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0963 - Der Verfluchte aus Atlantis

0963 - Der Verfluchte aus Atlantis

Titel: 0963 - Der Verfluchte aus Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zischte er ihnen zu. »He, ihr beiden!«
    Sie reagierten nicht.
    »Santer, verdammt!« Die Enge des Grabs schluckte einen Teil seiner Stimme. So hörte sie sich dumpf an, irgendwie auch passend.
    »Chef?«
    Beide Männer schauten sich an. Jarrel sah, daß Santer sich nicht wohl fühlte. Auch Gordy hatte aufgeschaut. Das bleiche Licht der Lampen wirkte wie kalte Totenleuchten und gab den Männern eine gewisse Ähnlichkeit mit Wachsfiguren.
    »Ihr habt nichts gesehen, wie?«
    »Was denn, Chef?«
    Jarrel deutete auf das Skelett. »Na, hier. Was mit ihm geschehen ist. Mit dem Knöchernen.«
    Gordy und Santer schüttelten die Köpfe. »Tut uns leid«, sagte der Mann mit dem Pferdeschwanz.
    »Wir konnten wirklich nichts erkennen. Das ist alles komisch, aber…«
    »Es hat sich bewegt!« Jarrel konnte die Entdeckung einfach nicht für sich behalten. Er hatte in die Antwort hineingesprochen, aber weder Gordy noch Santer reagierten auf diese Bemerkung. Sie wollten weitersprechen, was Jarrel nicht zuließ, denn er schrie die beiden Männer plötzlich an. »Es hat sich bewegt, verdammt!«
    Erst jetzt schauten sie hoch.
    »Habt ihr verstanden?«
    Santer nickte nur, aber Gordy fragte: »Wie kann sich das Ding denn bewegt haben?«
    »Scheiße, das weiß ich auch nicht! Aber es ist geschehen. Ich habe es gesehen. Die Hand, der Finger - es hat gezuckt.«
    Gordy schaute seinen Chef an, als hätte dieser nicht alle Tassen im Schrank. Eine Bemerkung lag ihm auf der Zunge, die aber brachte er nicht hervor, denn Jarrels Blick brachte ihn zum Schweigen.
    Santer, naiv wie immer, fragte: »Aber ist der denn nicht tot?«
    »Klar ist er das.«
    »Dann kann er sich doch nicht bewegen.«
    James Jarrel winkte ab. Er sagte nichts mehr. Es war ihm jetzt egal, was die Typen über ihn dachten.
    In dieser Nacht war ihm überhaupt alles egal. Das Grab war aufgebrochen, es machte nichts. Sie würden die steinerne Tür auch wieder schließen. Dafür gab es einen alten Mechanismus. Aber rausholen wollte er das Skelett nicht. Dafür fürchtete er sich selbst als Totengräber, bei dem die Gänsehaut einfach nicht weichen wollte. »Wir werden gehen«, sagte er.
    »Ach.« Gordy spuckte aus. »Ohne Beute?«
    »Ja, ohne. Wir lassen es hier.«
    Gordy zeigte ein bissiges Grinsen. »Das finde ich aber gar nicht gut, Jarrel. Du hast selbst gesagt, daß ein solches Gerippe eine Menge Kohle bringt.«
    »Scheiß auf das Geld!« schrie Jarrel. »Ich habe meine Meinung eben geändert.«
    Gordys Hals schwoll an. Seine Gedanken bewegten sich in eine andere Richtung. Er leuchtete Jarrel ins Gesicht. »Dir glaube ich nicht, verflucht! Du willst uns nur loswerden, um zurückzukommen und die Kohle dann allein zu kassieren, wenn du den Knochenmann aus dem Sarkophag geholt hast.« Gordy lachte häßlich auf. »Aber so haben wir nicht gewettet, Mister, so nicht!«
    Sprachlos hatte sich Jarrel die Vermutung anhören müssen. Jetzt, wo Gordy nicht mehr sprach, lief er rot an. »Hör mal, Meister, spinnst du eigentlich? Bist du verrückt? Weißt du, wo wir uns hier befinden? In einer verdammten Grabstätte! Und ich habe oft genug gehört, daß derartige Grabstätten verflucht sind. In Ägypten ist das öfter geschehen. Man kann darüber lesen, und das gleiche könnte uns auch hier widerfahren. Bisher haben wir Glück gehabt, daß nicht noch mehr passiert ist. Ich werde den Fund nicht anrühren.«
    »Dann kannst du ja gehen.«
    »Was soll das heißen?«
    »Hau ab, alter Mann. Wir machen den Job allein. Von heute an steigen wir bei dir aus. Du hast uns ja vieles beigebracht. Dafür danken wir dir auch, aber wir brauchen dich nicht mehr. Kapiert?«
    Jarrel schüttelte den Kopf. »Du spinnst doch, Gordy.«
    »Nein.«
    »Was ist mit dir, Santer?«
    »Ich brauche das Geld, Chef.«
    »Er ist nicht mehr dein Chef!« knirschte Gordy. »Er ist alt, verbraucht und feige.« Der Typ kicherte.
    »Scheißt sich in die Hose, wenn er ein gut erhaltenes Skelett sieht. Spricht noch davon, daß es sich bewegt hat. Bewegt!« schrie Gordy und lachte. »Du kannst doch wirklich nicht mehr alle Tassen im Schrank haben. Du nicht, Jarrel!«
    James räusperte sich. »Es stimmt«, flüsterte er. »Es hat sich tatsächlich bewegt. Ich habe mich nicht geirrt. Ihr solltet die Finger davon lassen.«
    »Werden wir nicht!« erklärte Gordy. »Aber du selbst kannst dir einen Gefallen tun. Hau ab, mach die Fliege!«
    Er ging noch nicht. James war traurig geworden. Man hatte ihm klargemacht, daß er zum alten Eisen

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