0963 - Mission der Flibustier
Flibustiern erfahren. DenKrisenstab ließ er inzwischen in den großen Konferenzraum einrücken.
Zu schnell hatte sich die Nachricht von dem erneuten - und wie es schien, endgültigen - Ultimatum verbreitet.
Dr. Coburn traf nur Minuten vor den Flibustiern in Tifflors Arbeits raum ein. Der Mann von GOLDEN SUN schüttelte nur resignierend den Kopf und brachte kein vernünftiges Wort heraus. Er hatte einfach nicht mit einem Mißerfolg seiner Schützlinge rechnen wollen. So war die offensichtliche Niederlage um so bitterer für ihn.
Die sieben Flibustier machten jedoch einen völlig desolaten Eindruck. Kayna Schatten schüttelte sich vor Weinkrämpfen. Brush Tobbon, der ehemals so hartgesottene Koloß, stand kurz vor einem Nervenzusammenbruch.
Markon Treffner, der dürre Ara, war wie geistesabwesend. Er stammelte ständig etwas von den grausamen Garbeschianern, zu denen er gehören würde.
Erst als Dr. Coburn den sieben beruhigende Medikamente verabreichte, kam ein halbwegs brauchbares Gespräch zustande. Simudden, Brack und ten Hemmings hielten sich völlig zurück. Sie verkrochen sich förmlich in ihren Sesseln und wagten es nicht, auch nur einem Menschen in die Augen zu sehen.
Axe, dessen Gemüt unter den jüngsten Ereignissen die seltsamsten Wandlungen durchmachte, fand als erster seine Worte wieder.
„Es ist alles in die Hose gegangen", sagte er mit dumpfer Stimme. „Wir haben unser Bestes versucht, aber es war alles umsonst. Die verdammte Psycho-Maschine hat uns einen üblen Streich gespielt."
Dann erklärte Kayna Schatten mit leiser Stimme, was vorgefallen war. „Bis zum 20. September müssen alle Garbeschianer die Milchstraße verlassen haben", sagte sie. „Den Orbitern ist es völlig egal, wie wir das schaffen.
Nach diesem Datum werden wir für vogelfrei erklärt und überall getötet, wo Menschen angetroffen werden. Das hat man uns zur Verabschiedung gesagt. Einige der Orbiter hätten uns am liebsten gleich umgebracht. Andere forderten den sofortigen Angriff auf alle Welten der Garbeschianer."
„Sie reden schon wie die Orbiter", ernpörte sich Adams. „Sie scheinen zu vergessen, daß wir trotz allem keine Garbeschianer sind."
„Ich bin mir da nicht mehr so sicher", murmelte Brush Tobbon geistesabwesend.
„Wir können von Glück reden", fuhr die Frau fort, „daß dieser Quiryleinen ein vernünftiger Mann ist. Er hat seine Orbiter im Griff. Andernfalls wären die Keilschiffe längst über uns hergefallen. Und dann ..."
„Diese Leute müssen sofort in klinische Behandlung", unterbrach sie Dr. Coburn.
Tifflor hatte keine Einwände. Er hatte genug gehört, um sich ein klares Bild von der Lage zu machen.
Mit hängenden Köpfen schlichen die Flibustier hinaus.
Tifflor winkte Adams. „Zur Konferenz."
In dem großen Raum, in dem die Führungsspitze der LFT zu tagen pflegte, herrschte ein unbeschreibliches Durcheinander. Es dauerte eine ganze Weile, bis die Ordnungsroboter wieder Ruhe hergestellt hatten.
Tabrizianja ergriff das Wort, als Tifflor und Adams sich setzten.
„Jetzt haben wir den Salat", brüllte er los. „Ich habe es ja immer gesagt, daß wir die Initiative hätten ergreifen müssen. Nun ist es zu spät. Die Orbiterflotte steht über den Planeten des Solystems und an allen wichtigen Punkten der Milchstraße. Wir hätten uns sofort wehren müssen, als sie bei uns eindrangen. Aber was hat der Herr Erste Terraner gemacht? Er hat uns nicht nur auf den sicheren Weg in den Untergang geführt, er hat auch alles getan, damit dies möglichst schnell geht. Ausgerechnet die größten Verbrecher der ganzen Menschheit schickt er als Unterhändler los! Ausgerechnet die Figuren, die so aussehen wie die Orbiter. Ich möchte einmal wissen, was Sie sich dabei gedacht haben!"
Er erhielt starken Beifall von seinem Flügel.
Tifflor stand auf und wartete, bis wieder Ruhe in dem Saal herrschte. „Wenn Sie sich ausgetobt haben, Mr.
Tabrizianja", sagte er mit eisiger Ruhe, „dann können wir vielleicht zur Tagesordnung kommen und beraten was als nächstes zu tun ist."
„Hört! Hört!" rief Tabrizianja.
„Die Situation ist schlechter denn je", fuhr Tifflor fort. „Das bedeutet für uns, daß wir mehr denn je einen klaren Kopf behalten müssen. Mit Polemik und Hetze schaden wir uns nur. Ich ersuche Sie alle um Sachlichkeit und Vernunft."
Er wartete, bis der verhaltene Beifall verklungen war. Dann gab er einen kurzen Bericht über die Lage.
Zwei Punkte standen im Vordergrund. Zum einen das
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