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0967 - Die Materiesenke

Titel: 0967 - Die Materiesenke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hielt genau darauf zu. Es konnte nicht lange dauern, bis er ihn erreichte. Die Frage war nur, ob er Rhodan auf dem Fragment fand, oder ob er weitersuchen mußte. Funkverkehr war auf größere Entfernungen in der Senke nicht möglich, sonst wäre das Problem sicherlich schnell gelöst worden. Kemoauc war davon überzeugt, daß Rhodan dann Telekom und Translator ständig eingeschaltet hätte.
    Es war ein nicht sehr großes Frag-ment, das allmählich Formen annahm und sich langsam um seine unbestimmbare Achse drehte. Es sah aus wie ein Stück Torte mit absolut glatten Seitenkanten und einer abwechslungsreichen Oberfläche. Es gab Berge, Täler, Flüsse und weite Ebenen. Der Mächtige schätzte diese Oberfläche auf etwa tausend Quadratkilometer. Die Reichweite des Telekoms, so nahm er an, reichte in der Materiesenke kaum weiter als einige Kilometer.
    Er sank tiefer und begann mit sein er Suche.
     
    *
     
    In der BASIS gestaltete sich das schier endlose Warten zu einer Nervenprobe. Atlan hatte sich in seine Kabine zurückgezogen, nachdem Roi Danton ihn wegen einer geringfügigen Kleinigkeit angeschnauzt hatte.
    Hatte er einen Fehler begangen, als er Kemoauc das Auge gegeben hatte und gehen ließ? Nein, nach menschlichem Ermessen schon deshalb nicht, weil keine andere Möglichkeit bestand. Immerhin hatte der Mächtige behauptet, Rhodans Aufenthaltsort genau zu kennen; um so befremdlicher war die Tatsache, daß er nun schon seit Stunden fort war und nicht zurückkehrte.
    Atlans Extrahirn gab keine Auskunft.
    Mit geschlossenen Augen lag er auf seinem Bett und versuchte, die verschiedenartigsten Visionen abzuwehren, die sich ihm aufdrängten. Vielleicht hatte Kemoauc Rhodan gefunden, verletzt oder gar tot, und traute sich nicht mehr in die BASIS zurück. Oder er hatte ihn überhaupt nicht gefunden und suchte ihn noch immer.
    Atlan klammerte sich an die letzte Möglichkeit und redete sich ein, daß sie die wahrscheinlichste sei.
    Er versuchte zu schlafen, aber es gelang ihm nicht. Die Unruhe in ihm war zu groß. Kurz entschlossen richtete er sich auf und wollte den Interkom einschalten, um Gucky zu rufen, als cler Mausbiber auch schon neben dem Bett materialisierte. Er sah etwas verlegen aus.
    „Ich fing gerade deine Gedanken auf, reiner Zufall, ehrlich!"
    Atlan sank in die ursprüngliche Lage zurück.
    „So, reiner Zufall? Na gut, dann brauche ich dir ja nicht zu erzählen, was mir durch den Kopf geht. Was ist deine Meinung?"
    „Ich mache mir Sorgen wie du, aber wir dürfen die Hoffnung nicht aufgeben. Wenigstens nicht so schnell."
    Atlan nickte.
    „Etwas anderes, Gucky. Du weißt, daß ich nichts von Herumschnüffelei halte, aber mich würde schon interessieren, was die Besatzung denkt. Du weißt, daß allgemein die Tendenz vorherrscht, endlich ins Solsystem zurückzukehren. Hat sich das geändert?"
    Gucky sah Atlan prüfend an.
    „Du willst wirklich, daß ich spioniere? Hat Rhodan es mir nicht ausdrücklich verboten?"
    „Es ist ein Ausnahmefall."
    „Du meinst, es ist wichtig, daß wir die Meinung der Besatzung kennen?"
    „Ja, das meine ich."
    „Na schön, da brauche ich nicht erst lange herumzuespern, das kann ich dir auch so sagen: Man ist diszipliniert und in Sorge um Rhodan, aber man ist allgemein dafür, daß die BASIS sofort die Rückreise nach Terra antritt, sobald Rhodan wieder an Bord ist."
    „Das habe ich mir fast gedacht, und es überrascht mich nicht. Aber die letzte Entscheidung würde dann wohl bei Rhodan liegen. Auch kommt es darauf an, was mit ES ist. Wir können den Unsterblichen nicht im Stich lassen. Hinzu kommt noch die Notwendigkeit, mit den Kosmokraten Verbindung aufnehmen zu müssen. Dann ist da die Materiequelle ... du siehst, es gibt genügend Gründe, den Rückflug zur Milchstraße noch um einige Zeit zu verschieben."
    „Zuerst müssen wir Rhodan wiederhaben", gab Gucky zu bedenken, und er sah bei den Worten alles andere als lustig aus. „Wenn ihm etwas passiert ist, werde ich diesem Kemoauc schon die Flötentöne beibringen, darauf kannst du dich verlassen."
    „Er versucht, seinen Fehler wiedergutzumachen", dämpfte Atlan den Racheeifer des Mausbibers.
    Gucky knurrte etwas Unverständliches vor sich hin. Die Tatsache, daß er untätig in der BASIS herumsitzen mußte und nichts unternehmen konnte, machte ihn. unzufrieden und ungehalten. Seine ganzen Fähigkeiten nützten ihm nichts.-Das war es wohl, was ihn am meisten wurmte.
    „Ich will versuchen zu schlafen", verabschiedete Atlan

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