Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
097 - Das Dämonenbuch

097 - Das Dämonenbuch

Titel: 097 - Das Dämonenbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank deLorca
Vom Netzwerk:
important person – eine sehr wichtige Person. Stars, Politiker und Leute seiner Art haben hier einen eigenen Ausgang. Wartest du hier auf mich?«
    Ihr »aber ja doch« hörte Peter schon nicht mehr. Er eilte auf die Tür zu, die die Nummer zehn trug.
    Er wurde abgefangen, als er öffnen wollte. Ein Kerl, breit wie ein Kleiderschrank, hinderte ihn daran.
    »Mr. Russel?«
    »Nein. Ich bin ein Angestellter von ihm. Ich soll Mr. Sheller abholen.«
    Peter streckte ihm seinen Pass entgegen. Der Berg von einem Mann nahm ihn.
    »Einen Augenblick«, sagte er. »Sie warten hier.«
    Der Mann schlug Peter die Tür vor der Nase zu, um sie Sekunden später wieder zu öffnen.
    Er streckte Peter den Pass entgegen. »In Ordnung. Sie können reinkommen.«
    Peter Lester war Luxus zumindest vom Sehen her gewöhnt, doch auf diesem Flugplatz schien man mit Steuergeldern besonders großzügig gewesen zu sein. Was er sah, hätte auch durchaus in die Renommier-Räume eines multinationalen Konzerns gepasst.
    Dieser Eindruck wurde sofort wieder zerstört, als er Emanuel Sheller sah.
    Emanuel Sheller war kein Mann, er war ein Männchen.
    Peter Lester musste aufpassen, um ihn nicht zu übersehen…
    Sheller hatte sich in einen Sessel zurückgezogen, und bei den Ausmaßen der Sessel im Vip-Room kann man das ruhig sagen. Sheller war inmitten der schwellenden Polster kaum auszumachen. Er war nicht einmal ganz viereinhalb Fuß hoch.
    Peter hatte Emanuel Sheller früher schon einmal gesehen, und er wusste, dass ein geballtes Bündel Energie in diesem unscheinbaren Mann steckte.
    Sheller schoss aus seinem Sessel hoch.
    »Ich kenne Sie«, sagte er scharf akzentuiert. »Sie sind Peter Lester. Warum kommt Russel nicht selbst?«
    Peter atmete erst einmal tief durch.
    »Er ist zur Stunde noch in Paris«, sagte er und wunderte sich, dass ihm diese Lüge so glatt über die Lippen ging. »Mr. Russel kommt erst in zwei Stunden zurück. Darf ich Sie inzwischen ins Hotel bringen?«
    »Ich bin einigermaßen verwundert«, ließ sich das Männchen vernehmen. »Ich habe fest damit gerechnet, dass mich Russel selbst abholt. Am Telefon sagte er mir, er hätte überaus erfreuliche Nachrichten für mich.«
    »Dann wird das auch stimmen«, sagte Peter schnell. »Mr. Russel will Sie übrigens heute Nacht noch treffen. Sobald er aus Paris zurück ist.«
    »Das passt mir gar nicht«, meinte Sheller. »Ich wollte nur meine Konten hier löschen und morgen Mittag zurückfliegen.« Doch er nahm seinen Aktenkoffer auf. »Gehen wir?«
    »Ja. Ich bringe Sie ins Hotel. Selbstverständlich wohnen Sie auf unsere Kosten. Sie sind eingeladen.«
    »Sie bringen mich selbst in die Stadt?«
    »Ja. Sie können ganz über mich verfügen.«
    Peter dachte im stillen, was Biggy meinen würde, wenn sie diesen Satz gehört hätte. Doch er hoffte fest, dass Sheller ihn nur als Floskel hinnehmen würde, und er hatte Recht damit.
    »Ich werde Sie nicht mehr brauchen«, sagte Sheller. »Trotzdem vielen Dank für Ihr Angebot. Ich habe diese Sache mit Ben allein durchgezogen. Nur er kann mir Auskünfte geben.«
    Peter nickte höflich.
    »Und Ihr Gepäck?«
    »Ist schon unterwegs«, winkte Emanuel Sheller ab. »Ich werde doch wieder im ›Carlton‹ wohnen?«
    »Natürlich. Genau, wie Sie es immer gewünscht haben. Mr. Russel würde sich glücklich schätzen, wenn er die Rechnung übernehmen dürfte.«
    »Ja, ja. Das kann er auch. Er hat mit meinem Geld einiges verdient. Seine Provision kann sich sehen lassen. Aber tüchtig ist er, dieser Fettsack.«
    Peter schwieg. In eine Diskussion über das Äußere seines Chefs wollte er sich nicht einlassen.
    »Gut. Gehen wir.«
    Peter Lester ging voraus. Der Kleiderschrank vor der Tür machte bereitwillig Platz.
    »Ich habe meine… äh, Verlobte dabei«, sagte Peter Lester. »Hoffentlich macht Ihnen das nichts aus.«
    »Sie ist doch bestimmt hübsch. Warum sollte mir das etwas ausmachen?«
    Biggy wartete am Ausgang. Peter stellte sie vor. Sie gefiel Sheller.
    Nach zwanzig Minuten hatten sie den Times Square erreicht, drei Minuten später das Carlton-Hotel, das die hohen Bäume am Queens-Garden um ein Vielfaches überragte.
    Peter hatte das Zimmer schon am Nachmittag telefonisch reservieren lassen. Sheller sollte in einem Apartment im viertem Stock wohnen. Es hatte die Nummer 466.
    Als Peter zum Wagen zurückkam, war Biggy aus dem Fond geklettert und hatte vorne Platz genommen. Sie schaute auf die Armbanduhr, die Peter ihr zum letzten Geburtstag geschenkt

Weitere Kostenlose Bücher