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0969 - Die magischen Welten des Duncan W.

0969 - Die magischen Welten des Duncan W.

Titel: 0969 - Die magischen Welten des Duncan W. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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eingemauert hat, seit Menschengedenken nur der Hexenflügel heißt?«
    »Du erwähntest gerade so etwas, ja«, brummte Zamorra.
    Patricia nickte. »Von uns Heutigen weiß niemand mehr, wo der Name herkommt. Es ist aber Tatsache, dass der Hexenflügel seit Jahrhunderten nicht mehr bewohnt ist. Warum haben unsere Vorfahren dieses wunderhübsche Gebäude nicht genutzt? Das ist eigentlich nicht nachzuvollziehen, oder was meinst du?«
    »Dazu kann ich noch wenig Erhellendes beitragen.« Der Professor grinste.
    »Vielleicht ist der Flügel ja verflucht?« Patricia schauderte es bei diesen Worten. Ihre Nackenhärchen stellten sich auf. »Und ich Blödi hab es mir auch noch romantisch vorgestellt, den Hexenflügel umzubauen und wieder bewohnbar zu machen und mit dir darin zu hausen. Aber eigentlich war das ja auch nicht schlimm, denn schon als Kind habe ich den Hexenflügel immer gemocht und oft darin gespielt. Angst habe ich davor noch nie gehabt.« Sie schluckte ein paar Mal. »Aber jetzt, wenn ich ehrlich bin, schon ein bisschen. Ich hab ein Gefühl wie beim letzten Horrorfilm, den ich gesehen hab.«
    »Das stellt sich alles als harmlos heraus, du wirst schon sehen«, beruhigte sie der Professor wider besseres Wissen. Er war gespannt, wie sich das alles entwickeln würde.
    Sir Henry befahl, dass nun alle in einen gebührenden Abstand zurückzutreten hätten. Die Bauarbeiter fügten sich, auch Zamorra und Patricia. Nur Lady Mabel stand noch ganz in der Nähe. Zusammen mit der alten Cynthia, die wohl durch den Menschenauflauf angelockt worden war.
    Cynthia sah selber ein bisschen wie eine Hexe aus. Sie war als wundersames Kräuterweiblein verschrien und lebte ansonsten total zurückgezogen in dem kleinen Pförtnerhäuschen, das zwar etwas abgelegen, aber trotzdem ein Teil von Coringham Castle war. Als Kind war Patricia noch öfters bei Cynthia gewesen. Sie hatte die Kräuterfrau immer sehr gemocht, weil sie so geheimnisvolle Geschichten erzählen konnte. Mit zunehmendem Alter hatte sich die Freundschaft aber verflüchtigt. Leider, wie Patricia meinte.
    Dieses Wissen besaß Zamorra ebenfalls. Jetzt, da er nicht weit von Cynthia entfernt stand, bemerkte er, dass die Alte ebenfalls eine magische Ausstrahlung besaß. Allerdings keine schwarzmagische. Die hatte dafür urplötzlich Lady Mabel!
    Na jetzt wird's Tag. Die Hexe hat die leicht medial begabte Schlossherrin heimlich übernommen. Heimlich? Wahrscheinlich passiert das normalerweise heimlich. Wie kommt's aber, dass, ich das ebenfalls gleich mitkriege? Und dass Cynthia eine Weißmagierin ist?
    Lady Mabel fing plötzlich aufgeregt zu gestikulieren an und zeigte auf die Tote.
    »Was hat Mum denn auf einmal?« fragte Patricia erstaunt.
    »Gehen wir hin, dann wissen wir's«, erwiderte Zamorra lächelnd.
    »Da seht, das Amulett ist plötzlich weg!«, sagte Lady Mabel und schaute sich dabei um, als würde es irgendwo in den Bäumen hängen.
    »Tatsächlich«, entfuhr es Patricia. Ungläubig bückte sie sich zu der Toten hinunter und schaute links und rechts, ob es nicht vielleicht hinuntergerutscht war.
    Es war nicht. Gleichzeitig fing Patricia an zu frösteln. Sie kreuzte die Arme vor der Brust und presste sie an ihre Schultern. »Es wird plötzlich so kühl, findet ihr nicht auch?« fragte sie und schaute erstaunt zur Sonne hoch, die zwar schon tiefer stand, aber immer noch weite Teile des Schlosshofes beschien.
    »Ja, tatsächlich«, murmelte Zamorra. »Das ist ja seltsam.«
    Seltsam fand er aber bestenfalls die Tatsache, dass er die Vorgänge weiterhin locker-leicht durchschaute. Lady Mabel war leicht medial veranlagt. Das hatte der Hexe Shyleen die Möglichkeit gegeben, Lady Mabel zu zwingen, das bannende Amulett so blitzschnell wie unbemerkt wegzunehmen und unter ihren Kleidern zu verbergen. Niemand hatte Wind davon bekommen, nicht einmal Cynthia, nur er eben.
    Der Meister des Übersinnlichen war so auf den Hexendybbuk(Dybbuk = böser Totengeist, der in Menschen einfährt und deren Geist übernimmt) konzentriert, dass er gar nicht merkte, wie Will, der Baggerfahrer, plötzlich sein Gerät enterte. Mit einem satten Geräusch sprang der Motor an.
    »He, Will, was machst du da?«, rief Joe, der Vorarbeiter. »Los, wieder runter von der Kiste!«
    Will dachte gar nicht daran. Unter den Augen der erstaunten Anwesenden senkte er den Baggerarm in die Horizontale und stellte auch die Schaufel waagrecht. Dann schwenkte er den Arm urplötzlich herum. Die riesige Schaufel raste direkt

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