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0967 - Spur zur Angst

0967 - Spur zur Angst

Titel: 0967 - Spur zur Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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es gab durchaus Wesen, die von der realen Bedrohung überzeugt waren. Die Angst war für die DYNASTIE DER EWIGEN schon seit endlosen Zeiten der Grund, die Grenzen der Galaxie zu meiden - denn dort lauerte die Gefahr, der es nicht möglich war, in dieses Sternsystem einzudringen.
    Zumindest noch nicht.
    Oder? War die Angst längst auf die Erde, gelangt? Artimus schaute sich die Fotos an, die Zamorra hier abgelegt hatte. Sie zeigten einen Raum der Katakomben unter dem Château Montagne, einem dieser Räume, die der Parapsychologe bislang noch nie betreten hatte. Ein gewaltiger Teil der Katakomben war noch nicht erforscht. Doch genau hier hatte Zamorra damals den bewusstlosen Ted Ewigk gefunden, der - wie auch immer - einem Anschlag entkommen war, der eng mit der Angst zusammenhing. Von den Rändern der Galaxie direkt in diese Katakomben? Wenn Ted das möglich gewesen war, dann sicher auch anderen.
    Die Fotos waren hochauflösend und ließen kein Detail im Unklaren.
    Artimus konnte die feuerroten Schriftzeichen deutlich erkennen, doch er begriff ihren Sinn nicht. Welche Sprache sollte das sein? Zumindest Zamorra hatte sie lesen und übersetzen können, auch wenn sie ihm absolut fremd waren. Ein weiteres Phänomen. Die Bildunterschrift lieferte die Transliteration:
     
    Hört die Worte:
    Schützt dieses Haus!
    Fühlt euch niemals sicher, denn sie kommt, wenn niemand sie erwartet:
    Die Angst!
     
    Schützt dieses Haus. Leicht gesagt, wenn man den Feind nicht kannte. Das alles war vieldeutig und ohne vergleichbare Texte derselben Sprache wohl kaum zu bewerten. Allerdings erzeugten die Worte bei Artimus alles andere als ein beruhigendes Gefühl. Noch weniger tat das die Zeichnung, die links neben den Schriftzeichen leuchtete.
    Sie zeigte ein ovales Gesicht, dem die Augen fehlten. Den Sinn, der dahinterstecken mochte, konnte er nicht erkennen, allerdings erzeugte es in Artimus das Gefühl, in ein gequältes Antlitz zu blicken. Rund um das Gesicht waren unzählige Würmer zu sehen, die wie eine Korona angeordnet waren. Nein, keine Würmer - das waren Arme!
    Die Arme der Angst?
    So simpel diese Zeichnung auch angelegt war, so roh und ohne viele Details, so sehr wühlte sie den Physiker doch auf. Er nahm sich vor, bei seinen Recherchen Kontakt zu einigen Leuten aufzunehmen, die er noch aus Zeiten kannte, da er sich selbst für einen »ordentlichen Wissenschaftler« gehalten hatte, für einen, der nur das glaubte, was zu beweisen war. Das war lange her. Doch die Kontakte bestanden noch. Darunter befanden sich auch Schriftexperten und Archäologen, die sich mit solchen Zeichnungen auskennen sollten.
    Jetzt jedoch schloss er den Zamorra-Ordner. Zu neugierig war er auf das Videomaterial, das hier unter »Ewige« abgespeichert war.
    Die Datei hatte eine Spielzeit von achteinhalb Minuten. Das war nicht viel, denn wenn ihr Inhalt tatsächlich den Angriff der DYNASTIE-Flotte auf die Angst beinhaltete, dann konnte das ja nur ein Bruchteil dieser Schlacht sein - ein Vorgeplänkel, mehr nicht. Artimus aktivierte das Videomaterial.
    Und für achteinhalb Minuten lang saß er mit weit offenem Mund und an den Monitor gefesselten Blick da. Was er sah, wollte nicht in seinen Kopf hinein. Es wollte einfach nicht, denn das konnte sich doch nie und nimmer so abgespielt haben.
    Die mächtige Flotte der DYNASTIE DER EWIGEN - sie wurde vernichtet, ausradiert, als wären ihre gewaltigen Schlachtschiffe nur Rohr im Wind, das man leicht brechen konnte. Eine so vernichtende Niederlage hatten die Ewigen sicher noch niemals ertragen müssen. Was das für Tan Morano, den ERHABENEN der DYNASTIE, bedeuten konnte, war Spekulation. Sicher hatte er sich mit dieser Aktion profilieren wollen. Was für ein Eigentor! Für jeden vom Volk gewählten Herrscher hätte das die sofortige Ablösung von seinem Amt bedeutet, doch Morano war der ERHABENE - und durch seinen Machtkristall unantastbar.
    Artimus drückte die Repeat-Taste. Erneut bannte ihn der Ablauf der Schlacht vollständig. Obwohl - dies hier konnte man kaum eine Schlacht nennen, denn es war eher so, als würde da jemand lästige Mücken erschlagen. Die DYNASTIE-Flotte hatte nicht den Hauch einer Chance gehabt. Nicht einmal im Ansatz…
    Ein lästiges Summen schwoll in van Zants Ohren an, das schließlich richtig schmerzhaft wurde. Er musste sich zwingen, seine Aufmerksamkeit vom Geschehen auf dem Bildschirm zu reißen. Irgendjemand wollte in die Abteilung eingelassen werden und blieb hartnäckig, als man ihn

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