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0966 - Der letzte der Mächtigen

Titel: 0966 - Der letzte der Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Leute", sagte ein Mitglied der Besatzung in die Stille, die auf Rhodans Anordnung gefolgt war.
    „Das stimmt", sagte Perry Rhodan. „Und ich gebe zu, daß ich das Risiko für recht hoch halte. Wir haben es mit Phänomenen zu tun, die wir nicht zur Gänze begreifen; von einer Beherrschung dieser Technologie kann keine Rede sein. Ich, verhehle das Risiko nicht. Aber ich gebe zu bedenken, daß es - nach meiner Einschätzung der Lage - keine andere, schnell wirksame Möglichkeit gibt, Kosum, Atlan und die anderen zu retten."
    „An der Einschätzung der Lage würde kaum jemand zweifeln", sagte der Sprecher. Rhodan erkannte einen Fachmann für Hochenergietechnik, den er schon einige Male an Bord gesehen hatte. „Aber ich halte unser Risiko für ungleich höher."
    Eine Blitzumfrage über das Bordkommunikationssystem ergab, daß die Mehrzahl der Menschen an Bord Rhodans Vorschlag befürworteten, wenn auch mit erheblichen Bedenken.
    „Wir können Beiboote klarmachen", sagte Rhodan nach dieser Abstimmung. „Ich will niemanden zwingen, ein nach seiner Ansicht unvernünftiges Risiko einzugehen ..."
    „Ich bleibe an Bord der BASIS", verkündete der Energietechniker sofort. „Was immer wir tun, gleichgültig wie die Mehrheit entscheidet wir haben nur dann Aussicht auf Erfolg, wenn wir alle zusammenarbeiten."
    Er lächelte Rhodan zu, der lächelnd nickte.
    „An die Arbeit, Leute!"
    Rhodan selbst konnte bei den Vorbereitungen nicht viel helfen, das war Sache der Techniker und Ingenieure. Die Männer und Frauen brauchten nur das, was man ihnen in der Korvette vorgeführt hatte, nachzubauen. Die BASIS war entschieden größer und besser ausgerüstet, die Arbeit ging daher flotter von der Hand als unter den beengten Verhältnissen in der Korvette.
    Dennoch kam Rhodan jede Minute, die verstrich, wie eine Ewigkeit vor.
    Währenddessen verschlechterte sich der Zustand der Mutanten. In Gefahr schwebten sie nicht, aber ihre Einsatzfähigkeit war auf das Mindestmaß gedrückt. In diesen Stunden der Spannung mußte Rhodan auf einige seiner besten Mitarbeiter verzichten. Ähnliches galt für Alaska Saedelaere, der zwar in der Lage war, in der Zentrale die Geschehnisse zu verfolgen, nicht aber eingreifen konnte. Er hielt sich, von immer neuen Attacken des CappinFragmentes gepeinigt, gerade noch auf den Beinen.
    „Wir sind fertig", wurde endlich gemeldet.
    Perry Rhodan erlaubte sich ein leises Seufzen, dann lächelte er.
    „Los denn", bestimmte er.
     
    *
     
    Denph Calher war dem Wahnsinn nahe.
    Er konnte nichts mehr tun. Wohin er sich auch wandte, überall stieß er auf die unsichtbaren Körper seiner Leidensgefährten. Denphs Zustand hatte sich noch verschlimmert, seit er festgestellt hatte, daß die anderen sich offenbar nicht mehr bewegen konnten. Ihre gallertartigen Leiber, die anzufassen selbst einem hartgesottenen Mann das Grausen ankommen ließ, rührten sich nicht von der Stelle. Da zum Zeitpunkt der Auflösung jeder wichtige Posten besetzt gewesen war, war praktisch die Hälfte aller Apparaturen blockiert zusammengebrochene Leiber lagen auf den Schaltern und Knöpfen, und Denph Calher wagte nicht den Versuch, einen der Männer anzuheben. Die Tatsache, daß er in der Lage war, in diese Leiber hineinzugreifen, hatte Calher gewarnt. Die Beschaffenheit der Körper machte es unmöglich, sie richtig anzufassen ebensogut hätte er versuchen können, einen Pudding an die Wand zu nageln.
    Calher stand in der Mitte der Zentrale. Seine Arme hingen schlaff herab, seine Augen waren in ohnmächtigem Schmerz geschlossen.
    Diesen Zustand zu ertragen, erforderte mehr Kraft und Mut, als Denph Calher sich zutraute.
    Er hatte festgestellt, daß sich Perry Rhodans Bild auf dem großen Schirm nicht mehr bewegte. Da er sich nicht vorstellen konnte, da Perry Rhodan sich stundenlang nicht um einen Millimeter rührte, folgerte Denph Calher zuerst, daß die Kamera oder der Bildschirm defekt war. Ein Blick auf die Chronometer an Bord hatte ihn dann belehrt, daß beide wahrscheinlich noch funktionierten - an Bord der Korvette war lediglich die Zeit eingefroren.
    Denph Calher besaß keine räumliche Ausdehnung mehr, und für ihn gab es auch keine Zeit mehr. Raumlos, zeitlos, allein - es ließ sich schwerlich eine größere Einsamkeit vorstellen als diese.
    Denph Calher war fest entschlossen, diesem Zustand ein Ende zu machen, auf die eine oder andere Weise.
    Er ahnte nämlich, daß er zu allem anderen auch noch mit einem Ubel ganz besonderer Art

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