überlappenden Energiefeldern, von denen immer zwei „zusammengeleimt" waren, die eine Seite mit der Eigenschaft der Superreflektion, die andere Seite mit der Eigenschaft totaler Strahlungsabsorbierung ausgestattet.
    Beide Eigenschaften zusammen bewirkten durch die Fülle der Doppelfelder, daß er sich in einer Art futuristischen Spiegelkabinetts befand, das von außen nur als energetisches Etwas zu orten war und alles der von außen ankommenden Ortung entzog, was sich

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