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0967 - Die Materiesenke

Titel: 0967 - Die Materiesenke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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so geschickt, daß jeder der Mannschaft wissen mußte, in wessen Händen letztlich die Befehlsgewalt lag.
    Dann nickte er Kemoauc zu.
    „Nun bist du an der Reihe. Enttäusche uns nicht."
     
    *
     
    Im knfangsstadium des gewagten Unternehmens funktionierte das Auge Laires einwandfrei. Sie konnten unbehindert das Drink-System verlassen und jenen Sektor der Galaxis Erranternohre aufsuchen, in dem sich nach Pankha-Skrins Koordinaten die gesuchte Materiequelle befinden sollte.
    Die sechs Sporenschiffe machten keine Anstalten, der BASIS zu folgen. Atlan wußte nicht, ob das dem Auge zuzuschreiben war oder nicht. Er stellte keine entsprechenden Fragen.
    Schon bald überließ er Waringer die diskrete Überwachung des Mächtigen und zog sich in seine Kabine zurück. Er hatte sich eine kurze Erholungspause verdient, außerdem konnte er im Augenblick nicht viel tun. Die Entscheidung war gefallen, alles weitere würde automatisch erfolgen.
    Er nahm ein Medibad, zog sich wieder an und legte sich aufs Bett.
    Warum, so fragte er sich, waren sie nicht rechtzeitig in die heimatliche Milchstraße zurückgekehrt, statt nun in wahrhaft kosmische Geschehnisse einzugreifen? Die Frage war überflüssig, wußte er nur zu gut, aber er stellte sie sich trotzdem immer wieder.
    Nein, Terra mußte warten. Außerdem hing das künftige Schicksal der Erde und der Menschheit zu sehr von dem ab, was hier jetzt geschah und was sich anbahnte. Das unsterbliche Intelligenzwesen ES war es gewesen, das damals vor anderthalbtausend Jahren den Terranern den Weg gezeigt hatte. Terra gehörte zur Mächtigkeitsballung von ES, und die war nun in Gefahr. Es war Zeit, die Schulden zu bezahlen.
    Nicht zum erstenmal mußte Atlan feststellen, daß er nicht wie ein Arkonide, sondern wie ein Terraner dachte und fühlte. Zu lange schon war er unter ihnen und teilte ihr gemeinsames Schicksal. Aber im Grunde genommen dachte niemand terranisch im engeren Sinn - das war schon lange vorbei. Sie alle dachten im kosmischen Rahmen.
    Über der Tür leuchtete ein Licht auf. Atlan seufzte und schaltete das Bild ein. Zu seinem maßlosen Erstaunen sah er Gucky vor der Tür stehen. Er löste das Schloß. Der Mausbiber kam herein und drückte die Tür wieder zu.
    „Hallo", sagte er und setzte sich.
    Atlan starrte ihn fassungslos an.
    „Du meldest dich an, bevor du kommst?" Er schüttelte den Kopf. „Du bist doch nicht krank?"
    „Da möchte man mal höflich sein und ...", murmelte Gucky zutiefst enttäuscht und machte ein Gesicht, als sei ein Traktor über seine Gemüsebeete am Goshun-See gerollt. „Das hat man nun davon!"
    „Nimm’s nicht übel, Kleiner", tröstete der Arkonide. „Aber es war eben ungewohnt, das mußt du doch zugeben."
    „Na schön, aber Ras meinte, es wäre zu rücksichtslos, dich in deinen philosophischen Gedankenflügen zu stören. Also habe ich mich angemeldet."
    „Und nun störst du angemeldet", lachte Atlan. „Was hast du denn auf dem Herzen?"
    „Einige Wochen würden nicht ausreichen, dir das alles zu erzählen, aber ich will es kurz machen: Der ganze Kram paßt mir nicht, und ich habe das Gefühl, jemand will uns aufs Kreuz legen."
    „Kemoauc?"
    „Wer sonst?"
    Atlan warf ihm einen forschenden Blick zu.
    „Ist das deine alleinige Idee?"
    „Ras denkt ähnlich, meint aber, wir hätten keine andere Wahl."
    „Womit er leider recht hat."
    Der Mausbiber streckte die Beine weit von sich, wodurch er fast eine liegende Haltung einnahm.
    „Wann kümmern wir uns um Perry und um ES?"
    „Früh genug - hoffe ich. Sobald wir Kemoaucs Bedingung erfüllt haben und die Materiequelle finden, wird die Suche nach Perry aufgenommen. Kemoauc wird uns zu ihm bringen. Das hat er versprochen."
    „Ja, ich weiß. Es ist zum Verzweifeln, daR ich seine Gedanken nicht empfangen kann. Als ob ich einen Roboter anpeilen würde. Keine Reaktion, keine Muster. Nicht einmal Emotionsimpulse."
    „Schadel" Das war alles, was Atlan dazu sagen konnte.
     
    *
     
    Als sie den Stollenausgang erreichten, wurden sie vorsichtiger. Sie konnten nicht wissen, ob Silberfuchs vielleicht ein automatisches Energiegeschütz irgendwo verborgen installiert hatte, um ihre Flucht zu vereiteln.
    Es zeigten sich einige Phantasieprojektionen in den breiten Oberflächengräben, aber sie nahmen keine Notiz von den beiden Männern. Das bestätigte Rhodans Verdacht, daß sie nur zur Furchteinflößung erschaffen worden waren - mit Sicherheit von ES.
    Wo aber war ES jetzt? Warum nahm der Unsterbliche

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