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0969 - Die magischen Welten des Duncan W.

0969 - Die magischen Welten des Duncan W.

Titel: 0969 - Die magischen Welten des Duncan W. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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keiner von ihnen Lost Soul kreiert hatte, sondern eine darunter stehende Charge, die keine Details kannte, aber wohl nicht sehr gut auf Stygia zu sprechen gewesen war.
    Zamorra versuchte mit Hilfe von Merlins Stern , Jeremy Duponts Bewusstsein aus dem Hund wieder in seinen menschlichen Körper zu transferieren. Es klappte nicht.
    »Sie werden sich wohl noch ein wenig gedulden müssen, Jeremy«, sagte der Meister des Übersinnlichen. »Ich denke, dass ich erst das Spiel kennenlernen muss, bevor ich das wirklich hinkriege. Nicht, dass da was schief geht und Sie für alle Zeiten im Off verschwinden. Möglicherweise kann die Seelenwanderung, so nenn ich das jetzt einfach mal, nur im Spiel selber wieder rückgängig gemacht werden.«
    Die beiden Polizisten mussten nach Lyon zurück. Zamorra und Nicole beschlossen, hier zu bleiben.
    »Ich werde meinen Chéri wie ein Wachhund mit Klauen und Zähnen gegen Einbrecher und anderes bös meinendes Gesindel verteidigen, wenn er sich in diesem Spiel rumtreibt«, sagte Nicole. »Und hin und wieder werde ich mit dem Hund Gassi gehen.«
    »Spaziergänge mit Gesprächen von Hund zu Wachhund sozusagen.« Zamorra grinste.
    Nachdem Robin und Brunot wieder gefahren waren, plauderte der Meister des Übersinnlichen weiter mit Jeremy über das Spiel. Dabei erfuhr er noch eine ganze Menge.
    »Also gut, genug geredet«, sagte Zamorra schließlich. »Jetzt will ich mir das Ganze selber ansehen. Ich bin dann mal weg.« Er setzte sich erneut den Helm auf. Da die magische Sperre vom Amulett zerstört worden war, stand Zamorra auf Anhieb vor der dunkelroten Flammenwand. Turalel näherte sich rasch, während aus dem Glosen der blutrote Schriftzug Lost Soul entstand.
    Der Meister des Übersinnlichen glaubte zu wissen, wie dieses überaus gefährliche Spiel vor Entdeckung geschützt wurde. Nachdem ein Interessent es erworben und zum ersten Mal betreten hatte, wurde automatisch eine magische Sperre in ihm verankert. Er konnte nun niemandem mehr mitteilen, dass er das Spiel gekauft hatte, auch der Polizei nicht. Die war ebenfalls hilflos, wenn sie die Gehirntoten, die Lost Soul produzierte, untersuchen wollte; auch hier ließ eine magische Sperre die Beamten ins Leere laufen. Mit Sicherheit deckte die magische Sicherung auch den Bestellvorgang im Internet. Die Spieler konnten so von niemandem mehr gehindert werden, Lost Soul zu spielen. Dabei schienen sie dann eine regelrechte Sucht zu entwickeln, die sie immer öfters zwang, sich durch die Levels zu kämpfen. So wie es aussah, verloren sie am Ende ihre Seelen. Darauf wiesen die gehirntoten Körper hin, denn Zamorra wusste, dass die Seele mit dem Bewusstsein gekoppelt war. Warum aber war plötzlich eine Seele nicht in der Hölle gelandet?
    Es konnte nur eine Antwort geben.
    Weil es die Hölle nicht mehr gab!
    Hieß das, dass nun künftig alle in Lost Soul verlorenen Seelen in anderen Körpern landen würden?
    Zamorra war unsicher, denn irgendwie bekam er seine These noch nicht ganz rund. Jeremy Dupont hatte die Hölle ja durchaus gesehen und vor allem gespürt, obwohl es sie eigentlich nicht mehr geben durfte. Er wäre vielleicht tatsächlich auf den Schwefelklüften gelandet, wenn dieses Goldene ihn nicht gerettet hätte - was auch immer das sein mochte. Noch ein Fragezeichen.
    Waren die Schwefelklüfte am Ende also doch nicht echt, sondern nur ein besonders gut animierter Teil des Spiels? Aber so oder so, der Programmierer hatte die Hölle gekannt…
    Wie auch immer, Zamorra musste es unbedingt erfahren. Denn die Gehirntoten und Duponts Seelentransfer waren nicht wegzuleugnen.
    Der Game Master begrüßte Zamorra erneut als Anfänger und rasselte seinen ganzen Sermon herunter. Wahrscheinlich erkannte er einen Spieler erst wieder, wenn er bereits im Spiel gewesen war.
    Dieses Mal sagte Zamorra »Ja.«
    Die Welt um ihn herum veränderte sich schlagartig.
    ***
    Lost Soul, Einstiegslevel
    Zamorra stand auf dem Balkon im dritten Stock und sah über den Innenhof der riesigen Burg hinweg den Bauarbeitern zu, die sich am Südflügel zu schaffen machten. Er befand sich auf Coringham Castle in Wales und würde demnächst die Tochter des Hauses heiraten, die extrem in ihn verliebt war. Dieses Wissen war ihm mit dem Einstieg in diesen Level zugeflossen. Und noch vieles mehr. Er wusste, wie seine Geliebte Patricia aussah und wie wunderschön es war, mit ihr zu schlafen. Das beunruhigte ihn ziemlich, auch wenn er sich einzureden versuchte, dass er sich hier in einer

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