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0969 - Der falsche Ritter

Titel: 0969 - Der falsche Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erbleichte und wich vor ihm zurück.
    „Das wirst du nicht -wagen!" schrie sie. „Das nicht!"
    „Und weshalb nicht? Ist unsere Lage nicht verzweifelt genug, um es zu tun? Wenn wir durchhalten wollen, bis Samkar kommt, müssen wir irgend etwas tun. Und da der Kitter sowieso stirbt, können wir ihn noch auf diese Weise für uns nutzen."
    „Das ist noch nicht einmal mehr zynisch", sagte sie dumpf. „Du verdammter Familienaufkäufer, endlich sehen wir dein wahres Gesicht. Aber du wirst den Kitter nicht anrühren."
    „Wenn Samkar kommt, bin ich mit euch fertig!" sagte Tschan.
    „Er wird nicht kommen", krächzte Angdröhm, der aus seiner Bewußtlosigkeit erwacht war. „Warum seht ihr es nicht endlich ein? Er wird nicht kommen."
    Tschan kicherte irre. Plötzlich ließ er die Waffe fallen und umfaßte den Krug mit beiden Händen.
    Fassungslos starrten die anderen ihn an, wie er in gierigen Zügen trank, so schnell, daß ihm die Flüssigkeit über das Gesicht lief und auf seine Kleidung tropfte.
    Soono löste sich als erster aus seiner Starre. Er warf sich auf Tschan und versuchte, ihm den Krug zu entreißen. Dabei fiel der Behälter auf den Boden und zerbrach. Tschan wischte sich mit dem Handrücken über den Mund und lächelte zufrieden.
    „Laß ihn, er ist verrückt", sagte Eltariccer zu seinem Artgenossen. „Sie sind alle verrückt. Wir wollen versuchen, von hier zu entkommen. Wir brechen aus."
    „Das ist das Ende dieser Familie", sagte Tschan weinerlich. „Sie bricht auseinander."
    Soono versetzte ihm einen Schlag, der ihn quer durch die Höhle trieb und gegen die Wand prallen ließ.
    Dort rutschte er langsam zu Boden und blieb liegen.
    „Ich würde euch gern begleiten", sagte Angdröhm. „Ich will nicht in dieser Höhle bleiben."
    Soono sah ihn abschätzend an.
    „Wir würden dich mitnehmen wenn du noch die Kraft dazu hättest, dich auf deinen Beinen zu halten.
    Aber so bist du nur eine Belastung für uns."
    Die beiden Wächter ergriffen ihre Strahlenkanonen und schickten sich an, den Energieschild abzuschalten und die Höhle zu verlassen.
    „Halt!" rief die Yardahanada in diesem Augenblick. Sie hatte eine kleine Strahlenwaffe unter ihrem Gewand hervorgezogen und auf die beiden Geschuppten gerichtet. „Niemand verläßt diese Höhle."
    „Vielleicht wollte Kriahel das erreichen", sagte Tschan vom Boden her. „Daß wir uns untereinander bekämpfen und gegenseitig umbringen. Er braucht überhaupt nichts zu tun, nur warten, bis alles vorbei ist."
    „Woher willst du wissen, daß es Kriahel ist?" fragte Soono.
    „Gleichgültig, wer es ist", versetzte die Wunschmutter. „Auf jeden Fall hat Tschan recht. Wir machen uns selbst fertig."
    „Wir hauen ab", sagte Eltariccer in seiner bestimmten Art.
    Angdröhm, der ihnen bis zum Ausgang nachgekrochen war, stieß plötzlich einen Ruf aus und deutete nach draußen.
    „Das ... das ist unmöglich!" krächzte er.
    Alle bis auf den bewegungsunfähigen Kitter kamen zum Ausgang und umringten ihn.
    Die Schleuse des Wirrsels hatte sich geöffnet, und ein Mann war herausgeklettert.
    Samkar!
     
    *
     
    Zunächst sah es aus wie eine Luftspiegelung, dann begann sich die Erscheinung zu stabilisieren und nahm die Umrisse einer männlichen Gestalt an.
    Samkar, der den Wirrsel gerade verlassen hatte, um sein Werk zu vollenden, hielt inne. Er fragte sich, ob seine Phantasie ihm einen Streich spielte oder ob das Gebilde Realität war.
    „Lussmann!" rief er verblüfft.
    Der auf so unheimliche Weise aufgetauchte Mann lächelte und schüttelte den Kopf.
    „Nicht Lussmann", sagte er. „Marifat! Nur als Marifat konnte ich überhaupt hierher gelangen."
    „Was willst du Sikr?"
    „Ich möchte dich davor bewahren, einen Fehler zu begehen, mein Junge. Ganz abgesehen davon, daß ich auch im eigenen Interesse handle."
    Samkars Gefühl, etwas völlig Unwirkliches zu erleben, verstärkte sich noch. Er hatte sich so sehr darauf konzentriert, seine Rache zu vollenden, daß es ihm schwerfiel, sich auf die neue Lage einzustellen.
    „Welches Interesse könntest du daran haben, ein paar Verbrecher -vor ihrer verdienten Strafe zu bewahren?" fragte er die nebelhafte Gestalt, die wie der Sterneneremit aussah.
    „Wenn du sie tötest, mußt du auch mich umbringen, Samkar", sagte die Erscheinung.
    Samkar blickte unwillkürlich zur Höhle hinüber. Dort war alles still. Er fragte sich, ob Tschan und die anderen den Sikr ebenfalls sahen oder ob das ihm allein vorbehalten blieb.
    „Du hast mit der

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