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0967 - Die Materiesenke

Titel: 0967 - Die Materiesenke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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höre er aus großer Entfernung eine Stimme. Sie sprach seinen Namen aus.
    Rhodan?
    Aber dann wurde ihm klar, daß die Stimme in ihm selbst war, in seinem Gehirn, lautlos und schwer verständlich zuerst, dann aber deutlicher werdend. Reglos hockte er auf dem Felsvorsprung und lauschte.
    Kemoauc! Du siehst nun selbst, welchem Schicksal du Rhodan überlassen wolltest. Du bist zurückgekehrtdein Glück.
    Kemoauc blieb ganz ruhig sitzen denn er ahnte, wer sich ihm da mitteilte. Es konnte nur die Superintelligenz sein, die zu retten Rhodan entschlossen war. Vorsichtig sah er sich nach allen Seiten um.
    Ich wollte dich nur warnen, teilte die lautlose Stimme mit. Und nun versäume keine Zeit mehr, dein Aggregat funktioniert wieder. Folge der Richtung, in die die Spitze des Fragments zeigt.
    Kemoauc wagte nicht zu antworten, so sehr beeindruckte ihn die Tatsache, daß die Superintelligenz ihn unter Beobachtung hielt, obwohl sie sich doch angeblich selbst in einer ausweglosen Lage befand. Zugleich aber konnte er erleichtert aufatmen. Der Hinweis auf die Richtung war dank der Form des Fragments eindeutig. Es konnte keine Mißverständnisse mehr geben.
    Kemoauc schloß den Helm und aktivierte das Aggregat.
    Das leise Summen verriet ihm, daß es wieder in Ordnung war.
    Er startete schräg von der FelspIatte hinweg und stieg dann senkrecht nach oben, um einen letzten Blick auf das Tier zu werfen, das ihn so erschreckt hatte, aber der Platz, an dem es eben noch gestanden hatte, war leer.
    Er stieg weiter, bis er das Vakuum erreicht hatte. Der Boden lag tief unter ihm, von einer schwach leuchtenden Aura umgeben. Er visierte die Spitze des Dreiecks an und beschleunigte in der angegebenen Richtung.
    Der Weltenkörper wurde schnell zu einem Lichtpunkt, der in der Lichtlosigkeit untertauchte.
    Vor Kemoauc lag wieder die undurchdringliche Finsternis, in die er hineinstürzte, dem unbekannten Ziel entgegen.
     
    7.
     
    Während sie warteten, fand Ellert Gelegenheit, Rhodan von dem zu berichten, was während seiner Anwesenheit auf EDEN II geschehen war. Er schilderte, wie er und Ashdon den verstümmelten Notruf des Unsterblichen aufgefangen hatten und sich entschlossen, ihm zu folgen. Hilfe von den übrigen Konzepten gab es nicht, Ellert/Ashdon war auf sich selbst angewiesen.
    Er vergaß nicht, den hilfreichen Roboter Akrobath zu erwähnen und die Tatsache, daß er nie mehr zurück nach EDEN II dürfe.
    „Was geschieht auf EDEN II?" fragte Rhodan nachdenklich. „Was ist dort im Entstehen begriffen? Ich kann es nur ahnen, aber ich wage es nicht auszusprechen."
    „Jedenfalls steht EDEN II in sehr engem Zusammenhang mit ES und seinen Plänen. Deshalb scheint es auch so wichtig zu sein, daß ES aus der Materiesenke entkommt."
    In der Zwischenzeit hatte sich die Landschaft des Bohnenfragments erheblich verändert. Weitere Berge und Täler waren entstanden, auch ein kleiner See. Wäre der Faktor Zeit nicht gewesen, Rhodan und E1lert hätten sich hier sicher einige Tage wohl fühlen können.
    Hinzu kam die bohrende Ungewißheit. Konnte überhaupt etwas zu ihrer Rettung unternommen werden?
    War Kemoauc wirklich zur BASIS zurückgekehrt?
    ES hatte sich nicht mehr gemeldet, sondern schien vollauf damit beschäftigt zu sein, dieses Fragment fertigzustellen. Danach würde der Unsterbliche wieder eine Ruhepause benötigen, wenn Rhodan sich auch nicht vorstellen konnte, wie ES die verbrauchte Energie ersetzen wollte.
    Erste Kleintiere huschten durch das Gras - Projektionen natürlich. Es waren Tiere, wie Rhodan und E1lert sie von der Erde her kannten Kaninchen hauptsächlich, aber auch Rehe und verschiedene Arten von Hunden. ES konnte alles materialisieren, was vorstellbar war, und diesmal bevorzugte ES Tiere und Pflanzen, die Terranern bekannt sein mußten.
    „Ich weiß nicht", sagte Ellert schließlich, „wie lange ich diese Untätigkeit noch aushalte. Wir können doch nicht einfach hier herumsitzen und auf etwas warten, das vielleicht nie eintritt."
    „Wenn ES nichts tun kann, wir können es erst recht nicht! Nur nicht ungeduldig werden, Ernst. Kemoauc wird bald erscheinen, ich fühle es. Und ES weiß es."
     
    *
     
    Als Kemoauc weit vor sich in der Finsternis das winzige Lichtpünktchen bemerkte, wußte er, daß es nur das gesuchte Fragment sein konnte, auf dem Rhodan Schutz gefunden hatte. In seine Freude über den Erfolg mischte sich die Angst, demTerraner gegenüberzutreten. Er betrachtete die Rettungsaktion für Rhodan in gewissem Sinn

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