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0963 - Der Verfluchte aus Atlantis

0963 - Der Verfluchte aus Atlantis

Titel: 0963 - Der Verfluchte aus Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sagte ich trocken.
    »Ja, auch, aber nicht nur sie. Ich predige auch an Gräbern, wenn es verlangt wird.« Er hob die Schultern und zog die Stirn kraus. »Ich komme also auf Friedhöfen herum und kann mich in gewisser Hinsicht als Fachmann bezeichnen.«
    »Das spricht Ihnen niemand ab, Mr. Leary«, sagte ich.
    Er griff wieder zur Tasse und trank. Himmel, hatte dieser Mann eine Leitung. Ich wurde ungeduldig, und selbst Suko ging diese lahme Ruhe auf den Wecker, weil sie so unnatürlich wirkte und auch nicht von innen her kam.
    »Da ich also viel auf Friedhöfen herumkomme und sich die Termine oft wegen irgendwelcher Dinge verzögern, habe ich noch immer Zeit, mich auf dem Gelände umzuschauen.« Seine Augen bekamen einen schwärmerischen Glanz. »Sie glauben gar nicht, was man da alles zu sehen bekommt, wenn man einen Blick für gewisse Dinge hat. Richtige Kunstwerke können Sie erleben. Wunderschöne Grabsteine verschiedener Epochen. Es ist informativ und kann wirklich Spaß machen, einen Friedhof zu besuchen, vorausgesetzt, man hat den richtigen Blick dafür.«
    Wir hörten zu, unterbrachen ihn nicht, denn wir wollten durch unsere Fragen und den noch längeren Antworten nicht noch mehr Zeit verlieren.
    »Aber in der letzten Zeit«, jetzt sackte seine Stimme wieder ab und bekam einen weinerlichen Klang, »macht es mir überhaupt keinen Spaß mehr, Friedhöfe zu besuchen. Es ist etwas passiert, für das ich einfach kein Verständnis habe.«
    »Was denn?« fragte ich.
    Dafür schenkte mir Leary einen Blick aus seinen traurigen Augen, in denen jetzt der Zorn glänzte.
    »Man hat einfach zu viele dieser Friedhöfe geschändet. Man störte die Totenruhe, brach Gräber auf, man holte die Gebeine der Toten hervor. Ich frage Sie, meine Herren, wer tut so etwas? Wer kann sich an den Gebeinen der Verstorbenen erfreuen?«
    Er erhielt von uns keine Antwort, denn Suko und ich starrten uns nur an. Wenn das kein Zufall war, den uns der Himmel oder auch die Hölle geschickt hatte, würde ich wirklich gehen und mich als Friedhofswächter vor ein Tor stellen.
    Erst vor wenigen Minuten hatten wir uns die Köpfe darüber zerbrochen, wie wir den Fall angehen sollten, und jetzt erschien wie ein Blitz aus heiterem Himmel dieser Knabe und berichtete uns von den gleichen Problemen. Leary selbst schien seinen eigenen Worten nicht mehr zu trauen, denn er war regelrecht zusammengesackt und konnte es auch nicht fassen, daß er von uns keine Antwort kriegte. »Bitte, meine Herren, habe ich etwas falsch gemacht? Bin ich Ihnen auf die Nerven gefallen?«
    Diesmal redete Suko. »Nein, Mr. Leary, überhaupt nicht. Sie sind uns auf keinen Fall auf die Nerven gefallen. Wir müssen Ihnen sogar für Ihren Besuch dankbar sein.«
    »Ach.« Leary saß da und sah aus, als könnte er nichts von dem glauben, was man ihm gesagt hatte.
    »Doch, Mr. Leary, doch. Wir sind Ihnen dankbar. Sehr sogar, daran besteht kein Zweifel.«
    »Schön«, sagte er und strich über sein Haar. »Aber ich begreife Sie trotzdem nicht.«
    Diesmal griff ich ein. »Sie haben sich ja über uns erkundigt, sehe ich das richtig.«
    »Ich war so frei.« Er senkte wieder seinen Blick.
    »Gut. Dann wissen Sie auch, daß wir uns nicht eben mit normalen Fällen beschäftigen.«
    »Auch das ist mir bekannt.«
    »Okay. Und wie es der Zufall so will, kurz bevor Sie hier erschienen, hat uns unser Chef einen Besuch abgestattet und uns genau den Fall übergeben, von dem Sie soeben berichtet haben. Wir sollen uns um die offenen Gräber kümmern.«
    Leary war jetzt wirklich von der Rolle. So starren wie er konnte eigentlich nur ein Kind, aber er schaffte es, und ich konnte nicht anders und mußte lachen. Auch Suko griente. Ich entschuldigte mich bei dem Mann und erklärte ihm, daß ich ihn auf keinen Fall hatte auslachen wollen.
    »Das habe ich auch nicht angenommen, Mr. Sinclair, aber ich komme noch nicht zurecht.«
    »Wir werden das schon in die Reihe bringen«, sagte Suko. »Und Sie sind dabei unser wichtigster Helfer.«
    Wieder wurde er ein wenig verlegen.
    »Wenn ich kann, dann helfe ich eben gern.«
    »Das ist auch vonnöten.«
    »Welche Fragen haben Sie denn?«
    Suko deutete auf mich, weil er wohl glaubte, ich käme mit dem Prediger besser zurecht.
    »Mr. Leary«, sagte ich, »wenn Sie Friedhöfe geliebt haben und sich auf ihnen immer sehr wohl fühlen, muß es Ihnen weh getan haben, die offenen Gräber zu sehen.«
    »Das hat es auch.«
    »Gut, das steht. Ich könnte mir bei Ihnen auch

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