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0968 - Die Greise von Eden

0968 - Die Greise von Eden

Titel: 0968 - Die Greise von Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Doyle
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»ich bringe euch heim.«
    Sie blickte zu dem nahen Hügel, wo Bayan Saleh auf sie wartete.
    ***
    Epilog
    Nicole Duval betrat Zamorras Arbeitszimmer auf Château Montagne.
    »Ich will nicht stören«, sagte sie und wedelte mit einem Briefkuvert. »Aber wir haben Post!«
    »Von wem?«
    »Von Nele. Und Paul. Das zumindest steht als Absender darauf: Nele Großkreutz, Paul Hogarth, Al Karak, Jordanien. «
    »Jordanien also. Was schreiben sie?«
    »Ich habe den Brief noch nicht aufgemacht. Ich dachte, das machen wir gemeinsam.«
    Zamorra nickte, rückte mit dem Stuhl etwas vom Tisch ab und bedeutete Nicole, sich auf seinen Schoß zu setzen.
    Sie kam der Aufforderung lächelnd nach, während sie den Fingernagel ihres rechten Zeigefingers wie einen Brieföffner benutzte. Nachdem sie das Kuvert aufgeschlitzt hatte, nahm sie ein gefaltetes Blatt Papier heraus, das als Wasserzeichen das Wort SALEH aufwies.
    »Lies vor«, bat Zamorra. »Ich bin neugierig, ob sie schon eine Spur gefunden haben - oder vielleicht sogar Hilfe brauchen.«
    Nicole schürzte die Lippen und begann die zwei eng beschriebenen Seiten vorne und hinten auf dem Blatt vorzulesen.
    Die Schilderung der Ereignisse in Al Karak und Umgebung endete mit der Mitteilung: »Paul stirbt immer noch alle drei Stunden. Ihn drängt es fast noch mehr als mich, den letzten Schritt zu tun, der uns von der Antwort trennt, was auf der anderen Seite des Tores wartet, dessen Passage den Söhnen der Salehs zum Verhängnis wurde. Ich habe mit Bayan, Wafa und Zalay sowie deren Frauen gesprochen. Sie sind einverstanden, dass ich ihre vergreisten Kinder mitnehme, wenn Paul und ich morgen versuchen, das nun unbewachte Tor nach Eden zu durchschreiten. Auch die Kinder selbst sind einverstanden. Sie haben keinerlei Erinnerung an das Drüben. Aber auch sie setzen ihre ganze Hoffnung in das, was dort auf uns wartet. Paul wünscht sich ein Mittel gegen das immer wiederkehrende Sterben und Auferstehen, die Kinder sehnen sich nach ihrer verlorenen Jugend und ich… nun, ich sehne mich zuallererst nach Nikolaus. Ich will nicht nur - ich muss wissen, was aus ihm geworden ist. Und was ihn drüben festhält, was ihn sein Versprechen an mich vergessen ließ. Vielleicht wartet etwas Schlimmeres als Alter und Tod auf der anderen Seite - aber selbst dann will ich es erfahren. Ihr werdet es nicht verstehen, aber ich sehe keinen anderen Weg. Und hier noch mein Schwur: Ich habe nicht vergessen, dass ich in Eden nach einem Mittel gegen das Grauen suchen will, das London verschlungen hat. Wenn irgend möglich werde ich damit zu euch zurückkehren! Aber wir müssen damit rechnen, dass Nikolaus das Verderben, das in London haust, auch nach Eden getragen hat, und dann… Behaltet uns in euren Herzen, Nicole, Monsieur le professeur . Ergebenst eure Nele, euer Paul (ich unterschreibe für ihn, er liegt gerade wieder tot auf dem Diwan.)«
    Nicole senkte den Brief. Wortlos tauschte sie Blicke mit Zamorra.
    Schließlich sagte sie: »Die Zeilen datieren von gestern vor einer Woche.«
    Er nickte ernst. »Dann müssten sie entweder schon ›drüben‹ sein, oder der Vorstoß ist misslungen und wir hören in Kürze wieder von ihnen.«
    Nicole beugte sich zu ihm und küsste ihn ernst. »Ich hoffe, wir hören auch wieder von ihnen, wenn die Passage nach Eden gelungen ist.«
    ENDE

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