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0967 - Die Materiesenke

Titel: 0967 - Die Materiesenke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und flatternden, viel zu langen Shorts trat, in der einen Hand ein Schmetterlingsnetz und in der anderen eine unförmige Botanisiertrommel. Am Gürtel der Shorts baumelten einige Lederbeutel und andere Behälter.
    „Gestatten: Heribert Widolvo, Biologe und Archäologe."
    Ellert/Ashdon stand etwas abseits und focht einen heroischen Kampf mit seinen Lachmuskeln aus. Rhodan sah nicht hin, denn auch er konnte sich nur noch mühsam beherrschen. Er hätte viel dafür gegeben, wenn Gucky jetzt dabei gewesen ware.
    „Perry Rhodan, Mister Widolvo", preßte er mühsam hervor und deutete eine Verbeugung an. „Wir unternahmen nur eine kurze Zwischenlandung und werden Sie nicht bei Ihrer Arbeit stören."
    „Oh, Besuch freut mich immer", erwiderte Widolvo gutgelaunt und schien seine anfängliche Befangenheit verIoren zu haben. „Es kommt so selten jemand hierher."
    „Gibt es hier auch Schmetterlinge?" mischte Ellert sich ein und deutete auf das Fangnetz.
    Der seltsame Kauz lachte und schüttelte den Kopf.
    „Natürlich nicht, aber das schmälert meine Freude keineswegs. Ich könnte ohnehin kein Tier töten, auch kein Insekt. Aber ich muß nun weiter. Sie können mir ja mal einen Besuch abstatten. Ich wohne knapp einen Kilometer von hier entfernt am Strand. Nicht zu verfehlen, meine Herren. Bis später."
    Ohne eine Antwort abzuwarten, stampfte er auf seinen dicken und kurzen Beinen davon und war bald im Wald verschwunden.
    Rhodan setzte sich hin, wo er gerade stand.
    „Unglaublich! „ stöhnte er und schüttelte den Kopf. „Der Unsterbliche sollte wirklich andere Sorgen haben."
    Ellert hatte inzwischen seinen Kampf mit den Lachmuskeln verloren und wischte sich die Tränen aus den Augen. Er setzte sich neben Rhodan in den heißen Sand.
    „Weißt du, ich habe so eine Type mal in einem uralten Film gesehen. Das muß noch gewesen sein, als wir Kinder waren. Also lange vor der ersten Mondlandung, vor mehr als sechzehnhundert Jahren. Es war ein Lustspiel, und ich habe mich schon damals halb totgelacht. Ja, und an diese Figur mußte ich denken, als wir hier herumstreiften. Kannst du dir meine Verblüffung vorstellen, als sie dann plötzlich vor mir auftauchte?"
    Mit Rhodans Augen ging auf einmal etwas Seltsames vor. Die fröhliche, unbekümmerte Verträumtheit verschwand mit einem Schlag aus ihnen. Sie wurden hellwach und aufmerksam. Er griff nach Ellerts Arm.
    „Was hast du da eben gesagt, Ellert? Du hast dir diesen Mann vorgestellt, als wir hier ankamen? Bist du sicher?"
    „Ja, natürlich. Warum fragst du?"
    „Ja, siehst du denn nicht, was das bedeutet? ES hat diese Type Widolvo erst vor einer Viertelstunde entstehen lassen, und das beweist einwandfrei, daß zwischen dem Unsterblichen und uns eine mentale Verbindung besteht. Der Hinweis, von dem ich sprach, das ist er!"
    Ellert starrte ihn an.
    „Du meinst ...?"
    „Was sonst, Ernst? Du hast dir diese Figur Widolvo vorgestellt, und schon erscheint sie höchstpersönlich von ES materialisiert. Es kann kein Zweifel daran bestehen."
    Rhodan war fest davon überzeugt, daß es genauso war. Trotz der eigenen Probleme fand ES also immer noch Zeit und Energie, sich um ihn und Ellert zu kümmern, wenn auch nur durch vage Hinweise.
    „Wir könnten Widolvo ja mal fragen, wie lange er schon hier ist". schlug Ellert vor. „Dann wissen wir es."
    „Wir fliegen hin", erklärte Rhodan sich einverstanden.
    Sie gingen zum Lagerplatz und zogen die Raumanzüge wieder an. Wenige Minuten später sahen sie vor sich am Waldrand einen auf Holzpfählen errichteten Bungalow mit Veranda zum Meer. Widolvo überquerte gerade die Lichtung und entledigte sich seiner Utensilien. Er war nicht erstaunt, die beiden Männer bei sich zu sehen.
    „Kommen Sie auf die Veranda. Sie haben sicher Durst."
    „Ein Glas Wasser wäre nicht übel", nahm Ellert das Angebot an und schälte sich aus dem Raumanzug.
    Rhodan folgte seinem Beispiel. „Kann aber auch Bier sein", fügte Ellert spaßeshalber hinzu.
    Als Widolvo mit drei schäumenden Krügen aus dem Innern des Bungalows zurückkehrte, vergaß Ellert den Mund zu schließen.
    „Der Wunsch meiner Gäste ist mir Befehl", versicherte der seltsame Kauz und setzte sich zu ihnen. „Nun, wie gefällt Ihnen unsere Welt."
    Rhodan beugte sich vor.
    „Unsere?" wiederholte er.
    Widolvo winkte lässig ab und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    „Nun ja, eine Redensart. Ich nehme an, ich bin nicht allein hier. Ich kenne nur meine nähere Umgebung."
    „Wie lange

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